KOBLENZ. Es sind doch mehr Eier mit dem Insektengift Fipronil in den rheinland-pfälzischen Handel gekommen als zunächst gedacht. Wie das Landesuntersuchungsamt (LUA) am Freitag in Koblenz mitteilte, kamen die Eier aus einem Bio-Legehennenbetrieb in den Niederlanden über eine Packstelle in Niedersachsen in die Supermärkte. Am Dienstag war die Rede von sechs betroffenen Bundesländern. Rheinland-Pfalz ist nun das siebte. Wie viele der rund 73 000 Eier Rheinland-Pfalz erreichten, lasse sich nach Angaben des LUA nicht sagen.
Wegen der geringen Dosis bestünde allerdings kein Gesundheitsrisiko. Trotzdem überschritten die Eier den Grenzwert und werden aus dem Handel zurückgerufen. Inzwischen dürften viele Eier schon verkauft sein, teilte das LUA mit. «Verbraucher sehen auf einen Blick, ob sie die betroffenen Eier gekauft haben», sagte eine Sprecherin. Die betroffene Charge trägt die Stempelnummer «0-NL-4031002». Eine Charge aus einer Packstelle aus Nordrhein-Westfalen mit der Nummer «1-NL-4050502» wurde am Donnerstag aus rheinland-pfälzischen Märkten zurückgerufen.
Eier und eihaltige Produkte werden in Deutschland stichprobenartig auf das Insektizid untersucht. Die jüngsten Funde sind nach niederländischen Angaben eine Spätfolge der Fipronil-Krise von 2017. Damals war Fipronil einem Reinigungsmittel beigemischt und über eine niederländische Firma an Hühnerhalter verkauft worden. In Deutschland und vielen weiteren Ländern kam es zu erheblichen Rückrufen von Eiern und Eierprodukten.