Experten entschärfen 1000-Kilo-Bombe

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Ein Kanister markiert den Fundort einer Weltkriegsbombe, die nur wenige Zentimeter aus dem Wasser ragt. Foto: Thomas Frey/Archiv

NEUWIED. Der Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz hat am Sonntag eine 1000-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg im Rhein bei Neuwied entschärft. «Alles verlief zügig und problemlos», sagte eine Sprecherin der Stadt Neuwied. Zuvor war der Blindgänger zunächst aus dem Wasser an eine trockene Stelle am Ufer gezogen worden.

Für die Arbeiten hatten mehr als 9000 Anwohner zur Sicherheit ihre Wohnungen verlassen müssen: die weitaus meisten davon in Neuwied, ein kleiner Teil auf der anderen Rheinseite in Andernach. Dabei war es zu Verzögerungen gekommen. Nach Angaben der Stadt habe die Evakuierung eines Altenheims länger gedauert als erwartet. Zudem hätten sich mehr Menschen aus Privathaushalten gemeldet, die Unterstützung benötigten.

Während der Entschärfung, die rund zwei Stunden später als geplant stattfand, war die rechtsrheinische Bahnstrecke, die Bundesstraße 42, der Rhein als Wasserstraße und der unmittelbar betroffene Luftraum vorübergehend gesperrt. Anwohner konnten in zwei Schulen unterkommen.

Ein Spaziergänger hatte den US-Sprengkörper entdeckt. Er war im extremen Niedrigwasser des Rheins aufgetaucht – wie in diesem Jahr auch etliche andere Kampfmittel aus den Zweiten Weltkrieg. So war der 1000-Kilogramm-Blindgänger nur wenige hundert Meter entfernt von der Stelle gefunden worden, wo der Kampfmittelräumdienst (KMRD) bereits im September eine US-amerikanische 500-Kilogramm-Bombe im Rhein kontrolliert gesprengt hatte.

Der Technische Leiter des KMRD Rheinland-Pfalz, Horst Lenz, hatte kürzlich gesagt: «Im Zweiten Weltkrieg wurden fast 3000 große Bomben abgeworfen, um die Eisenbahnbrücke von Neuwied-Irlich zu zerstören. Nur eine einzige hat die Brücke getroffen – und nach rund sechs Stunden war sie damals schon wieder repariert.» Der Stadtteil Irlich sei allerdings weitgehend zerstört gewesen.

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