MEHRING/SALMROHR. Das Dutzend wird vollgemacht: Am zwölften Spieltag der Saison in der Fußball-Oberliga-Rheinland-Pfalz/Saar empfängt der Tabellen-15. SV Mehring am Samstag (18 Uhr) den fünftplatzierten VfB Borussia Neunkirchen. Beide Teams trennen folglich zwar zehn Ränge, aber nur fünf Punkte.
Die Lage: „Es ist sicherlich nicht alles so schlecht, wie es unsere Punkteausbeute der vergangenen Wochen vielleicht vermuten lässt“, betont Frank Meeth, der Trainer der Blau-Weißen von der Lay. Mit dem jüngsten 1:2 am vergangenen Samstag im Derby beim FSV Salmrohr zog seine Mannschaft im siebten sieglosen Match zwar zum vierten Mal den Kürzeren – trotzdem stellt der Coach rückblickend fest: „Wir hatten die bessere Spielanlage. Salmrohr hat mehr oder weniger nur von unseren Fehlern profitiert.“ Einige Leistungsträger hätten zudem weit unter ihrem normalen Level gespielt, so Meeth weiter. Er wird nicht müde zu betonen, dass es innerhalb der Truppe stimmt: „Am Mittwoch hatte ich alle 20 Mann im Training. Alle waren voll bei der Sache und hoch konzentriert.“ Gleichwohl weiß auch Meeth: „Ein Sieg wäre jetzt absolut wichtig. Er würde uns auch nochmal mehr Sicherheit in einigen Aktionen geben.“
Personal: Andreas Hesslein war in der Übungseinheit am Mittwoch nach ausgeheiltem Muskelbündelriss laut Meeth „zu 100 Prozent belastbar“. Ein letzter Test im Freitags-Training soll nun endgültigen Aufschluss darüber geben, ob der Abwehrchef am Samstag gegen Neunkirchen nach wochenlangem Ausfall endlich wieder mitwirken kann. Domenik Kohl (Wade) und Marc Mees (Leiste) schlagen sich mit Blessuren herum, ihr Einsatz scheint aber nicht gefährdet zu sein.
Der Gegner: Frank Meeth beobachtete die Schützlinge seines Kollegen Michael Petry Mitte September beim 3:2-Auswärtssieg beim TSV Schott Mainz. „Wir haben es mit einer Borussia zu tun, die viele erfahrene, ausgebuffte Jungs in ihren Reihen hat. Extrem gefährlich sind sie bei Standards“, warnt der SVM-Coach. Nach wirtschaftlich höchst turbulenten Wochen und Monaten – Ende August konnte gerade noch die Insolvenz abgewendet werden – läuft es sportlich inzwischen rund beim Ex-Bundesligisten. Am vergangenen Samstag gab es im Heimspiel gegen den SV Gonsenheim ein 2:0.Damit ist man seit fünf Spielen ungeschlagen und hat zuletzt elf Punkte in Folge gesammelt. Trainer Petry heuerte zur neuen Saison beim Traditionsklub an, nachdem er zuvor die B-Junioren-Bundesliga-Mannschaft des 1. FC Saarbrücken gecoacht hatte. Der 39-Jährige war einst unter anderem bei den Kickers Offenbach, Jahn Regensburg, dem SV Sandhausen und beim 1. FC Saarbrücken gefürchteter Drittliga-bzw. Regionalliga-Angreifer.
FSV zum Kellerduell nach Zweibrücken
Nach zwei Siegen in Folge gibt es im Lager des FSV Salmrohr nur das Ziel, die Serie auszubauen. Beim Blick auf die Tabelle scheint die Elf von Trainer Paul Linz vor einer lösbaren Aufgabe zu stehen, denn es kommt zum Duell mit dem SVN Zweibrücken (Samstag, 14.30 Uhr, Westpfalzstadion). Die Pfälzer sind das einzige Team in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, das noch ohne jeden Punktgewinn ist.
Darauf, dass die Aufgabe schwieriger werden kann, als es auf den ersten Blick erscheint, wies FSV-Coach Paul Linz schon in der Pressekonferenz nach dem 2:1-Sieg gegen Mehring am vergangenen Spieltag hin: „Jeder erwartet jetzt von uns, dass wir diese Spiel locker gewinnen. Wer das glaubt, hat allerdings ein kurzes Gedächtnis.“ Worauf Linz mit Recht verweist, ist die Tatsache, dass beide Kontrahenten schließlich vor zwei Wochen noch gleichauf am Tabellenende lagen. Weil zumindest unterschwellig die Gefahr besteht, nach den beiden Siegen in Gonsenheim und gegen Mehring etwas überheblich zu werden, spricht Linz, vom „bisher vielleicht schwersten Saisonspiel.“
Ein Blick auf die Tabelle könnte trotz erst sechs errungener Punkte wirklich zu einer laschen Einstellung führen, denn Zweibrücken hat seit dem Sommer eine Krise nach der anderen zu bewältigen. Lange Zeit war nicht klar, ob der Regionalliga-Absteiger überhaupt in der Oberliga antreten würde. Es drohte die Zahlungsunfähigkeit. Auf den letzten Drücker wurde zwar ein Notetat zusammengestellt, aber die Mannschaft erwies sich als nicht oberliga-tauglich. In den ersten Spielen war sie oft nur Kanonenfutter. Obwohl das Team inzwischen zwar immer noch keinen Punkt errungen, aber knappere Resultate erzielt hat, erfolgte vor zwei Wochen die Trainerablösung. Sorin Radu musste gehen, er wurde zunächst durch Cedric Friedmann ersetzt – eine Interimslösung. Am vergangenen Montag wurde nun der nächste Coach präsentiert: Raphaél Laghnej. Der Deutsch-Tunesier gilt als Wandervogel in der Branche, sein durchschnittliches „Haltbarkeitsdatum“ als Trainer beträgt nur ein Jahr. Etwas länger, von Mitte 2012 bis Ende 2013 hielt er es bei Eintracht Trier aus. Bei den 05ern war er für die U 16 und U 17 zuständig.
Doch, wie dem auch sei, Trainerwechsel bewirken ja oft einen positiven Schub – ein weiterer Grund für den FSV, den Gegner ernst zu nehmen. Einen weiteren liefert Salmrohrs Sportchef Karl-Heinz Kieren nach: „Nach gerade mal zwei Siegen in dieser Saison sind wir nicht in der Position, uns gegen welchen Gegner auch immer, als Favorit anzusehen.“ Zumal es für den Rheinlandpokalsieger auch noch gilt, einige Personalprobleme zu bewältigen.
Sebastian Ting, der gegen Mehring verletzt ausgeschieden war, muss wegen einer Kapselverletzung am Fuß noch pausieren. Ob Meliani Saim, der ebenfalls gegen Mehring vorzeitig vom Feld musste, wieder eingesetzt werden kann, ist noch fraglich. Wieder im Kader ist Gianluca Bohr, der aber nach seiner Verletzung noch nicht bei 100 Prozent sein dürfte. Definitiv nicht zur Verfügung stehen Ricardo Couto Pinto, der mit der U21 Luxemburgs auf Osteuropa-Reise ist und die verletzten Marc Inhestern und Christian Schroeder.