TRIER/DAUN. Es ist eine neue Idee, mit der katholische Seelsorger in der Vulkaneifel auf Kirchenmitglieder zugehen. Mit Angeboten vom Yoga-Workshop über Krabbel-Gottesdienste mit den Kleinsten bis hin zum Picknick für Paare möchten sie Menschen ansprechen, die den Kontakt zur Kirche verloren haben, teilte das Bistum Trier mit.
Gezielt die Gruppe der 30- bis 45-Jährigen habe sich das Seelsorgeteam des Pastoralen Raums Daun ausgesucht. In diesen Tagen werde bei diesen Katholiken ein persönlicher Brief im Briefkasten landen, hieß es. Auch eine Weinprobe mit dem Pastor ist im Angebot.
Glaube oft als «verstaubt» wahrgenommen
Warum gerade diese Altersgruppe? In diesem Alter fühle man sich oft von der Kirche nicht gesehen und nicht angesprochen, meinte das Bistum Trier. Denn nach Taufe, Erstkommunion, Firmung und kirchlicher Trauung gebe es bei vielen Katholiken zur Kirche «Funkstille».
«Dass die Bindung vieler Menschen zur Kirche abnimmt, ist nichts Neues», sagte Pfarrer Jonas Weller. Es gebe zwar immer noch Berührungspunkte von jüngeren Erwachsenen mit der Kirche – zum Beispiel bei Beerdigungen oder Taufen. «Doch oft wird der katholische Glaube als verstaubt und nicht mehr lebensrelevant wahrgenommen.»
Aktion will Menschen neu erreichen
Die Aktion «Glücksmomente» solle nun «frisch und vielleicht etwas unkonventionell» rüberkommen, hieß es. Sie biete Angebote neben den Gottesdiensten. Daun ist neben der Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit im saarländischen Wiebelskirchen und dem Pastoralen Raum Kaisersesch Teil einer Pilot-Kampagne «Mitgliederkommunikation» des Bistums Trier.
«Studien zeigen, dass viele Menschen den direkten Kontakt zu ihrer Kirche vor Ort verloren haben», hieß es weiter. Entfremdung und fehlende Bindung seien dann auch das Motiv zum Austritt. Mit der Kampagne wolle man auch Personen erreichen, die nicht in der «kirchlichen Bubble» aktiv sind.
Zum Bistum Trier gehören gut 1,2 Millionen Katholiken in Rheinland-Pfalz und im Saarland.