SPANGDAHLEM. Wie der SWR berichtet, ist es im bisherigen Verlauf des Prozesses um den tödlichen Messerangriff auf der Säubrennerkirmes zu widersprüchlichen Zeugenaussagen bezüglich der Tatnacht gekommen. Noch immer ist nicht klar, wer den Streit begonnen hat, der zu der Bluttat führte, und aus welchem Grund.
Laut SWR gibt es zwei konkurrierende Versionen: Während die Staatsanwaltschaft den angeklagten Soldaten für den Täter hält, hält die Verteidigung dessen Freund, der ebenfalls US-Soldat ist, für den Täter. Dieser Freund bestritt vor Gericht die Vorwürfe. Es sei alles sehr schnell gegangen. Das spätere Opfer habe ihm einen Schlag versetzt und sei dann auf ihm gesessen.
Als er wieder aufgestanden sei, habe sein Freund, der Angeklagte, neben ihm gestanden, mit einem Messer in der Hand. Er habe den Vorgang für eine harmlose Prügelei unter Betrunkenen gehalten. Erst später habe der Angeklagte ihm erzählt, dass er den Mann erstochen und das Messer entsorgt habe. Dafür gibt es allerdings keine Zeugen.
Doch die Aussagen des Zeugen waren widersprüchlich. So hatte er in einer Befragung durch die Polizei nicht erwähnt, dass er seinen Freund mit dem Messer in der Hand gesehen hatte, angeblich, weil er den späteren Angeklagten schützen wollte. Auch die Ehefrau des Mannes, eine 23-jährige Deutsche, verstrickte sich im Kreuzverhör in Widersprüche. So hatte sie gegenüber der Polizei angegeben, ein Messer wie die Tatwaffe noch nie gesehen zu haben, behauptete aber vor Gericht, es in der Wohnung des Angeklagten gesehen zu haben.
Auch der Hintergrund der Tat bleibt weiter unklar. Die 23-Jährige angab, das spätere Opfer habe sie grundlos angespuckt und sei auf sie losgegangen, woraufhin ihr Mann sie habe verteidigen wollen. Der Verteidiger des Angeklagten deutete hingegen an, dass es eine Vorgeschichte gegeben haben könnte und sich die Beteiligten aus einer Wittlicher Shisha-Bar kannten.
Die Geschworenen haben noch bis Ende nächster Woche Zeit, sich ein Bild zu machen. (Quelle: SWR)