Kinder von Arbeitern sollen leichter studieren können

0
Symbolbild

Das neue Deutschlandstipendium der Studienstiftung Saar kommt an. Bereits jetzt haben 87 künftige Studenten die Zusage erhalten und können demnach schon in Kürze sorgenfrei in eine neue Zukunft starten. Die betreffenden jungen Menschen haben ihren Bescheid in Form einer Urkunde erhalten. Zudem werden sie monatlich mit etwa 300 Euro gefördert und profitieren zudem von weiteren Sachleistungen. Ziel des Stipendiums ist es, Arbeiterfamilien im Saargebiet zu entlasten. Gefördert wird das Ganze von privaten Investoren, Vereinen, Unternehmen und Stiftungen, denn Talente sollen eine Chance bekommen – und zwar eine, die ihnen ohne das Deutschlandstipendium verwehrt geblieben wäre.

Romy Geib, eine 20 Jahre alte künftige Studentin aus Illingen, erzählt gegenüber der Saarbruecker-Zeitung: „Ich bin in einer Arbeiterfamilie groß geworden und überglücklich, dass ich die Förderung zum Studieren bekommen habe.“ Wie man inzwischen weiß, haben kaum ein Viertel aller Arbeiterkinder überhaupt die Chance zu studieren. Bei Kindern aus Akademiker-Familien sind es dagegen mehr als drei Viertel.

Studium mit hohen Kosten verbunden

Ein klassischer Arbeiter schafft es kaum, das Studium des Kindes zu finanzieren. Noch schwieriger wird es für Familien, die mehreren Kindern den Weg zur Uni ebnen möchten. Natürlich bleibt die Hoffnung auf einen Geldsegen. Angebote wie beispielsweise die App von Wunderino haben durchaus das Potential, ordentliche Summen auszuschütten. Mit Glücksspiel ein Studium zu finanzieren, das ist jedoch keine gute Idee. Immerhin weiß niemand so genau, ob und wann das Glück zuschlägt. Um echte Gewinne spielen, dagegen spricht natürlich nichts. Man sollte aber sowohl die Wunderino App als auch andere mobile Casinos vor allen Dingen als Unterhaltung sehen. Gewinnen ist hier nichts weiter als ein netter Nebeneffekt, der sicher keinen Ersatz für ein regelmäßiges berufliches Einkommen darstellt. Das neue Deutschlandstipendium, das von der Saar-Uni und der Studienstiftung Saar ins Leben gerufen hat, könnte das Problem der hohen Kosten zumindest für viele Kinder aus Arbeiterfamilien lösen – ganz ohne die Gefahr, sich beim Online Gaming zu verausgaben.

Studienstiftung Saar und Saar-Uni greifen ein

Die Studienstiftung weiß natürlich, dass der Anteil der Studenten nicht viel mit einer besseren Qualifikation zu tun hat. Vielmehr können sich Arbeiterfamilien ein mehrjähriges Studium einfach nicht leisten, so dass den doch recht cleveren Kindern nicht viel übrigbleibt als selbst in eine Ausbildung zu gehen und zu arbeiten, obgleich sie mit einem Studium deutlich bessere Karrierechancen hätten. Wie die Bewerbung funktioniert, das wird auf der Webseite der Stiftung erklärt: „In unserem Online-Bewerberportal machen die Bewerberinnen und Bewerber in einem elektronischen Formular verschiedene Angaben zu ihrer Person und laden danach einen Leistungsnachweis, einen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben sowie einen Nachweis der Hochschulzugangsberechtigung – nur für Studierende hoch. Alle vorgenannten Angaben sind verpflichtend und Voraussetzung für die Teilnahme am anschließenden Auswahlprozess!“ Für das Wintersemester hatten sich mehr als 500 junge Erwachsene beworben. Immerhin 87 dürfen sich nun freuen, denn sie werden mit dem Deutschlandstipendium unterstützt. Damit liegt das Gebiet Saar weit vorne – im direkten Vergleich zu anderen Regionen, denen es an genau dieser finanziellen Stütze für Kinder aus Arbeiterfamilien fehlt.

Deutschlandstipendium stößt auf großen Anklang

Die Stiftung ist eine echte Hilfe für junge Menschen. Das erklärte auch Sozial-Staatssekretär Stephan Kolling: „Die hohe Zahl von 19 privaten Förderern zeigt, dass die saarländische Wirtschaft erkannt hat, wie wichtig es ist, Fachkräfte in unserem Bundesland zu halten.“ Dem kann sich Saar-Uni Vizepräsident Prof. Roland Brünken nur anschließen: „Das Deutschlandstipendium ist das größte öffentlich-private Gemeinschaftsprojekt im Bildungsbereich, das es je gab. Mehr als 7.000 Förderer machen bundesweit jetzt schon mit.“ Allerhöchste Zeit für die Bundesländer, nachzuziehen. Die Dankbarkeit der Studenten kennt keine Grenzen. Viele spornt das Stipendium zusätzlich an und gibt ihnen die Kraft, ihr Studium durchzuziehen. Um eine Chance zu haben, braucht es zum einen gute Noten. Zum anderen fließen aber auch ehrenamtliches Engagement sowie weitere Attribute ins Bewerberverfahren mit ein.

Vorheriger ArtikelIn der Eifel erwischt: Seit 25 Jahren führerscheinlos mit Firmenfahrzeug unterwegs
Nächster ArtikelEssen in Luxemburg muss cooler werden

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.