TRIER. Ab heute beginnt bei der Polizei Trier der Pilottest mit Elektroschockwaffen im Einsatz. Als zweites Bundesland hat Rheinland-Pfalz ein Pilotprojekt zur Erprobung von Elektroschockwaffen im Streifendienst gestartet. „Wir wollen nach einem Jahr Erfahrungen haben, die wir selbst gewonnen haben“, sagte Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Montag in Mainz. Danach werde die Entscheidung über eine flächendeckende Ausstattung im Streifendienst getroffen.
Vor dem Test in der Polizeiinspektion Trier wurden 84 Polizeibeamte geschult. Die für die Pilotphase erstellte Dienstanweisung untersage den Einsatz gegen Schwangere und Kinder, sagte Projektleiter Ralf Krämer. Die jetzt angeschafften zehn Geräte, nach dem Hersteller meist als Taser bezeichnet, dokumentieren nach seinen Angaben jedes Entsichern, ebenso den Abschuss von Pfeilen, die einen Angreifer handlungsunfähig machen sollen. Es sei ein Produkt gewählt worden, das „den berechtigt hohen Ansprüchen von Menschenrechtsorganisationen“ gerecht werde, sagte Krämer.
Grund für die Erprobung sei „eine kontinuierlich hohe Anzahl von Angriffen auf Polizeibeamte“, sagte Lewentz. Seit Anfang Februar wird auch in den Berliner Bezirken Kreuzberg und Mitte der Taser-Einsatz im Streifendienst getestet. Rheinland-Pfalz sei damit das zweite Bundesland mit einem solchen Testlauf, sagte Polizeiinspekteur Jürgen Schmitt.