Trierer SPD entsetzt über Kaufhof-Pläne: Schwerer Schlag für Mitarbeitende und Trierer Innenstadt

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Das ehemalige "Karstadt-Gebäude" in der Trierer Simeonstraße: Foto: dpa (Harald Tittel)

Wie lokalo.de berichtete, soll die Trierer Galeria Kaufhof Filiale in der Fleischstraße, im Zuge der bereits dritten Insolvenzverfahrens in den vergangenen Jahren, geschlossen werden. Hatte sich die Politik in der Vergangenheit noch erfolgreich für die Erhaltung beider Trierer Standorte einsetzen können, zeigt sich die Trierer SPD nun entsetzt über das Ergebnis der voraussichtlichen Schließung.

Dazu Sven Teuber, Vorsitzender der Trierer SPD und Trierer Landtagsabgeordnete:

Trier hat bundesweit mit die am stärksten frequentierte Innenstadt und eine Attraktivität, die ihresgleichen sucht. Die Dichte an Angeboten ist enorm. Die beiden Galeria Kaufhof Filialen tragen mit ihren 200 gut ausgebildeten, jahrzehntelang treuen Mitarbeitenden und den zweistelligen Millionen an Umsatzzahlen dazu erheblich bei. Dass nun offensichtlich der Vorschlag im Insolvenzverfahren auf dem Tisch liegt, eines der beiden profitablen Häuser zu schließen, überrascht umso mehr und ist ein schwerer Schlag für die Mitarbeitenden wie auch die Attraktivität unserer Innenstadt“, kommentiert der Trierer SPD Vorsitzende und Landtagsabgeordnete Sven Teuber die Nachrichten über die drohende Schließung der Filiale Fleischstraße.

Seit Anbeginn der ersten Insolvenz von Karstadt und Kaufhof begleitet und unterstützt Teuber mit dem Team der Trierer SPD aktiv die Kämpfe der Mitarbeitenden und Betriebsräte in allen Filialen. Konnte noch im letzten Insolvenzverfahren gegen viele Prophezeiungen ein Erhalt beider Standorte erreicht werden, sieht es dieses Mal nicht so aus. In den letzten Insolvenzverfahren hatte Teuber mit der Trierer SPD immer wieder auch durch Aktionen mit Malu Dreyer, Ministerpräsidentin, oder Alexander Schweitzer, Arbeitsminister, und einem Zusammenschluss mit lokalen Einzelhändler:innen für Aufmerksamkeit gesorgt.

Auch jetzt kündigt Teuber weitere Gespräche vor Ort an:

„Das Mahnmal des seit Jahren dahin verrottenden ehemaligen Karstadtgebäudes sollte ebenso für uns alle Motivation und Antrieb sein wie die Solidarität mit den 100 Beschäftigten und Familien, deren tarifgebundener Arbeitsplatz nach teils jahrzehntelanger Treue schmerzhaft zu enden droht. Auch der drohende weitere Leerstand und ein möglicher Abzug von zig Millionen Euro an Kaufkraft darf nicht einfach hingenommen werden. Meine seit Jahren laufenden Gespräche mit den Betriebsräten und Mitarbeitenden werden daher in der nächsten Woche weiter fortgesetzt, um zu schauen, ob und was noch geht. Gemeinsam stark für Trier, unsere Innenstadt und gute Arbeit.“

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12 Kommentare

  1. Als direkter Anwohner trauere ich den Kaufhäusern nicht nach, sie sind nur Anziehungspunkt der Touristen und Shoppingverrückten. 4x Pleite das Geschäftsmodell ist tod, warum soll ich mit meinen Steuerzahlungen einen Benko finanzieren? Die Klötze gehören abgerissen, hier kann man tolle Anwohnerparkplätze hinsetzen, sonst endet die Trierer Innenstadt wie die von Idar Oberstein nach der Karstadt schliessung. Zuerst wandern die Geschäfte ab, dann die Bevölkerung.

  2. War doch klar, da Trier exorbitante Parkgebühren verlangt und so uninteressant ist für die Leute welche gerne einen Shoppingtag verbringen möchten.Die geschäftswelt Trier wird nach und nach aussterben.

  3. So zu tun als hätte man nicht längst gewusst das es so kommt ist genauso kurzsichtig wie schäbig zu denken das wenn man einem Benko 680 Mio in den Rachen wirft,dieser auch nur im Ansatz ein Interesse daran hätte Jobs oder eine Kaufhauskette zu retten.
    Die Frage am Ende des Tages ist, wie sieht die Innenstadt der Zukunft aus und gibt es Menschen deren Vision über die eigene Wiederwahl und dem eigenen Geldbeutel hinaus reicht… derzeit wohl nicht… und solange man die Geschichte der Römer und Karl Marx erzählen kann ,hat auch jede legislative eine „Erfolgsstory“

  4. Was ist denn bitte attraktiv an der Trierer Innenstadt??? Seit Jahren jagd eine Schließung die nächste….!!! Für Liebhaber von Dönerbuden, Wettbüros, „osmanischen Haarstylisten“ und Nagelstudios dagegen ein Mekka.
    Danke Svenni und Malu.

  5. Mit gendern, wokem Gerede, illegaler Migration, Selbstbestimmungs- und Demokratiefördergesetzen schafft man keine starke Wirtschaft. Auch die durchakademisierte SPD nicht, die ihre Stammwählerschaft wohl längst vergessen hat.

  6. „Trier hat bundesweit mit die am stärksten frequentierte Innenstadt und eine Attraktivität, die ihresgleichen sucht“
    Das stimmt, nutzt aber nichts, wenn niemand einkauft. Alte Steine-und Leichentuchgucker, sowie Pilger kaufen nix, das weiß man doch.
    Menschen mit Kaufkraft werden hingegen systematisch abgeschreckt. Diese Entscheidung wurde von Rot-Grün indirekt provoziert.
    Es ist erst der Anfang.

  7. Wieder ein Bespiel, woran man erkennen kann, dass sie sich nur mit sich selbst beschäftigen und der Rest ist egal. Jedem, der wenigstens ein bisschen denken kann, dem war klar, dass mindestens noch eine Filiale von denen schließen muss. Und es werden dank der absolut verfehlten Verkehrspolitik in der Stadt (es gibt ja anscheinend nur noch Radfahrer) noch weitere Läden ihre Tore für immer verschließen. Das, was sich noch wagt neu zu eröffnen, das sind Nischen die niemand braucht oder ein-Euro-Läden, Döner-Buden oder Barber-shops, wovon es schon mehr als genug gibt.

  8. Das Bild ist genial, typische kaputte Straßen in Trier. Selbst in ach so frequentierter Innenstadt, mit einer „Attraktivität“, die ihres gleichen sucht,hat man kein Geld die wieder ordentlich zu pflastern.
    Danke SPD, hab gut gelacht über eure Krokodilstränen.

  9. Abgesehen davon dass ich seit ewig nicht mehr in Trier einkaufe, Kaufhof ist passe, wer soll da im Zeitalter von Internet und co noch einkaufen?

  10. Als die Signa-Holding 2019 die Kaufhof und Karstadt Filialen gekauft hat , wurden die ganzen Immobilien, die sich meist in bester Innenstadtlage befanden, vom Konzern getrennt und einer Immobilienfirma des Unternehmens angegliedert. Danach mussten die Kaufhäuser extreme Mieten an dieses Unternehmen zahlen. So wurden die Gewinne der Kaufhäuser deutlich reduziert und haben zu den Pleiten der letzten Jahre geführt. So lange unsere Politik solche Geschäfte zulässt, braucht sich kein Politiker darüber aufzuregen wenn Unternehmern von solchen Heuschrecken in den bankrott getrieben werden.

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