LANDAU. Die Staatsanwaltschaft Landau wirft einer 51-jährigen Tierärztin aus Bornheim vor, 43 Hunden und Katzen über Monate hinweg «erhebliche Leiden» zugefügt zu haben. Recherchen des SWR hatten die Ermittlungen der Polizei angestoßen.
Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte, hielt die Frau die zahlreichen Tiere in zwei unbewohnten Privathäusern. Dort hätten die Tiere in ihren eigenen Ausscheidungen gelebt, wenig Tageslicht abbekommen und keinen Auslauf gehabt. Außerdem soll sie zwei ausgewachsene Bennett-Kängurus, die sich – wie auch ein Großteil der anderen Tiere – im Privatbesitz der Frau befanden, in viel zu kleinen Käfigen gehalten haben. Der Sprecherin zufolge soll sich ein Teil der Tiere zur Betreuung in der Obhut der Frau befunden haben.
Bereits seit Dezember ruht ihre tierärztliche Approbation auf Anordnung des Landesuntersuchungsamts. Ob diese endgültig entzogen werde, hänge auch vom Ausgang des Strafverfahrens ab, sagte eine Sprecherin des Amtes. Die Kreisverwaltung Südliche Weinstraße hat zudem ein verwaltungsrechtliches Tierhalteverbot verhängt.
Neben der des Vorwurfs der Tierquälerei nach dem Tierschutzgesetz wird der Frau auch Betrug vorgeworfen: Einer Kundin ihrer kostenpflichtigen Pension habe sie etwa vorgegaukelt, ihre Tiere artgerecht zu halten.