MAINZ. Der Städtetag von Rheinland-Pfalz ruft das Land zu mehr Engagement bei der Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern auf, wie die FAZ berichtet. Der Vorsitzende des kommunalen Spitzenverbands, David Langner, kritisierte in Mainz, dass das Land zwar den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung mitbeschlossen habe, die Umsetzung jedoch auf die Kommunen abwälze und sich damit seiner eigenen Verantwortung entziehe.
Langner warnte, dass die ohnehin angespannte Finanz- und Personallage in den Städten dadurch noch schwieriger werde. „Wir gehen daher davon aus, dass nicht überall der Rechtsanspruch ab 2026 erfüllt werden kann“, so Langner. Dies werde unweigerlich zu Frustration bei den Eltern führen. Dabei sei die Ganztagsbetreuung essenziell für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie für die Chancengleichheit der Kinder.
Der ab August 2026 in Deutschland geltende Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung betrifft zunächst Grundschulkinder der ersten Klassenstufe und soll bis 2029 auf alle Klassenstufen von eins bis vier ausgeweitet werden. Viele Bundesländer setzen vor diesem Hintergrund vorerst auf eine quantitative Ausweitung der Betreuungsangebote.