„Silver Worker“: Immer mehr ältere Arbeitnehmer in Rheinland-Pfalz

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Ein älterer Mann tippt auf seinem Laptop. Foto: picture alliance / dpa/Symbolbild

SAARBRÜCKEN/MAINZ. Trotz Rentenalters arbeiten Tausende Menschen weiter. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Die «Silver Worker» haben einiges zu bieten, hätten aber oft weniger Handlungsspielräume, wie die Techniker Krankenkasse in einer Studie feststellt.

Mit 65 Jahren ist immer häufiger noch lange nicht Schluss: Die Zahl der sozialversicherten Beschäftigten in Rheinland-Pfalz in dieser Altersgruppe hat sich innerhalb eines Jahres um 9,3 Prozent erhöht. Im Juni 2021 waren fast 19.600 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mindestens 65 Jahre alt, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Saarbrücken mitteilte. Rund 12.000 davon waren Männer und etwa 7500 Frauen. Zwei Drittel von ihnen hätten bereits die Regelarbeitszeitgrenze überschritten, könnten also eigentlich Rente beziehen, sagte der Leiter der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK), Jörn Simon, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

Die Gründe für die fortgesetzte Berufstätigkeit sind unterschiedlich. «Die Rente reicht nicht aus oder kann aufgrund zu kurzer Sozialversicherungspflicht nicht gezahlt werden oder aber die Menschen haben einfach Lust, weiterzuarbeiten», stellt Simon fest.

«Viele Unternehmen schätzen den Erfahrungsschatz der sogenannten Silver Worker, der sich über viele Jahre aufgebaut hat – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels», sagte Simon. «Und viele von ihnen sind junggeblieben und körperlich und geistig fit.» Dazu komme noch eine gewisse Gelassenheit, wie eine Stressstudie der TK zeige. Demnach gab jeder oder jede zweite Befragte zwischen 60 und 69 Jahre an, selten oder nie gestresst zu sein. Zwei Drittel der noch Berufstätigen in dieser Altersklasse sagten, ihre Arbeit mache ihnen Spaß und sei ein wichtiger Teil ihres Lebens.

Dabei fühlten sie sich – so das Ergebnis der Studie – weniger durch Informationsüberflutung oder ungenaue Anweisungen und Vorgaben belastet als jüngere Kolleginnen und Kollegen. Sie erführen aber weitaus häufiger als der Durchschnitt schlechte Stimmung im Team und zu wenig Handlungsspielraum. Dazu kämen bei gut einem Viertel der älteren Arbeitnehmer Probleme mit Vorgesetzten. Bei den jüngeren Befragten im Alter zwischen 30 und 59 Jahren hätten dies nur etwa 16 Prozent angegeben.

«Maßgeblich ist für Unternehmen ein wertschätzender, respektvoller Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, egal, wie alt sie sind», betonte Simon. Wichtig sei, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinsichtlich ihrer Qualifikationen so einzusetzen, dass sie ihr Potenzial ausschöpfen könnten. «Mit Hilfe des betrieblichen Gesundheitsmanagements können Problemfelder erkannt und angegangen werden.» (dpa)

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20 Kommentare

  1. Die Bundesrepublik Deutschland hat:.

    ➨ das geringste private Haushaltsvermögen aller Euro-Länder
    ➨ die geringsten Rentenansprüche EU-weit
    ➨ mit die höchsten Steuerlasten weltweit
    ➨ die höchsten Mieten, die wenigsten Eigenheime
    ➨ die höchsten Strom- und Gaspreise der Welt
    ➨ höchste Anzahl von Tafeln und Obdachlosen (im reichsten Land der Welt!)

    … und konkret in Rheinland-Pfalz ist es wegen der grottenschlechten Regierungsarbeit von Malu Dreyer (sPD) mit der Altersarmut vom kausalen Zusammenhang her noch am schlimmsten. Denn die Armutsgefährdungsquote bzgl. der Altersarmut liegt lt. dem Statistischem Landesamt in Bad Ems 2018 bereits bei 17,9 Prozent – deutlich mehr als im bundesweiten Durchschnitt von 16,1 Prozent.
    Tendenz weiter steigend…
    …denn bei soviel schlecht bezahlten Jobs und steigenden Mieten auf dem nachgelagerten Absatzmarkt dem Wohnungsmarkt – wegen der Knappheit vom „Boden“ auf dem vorgelagerten Absatzmarkt dem Bodenmarkt – werden sich die Verteilungskämpfe weiter verschärfen und die „Silverager“ (teilweise mit extrem Schmerzen) müssen weiter arbeiten. Um so die Kosten decken zu können, ohne vom Sozialamt abhängig zu werden.
    Das Frau Dreyer in den Medien noch grinsen kann, zeigt auch, wie egal ihr dieser Status quo ist.

    • Vielleicht würde sich einiges änderes, wenn das derzeitige Protestpotential in die richtige Richtung glenkt würde, statt sich in fruchtlosen Corona-Spaziergängen und ähnlichem zu verausgaben.

    • Allerdings empfinde ich mit diesen Leuten kein Mitleid, denn die meisten haben Grinsemariechen und die Grünen gewählt, jetzt sollen sie eben sehen wo sie bleiben.
      Alle Räder stehen still wenn Dein starker Arm es will, aber der deutsche Untertanentrottel ist viel zu bequem sich aufzulehen, lieber trägt er noch bei Windstärke 10 und allein auf weiter Flur FP2-Maske.

        • Also Sie, äh, möchten Sie sich nicht bei der katholischen Kirche bewerben? Die suchen immer Moralapostel.
          Aber bitte nicht als Anti-Christ vorstellen, sonst werden Sie nicht genommen.
          Alternativ können Sie es auch mal bei den Protestanten versuchen, wenn Sie da mit Ihrer moralinsauren obrigkeitskonformen Weltsicht ankommen, auch gute Chancen. Hammer und Nägel um Ihre Thesen am nächsten Kirchtor anzuschlagen werden gestellt.

          • Nein, mit der katholischen Kirche hab ich es nicht so. Aber ist man denn wirklich ein Moralapostel, indem man einfach mehrfach darauf hinweisen muss, dass man auch ohne anhaltene und dauerhafte Beleidigungen kommunizieren kann?
            Ich denke nicht. Sowas hat was mit Anstand zu tun, aber dies scheint ein Fremdwort für Dich zu sein oder du hast es einfach aufgrund deiner Egozentrik verlernt (obwohl DU das ja gerne bei anderen einforderst).

      • @Peter:
        Sie immer mit ihrem Kuddel- Muddel- Geschwafel. Von wegen „…die meisten “. Die von ihnen genannten (Eigen-) Interessenvertretungen hatten noch nicht einmal die Hälfte aller gültigen Stimmen. Und der Rest ihres Beitrages… Was wollen Sie eigentlich? Straßenbarrikaden? Verletzte und Tote? Brennende Städte?

        • wie schon erwähnt: Peter ist einfach nur ein gelangweilter, vereinsamter und verbitterter Frührentner, der die Welt brennen sehen will. Ein Glück, dass man solche Gestalten nur im Internet trifft, denn Sozialleben haben sie ja keins, mangels Empathie.

  2. @Heli

    Vielleicht könnten Sie der geneigten Leserschaft mitteilen, welcher Art die
    Aktivitäten sein könnten, die optional zu Corona Spaziergängen, Ihrer Meinung
    nach ausgeübt werden sollten.

    • Um Webers und Deichbuddlers Fragen (Aktivitäten optional zu Corona Spaziergängen, Was will ich eigentlich) zu beantworten:
      Erstmal müsste man mich in einem verplombten Eisenbahnwaggon nach Mainz schaffen, dort würde ich dann den Sturm auf den Landtag im Stil des historischen Sturms aufs Winterpalais organisieren und die gewählte Regierung für abgesetzt erklären. Ein kahles Haupt wie Lenin habe ich ja schon, den Bart kann ich mir noch wachsen lassen.
      Zaren zum Internieren gibts nicht aber ich würde stattdessen den Mainzer Karnevalsprinzen nach Rheinländisch-Sibirien, sprich das Hunsrück, deportieren.
      Anschliessend Bildung einer Räterepublik nach Sowjetmuster, Liquidierung des Grossgrundbesitzes und Verstaatlichung aller Produktionsfaktoren.
      Den Sturm aufs Winterpalais äh den Landtag, mit mir an der Spitze, obwohl ich mich wie alle grossen Staatsmänner klug im Hintergrund gehalten habe, lasse ich dann in Öl malen und in meinem Palast, dem ehemaligen Landtag, aufhängen.
      So ungefähr…
      Spass beiseite, weniger Obrigkeitshörigkeit würde schon reichen.

      • @Peter
        Endlich kann ich mir ein Bild von ihrer Person machen. Vor meinem geistigen Auge sehe ich einen mit einer Büffelfellmütze und schwarz- rot- gelben Streifen im Gesicht verkleideten Indianer, der mit einem Gummispeer bewaffnet und sinnloses Zeug grölend durch das Landtagsgebäude rennt 😀

        Apropos…Was Sie unter „Obrigkeitshörigkeit“ verstehen sind für mich gesellschaftliche Spielregeln. Viele halten sich dran, andere haben Probleme damit. Ist wie beim Spielen. Ob Dart, Skat oder „Mensch ärgere dich nicht“, ohne Regeln funktioniert das nicht. Und wer ständig gegen die festgesetzten Regeln verstößt, darf sich nicht wundern, wenn niemand mehr mit ihm spielen will. Und die meisten dieser „Spielregeln“ wurden nicht von der Obrigkeit festgelegt sondern von denen, die Spaß am Spielen haben.

        • Was unter Spielregeln befolgen im preussischen Obrigkeitsstaat herausgekommen ist hat man ja gesehen. Literarisch dokumentiert in HEINRICH MANN, der Untertan, als Film und Buch unterhaltsam.
          Aber auch in unseren Zeiten gut nachzuvollziehen, wir erinnern uns, in Bayern war es z.B. eine Zeitlang wegen Corona verboten, sich alleine auf eine Parkbank zu setzen. Und Ehepaaren war es während der verbrecherischen Ausgangssperre verboten, gemeinsam spazieren zu gehen. Aber der deutsche Michel macht das brav alles mit, bravo. Solche Untertanen will jeder Staat.
          Die Nordkoreaner haben wenigstens keine Alternative, die Deutschen hätten schon, da habe ich mehr Respekt vor denen als vor jedem deutschen Gutmenschen.
          Demokratie heisst sich permanent selber in Frage stellen.
          Aber jetzt haben Sie mich erkannt, oh Gott, jeder der jetzt einen Indianer durch Trier laufen sieht weiss dass ich es bin.

        • @Peter:
          Ich glaube nicht, dass „Spielregeln“ im preußischen Obrigkeitsstaat der Grund für die Eskalation war. Hierzu empfehle ich ihnen den Roman „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque. Der Film regt schon zum Nachdenken an, der Roman macht betroffen. Es war nicht nur die preußische Obrigkeit, es waren die alten Knacker die sich vor lauter Hurra- Schreierei die Hose feucht gemacht haben und die Jugend, noch halbe Kinder, in einen grausamen Tot geschickt haben wobei sie im sicheren Hinterland ihre kruden Theorien über den „Heldentot fürs Vaterland“ weitergaben. Aber genug Geschichte.

          Jetzt mal eine ernstgemeinte Frage: Wen interessiert Bayern? Söder und seine Sprungfedertaktik (heute so, morgen so) kann doch niemand ernst nehmen. Da ist ja noch nicht mal eine Linie zu erkennen. Und ihren Respekt vor Nordkorea will ich ihnen auch nicht nehmen. Immerhin ist der größte Teil der dortigen Bevölkerung glücklich und der Meinung, nirgendwo auf der Welt würde es ihnen so gut gehen wie dort. Die Medien sorgen schon dafür und… Stopp, jetzt weiß ich was Sie meinen

          Zum Schluss noch einen Tipp zu ihrem Indianerkostüm: Tragen Sie es doch die nächsten 7 Tage. Da fallen Sie bestimmt nicht auf 😀

  3. @Peter

    Ich habe mich bis dato mit Kritik, bzw. Stellungnahmen zu Ihren Beiträgen und bezüglich Ihrer Person
    zurückgehalten, das unterscheidet mich von vielen Schreibern, die Sie hier z.T. stark anfeinden.

    Sie schreiben durchaus akzentuiert und erheiternd, auch die Faktenlage, das wird so
    manchen hier erzürnen, interpretieren Sie oft richtig.

    Einen gewissen, ans krankhafte grenzenden Hang zur Profilierungssucht und
    Selbstdarstellung muß ich Ihnen allerdings unterstellen,
    aber das wissen Sie ja schon.

    Verschiedentlich sind Sie sicher im Freundes- und Bekanntenkreis durch
    dieses einschlägige Verhalten, welches stark narzisstische Züge
    aufweist, aufgefallen und bekannt.

    Durch diese Eigenschaft sieht man Sie lieber von hinten, da Kommunikation
    sofern sie von nur einer Person ausgeht, recht schnell langweilig wird.

  4. Womit wir mal wieder beim Thema wären : ein Rentenversicherungssystem bei dem schon lange klar war das es kollabiert wenn die Geburtenstarken Jahrgänge ins Rentenalter kommen ! Man hat versucht gegenzusteuern indem man junge „Fachkräfte“ ins Land geholt hat von denen sich rausstellte das es Keine sind und unser Sozialsystem zusätzlich belasten . Die Folgen sind massenhaft Rentner die sich trotz einem langen Arbeitsleben von lächerlichen Renten nicht versorgen können . In Deutschland werden jährlich Milliarden verpulvert die man dafür einsetzen könnte , die Regierungen der letzten Jahrzehnte wollten das bloß nicht !

    • Ich kannte da mal eine junge Frau aus Kamerun. Sie hat in Trier Informatik studiert und konnte sich am Ende des Studiums vor Jobangeboten nicht retten, da Informatiker dringend gesucht werden. Jobangebote, mit deren Sozialabgaben sie jede Menge Geld in die Rentenkasse eingezahlt hätte.

      Letztlich hat sie sich dafür entschieden, auf all das Geld in Deutschland zu verzichten und zurück nach Kamerun zu gehen, weil sie sich hier nicht „willkommen“ fühlte. Nicht, weil ihr offener Rassismus ins Gesicht schlug, es war vielmehr der unterschwellige Rassismus, der ihr zu schaffen machte. Von Leuten, die z.B. „Fachkräfte“ in Anführungszeichen schrieben.

      • Oh Gott, das war die Retterin unserer Rentenkassen.
        Hat die junge Frau lokalo gelesen?
        Oder ist sie ein Pendant zu dem armen alten Opa, der mit 94 Jahren im Heim lebt, halbverhungert Stalingrad überlebt hat und jetzt einem grauenhaften Ende entgegensieht, weil ich und die bösen Impfverweigerer sich nicht impfen lassen?
        Ich kenne auch eine Frau, von der Elfenbeinküste, die arbeitet in Trier und ist recht zufrieden.
        Ich kenne auch eine Frau aus Rumänien, die lebt und arbeitet auch in Trier und ist recht zufrieden.
        Ich kenne auch einen Iraner, bei dem kauf ich manchmal ein, der ist auch recht zufrieden.
        Ich kenne auch einen Türken, der hat einen Dönerladen in Trier und ist recht zufrieden.
        Und ich kenne sogar eine Familie, ursprünglich aus Afrika, die lebt in Trier, die Kinder waren noch nie in Afrika und sprechen ein grauenhaftes Trierisch, die sind auch recht zufrieden.
        Hätten Sie sie halt geheiratet, dann wäre sie vielleicht dageblieben.

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