“Juri“ ist tot – Luchs aus Wiederansiedlungsprojekt im Pfälzerwald verendet

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Foto: dpa-Archiv

RLP. Ein männlicher Luchs aus dem Wiederansiedlungsprojekt im Pfälzerwald ist tot gefunden worden. Eine Untersuchung am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin habe eine natürlich Todesursache ergeben, teilte die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz am Mittwoch in Mainz mit. Der Luchs namens Juri starb demnach an einer fortgeschrittenen Entzündung in der rechten Vorderpfote, die von einer zunächst kleinen Verletzung hergerührt habe. Was genau Auslöser für die Verletzung gewesen sei, habe nicht mehr nachgewiesen werden können, hieß es.

Juri war im Frühjahr 2018 mit knapp zwei Jahren aus der Schweiz in den Pfälzerwald umgesiedelt worden. Im Herbst des gleichen Jahres hatte das Tier eine Ziegenherde attackiert, wie nachfolgende Untersuchungen ergaben. Den toten Luchs hatte nun den Angaben zufolge ein Bürger bei Waldfischbach-Burgalben (Landkreis Südwestfpfalz) entdeckt. Über einen Förster sei eine Meldung an das Luchs-Team der Stiftung ergangen. Daraufhin wurde der Tierkadaver geborgen und in Absprache mit dem zuständigen Jagdpächter an das IZW nach Berlin zur Untersuchung gesandt.

Im Rahmen des 2015 gestarteten Wiederansiedlungsprojekts wurden bisher 17 Luchse aus der Schweiz und der Slowakei umgesiedelt, bis zum Ende der Laufzeit im September 2021 sollen es insgesamt 20 werden, wie Projektleiterin Sylvia Idelberger der Deutschen Presse-Agentur sagte. Bisher habe es sechs Würfe mit mindestens zehn Jungtieren gegeben, auf der anderen Seite aber auch nachweislich vier Abgänge: Wie Juri war ein weiteres Tier nach einer Pfotenverletzung verendet, zwei Luchse starben zudem jeweils bei einem Zug- und einem Autounfall. Natürliche Todesfälle wie im Falle von Juri gehörten zur natürlichen Sterblichkeitsrate einer Luchspopulation, könnten jedoch meist nicht dokumentiert werden, da die Kadaver der Tiere – anders als bei Verkehrsunfällen – oft nicht gefunden würden, hieß es.

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