Afrikanische Schweinepest: Mehrere Kilometer Zaun stehen

Es ist ein Kampf gegen einen widerstandsfähigen Erreger: Ein Zaun soll gegen die Afrikanische Schweinepest helfen - und der Aufbau schreitet voran. Gute Nachrichten gibt es zu einem anderen Thema.

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Der Elektrozaun soll die Wildschweine in ihrem Gebiet halten. Foto: Arne Dedert/dpa

MAINZ. Der Aufbau des elektrischen Zauns zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest schreitet voran. Bis Donnerstag seien bereits 6,4 Kilometer des Zauns östlich der Bundesstraße 9 ab Oppenheim aufgestellt worden, teilte das rheinland-pfälzische Umweltministerium auf Anfrage mit.

Am Freitag werde voraussichtlich der Zaun bis Guntersblum fertiggestellt.

«Des Weiteren ist das Eich-Gimbsheim-Altrheingebiet und die Zäunung entlang der Bahntrasse ab Guntersblum Richtung Osthofen geplant», hieß es. «Diese Abschnitte sind voraussichtlich Ende nächster Woche fertiggestellt.» Der Zaun soll möglichst verhindern, dass infizierte Wildschweine eine definierte Zone verlassen oder dass andere Tiere einwandern.

Ein mobiler Elektrozaun, der zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest dient, wird am Ortsrand errichtet. Zunächst auf einem ersten Abschnitt von rund acht Kilometern Länge östlich der Bundesstraße 9 von Oppenheim bis Guntersblum. Insgesamt soll der Zaun rund 30 Kilometer lang werden. Foto: Arne Dedert/dpa

Kristenstab auf Bundesebene

Unterdessen hat das Bundeslandwirtschaftsministerium am Donnerstag den «Zentralen Krisenstab Tierseuchen» einberufen, wie es mitteilte. Dort werden demnach Maßnahmen von überregionaler und politischer Bedeutung beraten und bei Bedarf ein bundeseinheitliches Vorgehen beschlossen. «Wir verfolgen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest sehr genau», sagte Staatssekretärin Silvia Bender laut Mitteilung. Hessen und Rheinland-Pfalz leisteten hervorragende Arbeit bei der Eingrenzung.

Der Bund unterstütze die Bundesländer gemeinsam mit dem Friedrich-Loeffler-Institut, etwa bei den epidemiologischen Untersuchungen oder der Abstimmung der Maßnahmen. «Die Ausbreitung aufzuhalten, ist eine Mammutaufgabe und wichtig für unsere schweinehaltenden Betriebe», sagte Bender demnach. Bürger und Bürgerinnen rief sie zur Achtsamkeit auf. «Wir werden dazu auch eine Informationskampagne neu starten, um Menschen zu sensibilisieren – etwa an Autobahnraststätten gerade jetzt im sommerlichen Reiseverkehr.»

Radiocäsiumbelastung – Untersuchungsgebiete aufgehoben

Gute Nachrichten gibt es indes bei der Radiocäsiumbelastung der Tiere: Das Fleisch der Wildschweine aus allen rheinland-pfälzischen Gebieten kann unbedenklich verzehrt werden. Das teilte das Landesuntersuchungsamt nach einer umfassenden Auswertung mit. 38 Jahre nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl in der Ukraine könnten daher die festgelegten Untersuchungsgebiete formal aufgehoben werden.

Bislang musste laut Amt in zwei festgelegten Untersuchungsgebieten im Pfälzerwald und im Hunsrück jedes erlegte Schwarzwild auf Radiocäsium untersucht werden. Untersuchungen soll es in Zukunft dennoch weiterhin geben, allerdings ohne staatliche Reglementierung und ohne formale Festlegung von Untersuchungsgebieten.

Ein Wildschwein schaut aus einem Wildschweingehege zum Fotografen. Foto: Lino Mirgeler/dpa

Die amtliche Lebensmittelüberwachung kontrolliere zudem weiterhin stichprobenartig und risikoorientiert Schwarzwildfleisch, das im Umlauf sei, hieß es. «In den letzten 10 Jahren hat die amtliche Lebensmittelüberwachung in Rheinland-Pfalz 739 Proben Schwarzwildfleisch untersucht – in keiner einzigen Probe wurde eine Grenzwertüberschreitung für den Parameter Radiocäsium festgestellt.»

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