DAUN. 90 Mitarbeiter der Dauner Großbäckerei Stauffenberg sind mit Wirkung vom letzten Freitag arbeitslos. Dies wurde ihnen heute bei einer Betriebsversammlung bekannt gegeben. Viele Angestellte waren schon seit über 20 Jahren bei Deutschlands größtem Berliner-Produzenten beschäftigt.
Rund 80 Prozent der in Daun produzierten Backwaren wurden an Discounter wie Aldi, Lidl oder Netto geliefert. Und von hier kam jetzt auch der Todesstoß für das Unternehmen, das im Dezember Insolvenz anmelden musste. Der Hauptkunde Aldi hat seine Aufträge gekündigt und damit die Konsequenzen aus einer Betrugsaffäre gezogen, in die die Geschäftsleitung der Bäckerei verwickelt war.
Drei ehemalige Geschäftsführer waren im Dezember vom Essener Landgericht wegen Betruges verurteilt worden. Sie hatten den Discountern Rechnungen von mehr als 6,5 Millionen Euro gestellt für Waren, die gar nicht geliefert worden waren. Das war möglich, weil die Rechnungen zunächst gegen Gebühren von einer Zwischenfirma bezahlt werden, die sich dann später beim Auftraggeber das Geld zurückholt. Diese Finanzierungsfirma kann die Rechtmäßigkeit der Rechnungen nicht kontrollieren.
Herzlichen Glückwunsch!
Wäre ja eigentlich zu schön, wenn die werte Geschäftsführung dann aus ihrer eigenen Tasche noch die Abfindung zahlen dürfte – nachdem sie schon 90 berufliche Schicksale auf dem Gewissen haben. Für dieses verantwortungslose Handeln habe ich nur unangemessene Schimpfworte für übrig…
Bei solchen Betrugsfällen sollte die Strafe abhängig gemacht werden von der Höhe des Schadens, können die Verurteilen nicht zahlen dürfen sie noch ein paar Jahre länger in den Knast .