Mitten in den Vorbereitungen für die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland stellt sich die Frage: Ist das Ganze überhaupt noch wirtschaftlich? Die Vergabe des Turniers an Deutschland wirft nicht nur sportliche, sondern auch finanzielle Fragen auf.
Hintergrund zur Vergabe der EM 2024 an Deutschland
Die Vergabe der EM 2024 an Deutschland war ein großer Erfolg für das Land, das damit die Möglichkeit erhält, eines der größten Sportereignisse der Welt auszurichten. Doch mit dieser Ehre kommen auch hohe Kosten und Investitionen auf Deutschland zu. Die Ausrichtung eines solchen Events erfordert massive Investitionen in die Infrastruktur, Sicherheit und Organisation. Trotzdem verspricht die Austragung der EM 2024 auch wirtschaftliche Vorteile. Insbesondere die lokale Wirtschaft der Städte, in welchen die Spiele ausgetragen werden, soll sich positiv verändern. Kritiker äußern jedoch Bedenken hinsichtlich der langfristigen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit des Events. Es bleibt abzuwarten, ob die EM 2024 tatsächlich einen nachhaltigen wirtschaftlichen Effekt haben wird oder ob die Kosten letztendlich die Einnahmen überwiegen werden.
Kosten und Investitionen für die Ausrichtung der EM 2024
Die Kosten und Investitionen für die Ausrichtung der EM 2024 sind ein zentraler Aspekt der Debatte über die Wirtschaftlichkeit des Turniers. Mit der Vergabe an Deutschland wurden hohe finanzielle Aufwendungen für die Infrastruktur, Sicherheit und Organisation der Spiele erwartet. Nach Recherchen des Magazin “Spiegel” und dem ZDF liegen die Kosten etwa bei 650 Millionen Euro. Besonders teuer wird es dabei für die Städte, in denen die Spiele stattfinden. Etwa 223 Seiten Turnieranforderungen, welche die UEFA vorher festlegt, müssen von den Städten befolgt werden. Darunter zählt auch die Ausrichtung sogenannter “Fan-Feste”, welche nach Berechnungen des ZDFs und Spiegel etwa bei 260 Millionen Euro liegen.
Wirtschaftliche Auswirkungen durch die Austragung des Turniers
Während die Europameisterschaft für den deutschen Steuerzahler also definitiv nicht wirtschaftlich ist, sieht es zumindest für einige Branchen deutlich besser aus: Die Gastronomie geht häufig als Gewinner aus dieser Zeit raus, trinken doch sowohl nationale als auch internationale Fußballfans gerne mal ein paar Bierchen mehr zu dieser Zeit. Ebenso ist es für die Sportwettenbranche eine große Zeit: während normalerweise in erster Linie auf den Ausgang eines Spiels getippt wird, ist es zur Zeit großer Sportevents häufig so, dass beispielsweise auch top Gelbe Karten Wettanbieter oder weitere “Nischen-Wettanbieter” vermehrt gesucht und genutzt werden - insbesondere in einer gemeinsamen Runde, bei denen nicht alle Teilnehmer absolute Fußballprofis sind, können diese Art der Wetten besonders viel Spaß machen. Auch die Hotelbranche kann aufatmen: Zu großen Events wie diesen sind die meisten Hotels bereits sehr früh ausgebucht.
Das Wichtige dabei ist jedoch, dass sich die Ausgaben häufig lediglich verschieben: EM-Party und Tippspiel zu Hause statt Kinobesuch, Bratwurst in der Kneipe beim Public Viewing statt Restaurant, neuer Fernseher statt Sofa. Während die EM die Ausgaben vieler Menschen verändern wird, kann die EM jedoch nicht dafür sorgen, dass sich die wirtschaftliche Lage Deutschlands allgemein verbessert.
Einnahmen durch Ticketverkäufe, Sponsoren und Werbung
Die Einnahmen durch Ticketverkäufe, Sponsoren und Werbung spielen eine entscheidende Rolle für die Wirtschaftlichkeit der EM 2024. Durch hohe Ticketverkäufe und lukrative Sponsorenverträge können erhebliche Einnahmen generiert werden, die einen Teil der Ausgaben für die Ausrichtung des Turniers decken. In der Theorie zumindest: Praktisch gehen die meisten Einnahmen allerdings an den Fußballverband UEFA, ebenso die Einnahmen aus dem Verkauf der TV-Rechte: Die UEFA hat ihren Sitz in der Schweiz.
Kritische Stimmen zur Wirtschaftlichkeit der EM 2024
Einige Experten und Kritiker äußern Bedenken hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der EM 2024 in Deutschland. Sie weisen darauf hin, dass die Kosten für die Ausrichtung des Turniers erheblich sind und fragen sich, ob sich diese Investitionen langfristig auszahlen werden. Zwar werden durch den generell positiven Einfluss auf Deutschlands Image langfristig Einnahmen generiert, jedoch bleiben die tatsächlichen Effekte auf die lokale Wirtschaft und den Tourismus umstritten. Trotz aller Zweifel und kritischen Stimmen wird die EM 2024 zweifellos auch positive wirtschaftliche Effekte mit sich bringen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob sich das Turnier langfristig als wirtschaftlich rentabel erweisen wird.
Ist die EM 2024 noch wirtschaftlich?
Die Diskussion über die Wirtschaftlichkeit der EM 2024 in Deutschland ist vielschichtig und kontrovers. Während die Kosten für die Ausrichtung des Turniers erheblich sind, werden auch die potenziellen wirtschaftlichen Vorteile hervorgehoben. Infrastrukturprojekte im Zuge der EM könnten langfristig von Nutzen sein, aber es gibt auch kritische Stimmen, die Zweifel an der Rentabilität äußern. Die Frage nach der Nachhaltigkeit und den langfristigen wirtschaftlichen Effekten bleibt bestehen. Eins ist sicher: Für die UEFA ist die EM 2024 auf jeden Fall wirtschaftlich, der Effekt auf die deutsche Wirtschaft ist umstritten.