Wunsch und Wirklichkeit bei Kita-Zeiten im Saarland klaffen auseinander

Viele Familien mit Kindern im Saarland wünschen sich, dass die Kita länger aufhat. Aber das ist nicht der einzige Kritikpunkt.

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Eine Praktikantin liest in einer Kita Kindern vor. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Illustration

WIESBADEN. Zwischen den Wünschen der Eltern und dem Betreuungsangebot in Kitas klafft eine große Lücke. Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung hat berechnet: Bei 37 Prozent aller Familien mit Kindern unter drei Jahren besteht im Saarland ein zusätzlicher Betreuungsbedarf von mindestens fünf Wochenstunden. Bei Familien mit Kindern über drei Jahren wünschen sich sogar 45,5 Prozent im Saarland eine längere Betreuung.

Nachfrage und Angebot gehen im Saarland weiter auseinander als im Bundesdurchschnitt. Deutschlandweit besteht bei 29 Prozent aller Familien mit Kindern unter drei Jahren ein zusätzlicher Betreuungsbedarf von mindestens fünf Wochenstunden. Bei Familien mit Kindern über drei Jahren wünschen sich 37 Prozent eine längere Betreuung.

Fehlende Passung schlecht für den Fachkräftemangel

Diese fehlende Passung hat nach Ansicht der Autorinnen der Studie gesellschaftliche Folgen: für Kinder, für Eltern und letztlich für den Arbeitsmarkt. Sie empfehlen deshalb, die Öffnungszeiten stärker an den Bedarfen der Familien zu orientieren – gerade auch wegen des Fachkräftemangels in Deutschland.

«Unter den derzeitigen Bedingungen finden viele Eltern keinen Bildungs- und Betreuungsplatz für ihr Kind, der ihren gewünschten Anforderungen entspricht», fasst Katharina Spieß, Direktorin des Instituts und Mitautorin der Studie, zusammen. Betreuungslücken sollten geschlossen werden – beispielsweise über die Mittagszeit oder bei langen Schließzeiten der Einrichtungen im Sommer.

Aus der Studie geht auch hervor, dass es regional erhebliche Unterschiede gibt zwischen tatsächlichen, gewünschten und vertraglich vereinbarten Betreuungszeiten. Es bedürfe bundesweiter Standards, meint Spieß. (Quelle: dpa)

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