Kirchen: Wunschkind ist Thema der «Woche für das Leben»

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TRIER. Fortschritte in der vorgeburtlichen Diagnostik dürfen nach Ansicht der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland nicht zu einer wachsenden Ablehnung von Kindern mit Behinderung führen. «Unser Jawort zum Leben umfasst alle Menschen und zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens», sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Samstag in Trier zur Eröffnung der ökumenischen «Woche für das Leben».

«Pränataldiagnostik ist zuallererst dem Leben verpflichtet», betonte der Vorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Niemand dürfe aber über die «schwierigen Konfliktsituationen» hinweggehen, die für Eltern entstünden, wenn sie von möglichen schweren Schäden des erwarteten Kindes erführen. Einfühlsame Begleitung und Beratung seien da nötig.

Marx sagte, er könne die Sorgen der Eltern sehr gut verstehen: «Jeder hofft, dass sein Kind gesund ist. Wenn das in Frage steht, kommen Ängste auf, die Familien sehr belasten.» Eltern fragten sich: «Warum ausgerechnet mein Kind?» Darauf gebe es keine einfachen Antworten, aber: «Es gibt ethische Leitlinien und Werte, die Eltern und Ärzten Orientierung geben können, eine dem Leben verpflichtete Entscheidung zu treffen», sagte er.

Bedford-Strohm fügte hinzu: Es gebe eine «unverfügbare Würde menschlichen Lebens». Darüber solle in der «Woche für das Leben» unter dem Motto «Kinderwunsch. Wunschkind. Unser Kind!» nachgedacht werden. Der Auftakt wurde mit einem Gottesdienst im Trierer Dom gefeiert. Die «Woche für das Leben» rückt jedes Jahr einen anderen Aspekt der Achtung vor dem Leben in den Blick. Sie wird seit mehr als 20 Jahren von der katholischen und evangelischen Kirche angeboten.

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