KOBLENZ. Die Suche nach weiteren Zeugen im Fall des in Koblenz enthaupteten Obdachlosen hat bislang noch keinen durchschlagenden Erfolg gebracht. Nach der Verteilung von Flugblättern vor allem rund um die Fundstelle der Leiche auf dem Hauptfriedhof seien bislang keine neuen, vielversprechenden Hinweise eingegangen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag in Koblenz.
Nach wie vor unklar sind die Hintergründe der grausamen Tat. Die Ermittler haben eine «Sonderkommission Hauptfriedhof» eingerichtet, es wurden bereits mehr als 100 Menschen vernommen, zudem wurde eine Belohnung von 10 000 Euro ausgesetzt. Das 59-jährige Opfer Gerd Michael Straten war am Nachmittag des 23. März tot auf dem Friedhof gefunden worden, sein Kopf war abgetrennt.
Wie die Bild-Zeitung berichtet, wollen nun viele Koblenzer für eine würdige Beerdigung des beliebten Mannes spenden. Hierzu existiere eine bereits eine Facebook-Gruppe mit über 900 Personen. Auch ein regionaler Steinmetz-Betrieb hat Hilfe angeboten.
Der Mann war den Ermittlern zufolge in Köln aufgewachsen, im Jahr 1979 nach Koblenz gekommen und hatte in der Rhein-Mosel-Stadt demnach mit Kunst gehandelt. Ende der 1990er Jahre musste der Mann den Fahndern zufolge sein Geschäft schließen. In den darauffolgenden Jahren soll er die meiste Zeit ohne festen Wohnsitz gewesen sein, sich aber aus der Obdachlosenszene größtenteils herausgehalten haben.
Straten lebte bereits seit mehreren Jahren auf dem Hauptfriedhof und wird den Ermittlern zufolge als zurückhaltend, freundlich und gebildet beschrieben. Der 59-Jährige soll kaum oder keinen Alkohol getrunken und auch keine Drogen genommen haben. Im Sommer war er demnach häufig als Pfandsammler auf Festivals unterwegs.