SAARBRÜCKEN. Am frühen Donnerstagmorgen, gegen 5 Uhr, saß eine 33-jährige Frau aus Sulzbach gemeinsam mit ihrem 34-jährigen Lebensgefährten aus Saarbrücken auf einer Bank vor dem Haupteingang des Hauptbahnhofs.
Dabei entwendete ein bislang unbekannter Täter unbemerkt die Handtasche der Frau und entfernte sich in Richtung Saarbahn-Haltestelle. Ein unbeteiligter Zeuge machte den Lebensgefährten der Geschädigten auf die Tat aufmerksam, so dass dieser den Täter verfolgte und schließlich auch in Höhe der Gleisanlage der Saarbahn-Haltestelle stellen konnte. Dort kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen beiden Personen. Es gelang dem Lebensgefährten, den Täter zu Fall zu bringen und auf dem Boden zu fixieren.
Nun trat ein weiterer unbeteiligter Beobachter der Situation hinzu, der das Geschehen jedoch tragischerweise falsch deutete. Um den Konflikt zwischen beiden Personen zu beenden, zog der 24-jährige Beobachter plötzlich eine Schreckschusswaffe und gab mehrere Schüsse auf den Lebensgefährten der Geschädigten ab. Dabei handelte es sich um Platz- sowie Pfefferpatronen.
Der unbekannte Handtaschendieb nutzte diese Gelegenheit und flüchtete samt dem Geldbeutel der Geschädigten, die Handtasche ließ er zurück.
Bei dem Einsatz der Schreckschusswaffe erlitt der Lebensgefährte der Geschädigten leichte Verletzungen. Gegen den Schützen wird wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Die Fahndungsmaßnahmen nach dem Handtaschendieb verliefen bislang ergebnislos.
Zeugen der Tat setzen sich bitte unter der Telefonnummer 0681/9321-230 mit der PI Saarbrücken-St. Johann oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung.