Trierer Traditionshaus Juwelier Lürenbaum schließt

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TRIER. Juwelier Lürenbaum, eines der traditionsreichsten Geschäfte in der Trierer Innenstadt mit 127-jähriger Firmengeschichte, muss Mitte des Jahres schließen – trotz sehr guter Geschäfte. Der langjährige Mietvertrag in der Brotstraße wird nicht verlängert. Das Gebäude aus der Nachkriegszeit soll einem Neubau weichen.

Wer das Juweliergeschäft Lürenbaum in der Brotstraße 46 betritt, weiß, dass er hier gut beraten wird. Individuell gefertigten Schmuck kann man sich in herzlicher, diskreter Atmosphäre ebenso in Ruhe anschauen wie Uhren exklusiver Marken und Occasionen aus dem hochwertigen Fundus privaten Schmuckankaufs. „Unsere Mitarbeiter verstehen sich als Berater, begleiten oft durch besondere Lebenssituationen“, sagt Geschäftsinhaber Peter Lürenbaum. Es ist eine Sache des Vertrauens und des Wohlfühlens, warum so viele Kunden aus der gesamten Großregion oft schon seit Jahrzehnten die Goldschmiedemeister der Familie Lürenbaum aufsuchen. Der von vielen Händen blankpolierte Baum im Messing-Türgriff an der Eingangstür ist ein oft berührtes, berührendes Zeugnis dieser Kundentreue.

„Wir schließen zum 30. Juni.“

Ende Juni müssen Peter und Barbara Lürenbaum ihr Geschäft nun schweren Herzens schließen. Trotz guter Geschäfte und vieler treuer Stammkunden wird Ihnen mit dem Ende des Mietvertrages eine wesentliche Geschäftsgrundlage entzogen. Das gesamte Gebäude wird entmietet, weil es abgerissen werden und einem Neubau weichen soll. „Die Kündigungen sind nun endgültig ausgesprochen. Wir haben zwei Jahre lang gekämpft, um bleiben zu können. Doch das Gebäude hat nun keine Zukunft mehr“, so Lürenbaum.

Keine Mietverlängerung möglich

Dass die Düsseldorfer Projektentwicklungsfirma Development Partner AG, seit zwölf Jahren Besitzer und Vermieter des Gebäudes, diesen Schritt macht, versteht Peter Lürenbaum durchaus. Er verurteilt auch nicht die PRESSEINFORMATION Tatsache, dass etwas Neues entstehen soll. In der Vergangenheit habe man stets im einvernehmlichen Dialog gestanden. Nachdem die langjährigen Verträge am 30. Juni 2017 endeten, gestand der Projektentwickler nur sehr kurzfristige Verlängerungen zu. Sehr bedauerlich, zumal es aufgrund der behördlichen Prozeduren auf jeden Fall noch bis mindestens Ende dieses Jahres dauern wird, bis der Abriss erfolgen kann. „Mit so kurzfristigen
Vertragsverlängerungen können wir Einzelhändler nicht agieren. Schließlich hängt auch das Wohl unserer Mitarbeiter daran, die ja wissen müssen, ab welchem Zeitpunkt sie ihre Arbeit verlieren“, sagt Peter Lürenbaum. Letztes Jahr verließen bereits das Wollgeschäft Käthe Faber und der Schuhladen Step by Step das Gebäude. Auch die Wohnungen der ersten und zweiten Etage wurden entmietet. Letzte Bewohnerin ist heute die 94-jährige Mutter Anneliese Lürenbaum, die selbst viele Jahre im Geschäft mitgearbeitet hat.

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1 Kommentar

  1. Weshalb funktioniert der Juwelier „trotz guter Geschäfte und vieler treuer Stammkunden“ nur am Standort „Brotstr. 46“?

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