MAINZ/FRANKFURT a. M. Fünf Stipendiatinnen und Stipendiaten feiern beim Kennenlernwochenende vom 13.-14. September in Mainz ihre Aufnahme in das Bildungs- und Engagementstipendium. Zeitgleich starten weitere zehn Jugendliche die Kurse „START Coding“ und „START Career“.
Mehr als ein Stipendium: START-Stiftung ermöglicht Bildungs-Booster für engagierte Jugendliche
Mit Beginn des Schuljahres starten bundesweit über 180 Jugendliche mit Migrationsbezug in die Bildungsangebote der START-Stiftung. Die Tochter der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung vergibt neben dem Stipendienprogramm für Schülerinnen und Schüler seit vergangenem Jahr auch Plätze für die einjährigen Kurse START Coding und START Career. Auf der digitalen Bildungsplattform START Campus erhalten die Jugendlichen Zugang zu weiteren Bildungsangeboten wie Demokratiestärkung oder Medienkompetenz.
Beim Kennenlernwochenende vom 13.-14. September in Mainz treffen sich die fünf Jugendlichen, die zum Schuljahresbeginn mit dem einzigen bundesweiten Stipendium für Schülerinnen und Schüler ausgezeichnet wurden. Während des dreijährigen Programms entwickeln sie ihre Kompetenzen weiter und lernen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. In zahlreichen Workshops und Seminaren zu Persönlichkeitsentwicklung, Berufsorientierung und gesellschaftlichem Engagement werden sie von regionalen Koordinatorinnen und Koordinatoren betreut, ein jährliches Bildungsgeld ermöglicht ihnen Anschaffungen wie Laptops, Drucker oder Bücher – unabhängig vom Einkommen des Elternhauses.
Die neuen Kursangebote START Career und START Coding laufen über den Zeitraum eines Schuljahres. Das Coding-Format leitet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei an, eine App zu programmieren, die helfen kann, aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu lösen, die ihnen am Herzen liegen. Der Career-Kurs gibt in Workshops, Coachings und Praxistagen Orientierung im Ausbildungs-, Berufs- und Studienmarkt. Teilnehmen können Jugendliche, die sich bei START im Frühjahr registriert und sich für die jeweiligen Formate beworben haben. Aus Rheinland-Pfalz nehmen in diesem Jahr zehn Schülerinnen und Schüler am Career- oder Coding-Programm teil.
START bietet Chancen – und begeistert Jugendliche
„Nach wie vor ist unsere Gesellschaft stark geprägt von Bildungsungleichheit“, erörtert START Geschäftsführer Farid Bidardel die Herangehensweise der Stiftung. „Unsere Programme bestärken die Jugendlichen darin, ihre Visionen, Talente und Interessen für eine vielfältige und gerechte Gesellschaft einzusetzen und Selbstwirksamkeit zu erfahren“, so Bidardel weiter.
Xinwei Wang ist eine der ausgewählten Jugendlichen aus Rheinland-Pfalz. In einem zweistufigen Auswahlverfahren hat die 14-Jährige Talent und Engagement bewiesen und startet nun zusammen mit zwei weiteren Mädchen und zwei Jungen in das Stipendium. Die Schülerin aus Neustadt an der Weinstraße freut sich über die Förderung: „Ich habe mich bei START beworben, weil ich denke, dass das Programm mir dabei hilft, meine Komfortzone zu verlassen. Außerdem freue ich mich darauf, mich mit den anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten auszutauschen und dadurch neue Perspektiven zu gewinnen.“
Die Macht, die Welt zu gestalten
In Rheinland-Pfalz kooperiert die START Stiftung bei der Auswahl und Betreuung der Stipendiatinnen und Stipendiaten eng mit dem Ministerium für Bildung. „Die jungen Menschen, die mit START-Stipendien ausgezeichnet werden, stehen sinnbildlich für das, was in Rheinland-Pfalz seit Jahren Leitschnur unserer Politik ist: gute Bildung für alle – egal, wo jemand herkommt oder wie viel Geld die Eltern haben“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. „In Sachen Bildungsgerechtigkeit ist Rheinland-Pfalz schon jetzt ganz weit vorne. Die START-Stipendiatinnen und -Stipendiaten geben dem Thema Bildungsgerechtigkeit ein Gesicht, das Zuversicht und Vorbildcharakter ausstrahlt. Ich gratulierte allen ausgewählten Schülerinnen und Schülern und wünsche ihnen viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg, den ich mit viel Interesse verfolgen werde.“
In über 20 Jahren haben fast 4.000 Jugendliche das START-Programm durchlaufen und gestalten nun beispielsweise als Lehrer, Unternehmerin, Politiker oder Sozialarbeiterin aktiv die Gesellschaft mit. Als START-Alumni sind sie alle Teil einer engagierten Community, die sich gegenseitig unterstützt und vernetzt. „In unserer vielfältigen Community versammeln sich die Menschen, die die Gesellschaft der Zukunft gestalten. Zu sehen, mit welcher Hingabe und welchem Selbstbewusstsein sie diese Aufgabe angehen, bestätigt uns in unserer Arbeit“, resümiert Farid Bidardel.
Über START
Die START-Stiftung fördert deutschlandweit Jugendliche mit Migrationsbezug. Seit über 22 Jahren leistet START damit einen Beitrag für mehr Chancengerechtigkeit, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und unsere Demokratie. START steht allen Jugendlichen offen, die in Deutschland eine weiter- oder berufsbildende Schule besuchen, bei Aufnahme der Förderung mindestens 14 Jahre alt sind und die selbst zugewandert sind oder bei denen dies mindestens für ein Elternteil zutrifft. Die Förderung von START besteht aus vielfältigen Angeboten, um zukunftsrelevante Kompetenzen zu erwerben, einer starken Community und dem Raum, eigene Ideen Realität werden zu lassen. Die START-Stiftung ist eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Gemeinsam mit Partnern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wird die Förderung umgesetzt. Weitere Informationen unter www.start-stiftung.de. (Quelle: Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz)