Eifel: Flüchtlingsunterkunft in Michelbach – Was der Kreistag Vulkaneifel nun entschieden hat

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Flüchtlinge stehen zur Registrierung an einem Ankunftszentrum an. Foto: Jonas Walzberg/dpa/Archivbild

DAUN. Die Kontroverse um die Unterbringung von bis zu 60 Flüchtlingen in dem kleinen Eifelort Michelbach (90 Einwohner) war am gestrigen Montagabend Thema im Kreistag Vulkaneifel. Dabei wurde zwar entschieden, dass in Michelbach Geflüchtete erst einziehen, wenn alle anderen privaten und Sammelunterkünfte voll sind – Daran halten muss der Kreis sich aber nicht.

Die Pläne des Landkreises Vulkaneifel, ein altes Hotel in dem Gerolsteiner Stadtteil Michelbach als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen sorgen weiter für reichlich Diskussion. Über drei Stunden versuchte der Kreistag einen Kompromiss zu finden. Letztendlich setzte sich der Vorschlag der CDU durch, dass Michelbach nur als „Ultima Ratio“ für die Unterbringung von Geflüchteten dienen sollte. Dies bedeutet, dass das ehemalige Hotel erst dann genutzt werden sollte, wenn alle anderen privaten Wohnungen und Sammelunterkünfte im Kreis belegt sind.

Während dieser Beschluss rechtlich nicht bindend ist, betonte Jens Jenssen von der SPD, dass die Kommune voraussichtlich diesem Beschluss folgen wird, was er bedauerte. Die SPD hatte gefordert, zunächst nur wenige Familien in Michelbach unterzubringen, anstatt die geplanten 60 Geflüchteten.

Die Grünen im Kreistag stimmten mit der SPD gegen den CDU-Antrag und kritisierten die Kommunikation der Landrätin Julia Gieseking scharf. Fraktionschef Dietmar Johnen sprach von einem „Kommunikationsdesaster“ und betonte, dass die Sorgen der Bürger nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Die Landrätin selbst entschuldigte sich während der Sitzung für die mangelnde Kommunikation und versprach, die Bürger stärker in Entscheidungsprozesse einzubeziehen.

Für die Bürgerinitiative „Fairteilen“ ist jedoch klar, dass der Kampf weitergeht. Sie fordern, dass die geplante Sammelunterkunft nach Daun verlegt wird. Zuvor nutzte der zweite Vorsitzende Nikolaus Jansen seine Redezeit im Kreistag um deutliche Kritik zu üben. Die Ankündigung, bis zu 60 Geflüchtete in einem ehemaligen Hotel im Ort unterzubringen, stieß auf erheblichen Widerstand bei den Einwohnern von Michelbach. Jansen betonte, dass die Aussicht auf eine Sammelunterkunft in ihrer Nachbarschaft für sie „unerträglich“ sei und betonte: „Einen Kompromiss gibt es für uns nicht.“

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7 Kommentare

  1. Solange fast alle die es nach Deutschland geschafft haben auch bleiben dürfen, zudem im Verhältnis zu ihren Herkunftsländern auch noch finanziell exorbitant ausgestattet, werden weiterhin jährlich Hunderttausende zu uns kommen. In den nächsten zwei Jahren wird sich daran nichts ändern und so werden die Michelbacher sich auf neue Nachbarn einstellen müssen. Die SPD will dort nur Familien unterbringen, lustig…als die Misere vor ca. 10 Jahren anfing sah man im Fernsehen auch meist (die ganz wenigen) Familien unter den Flüchtlingen und war begeistert über die vielen „Fachkräfte“ die zu uns kommen….

    • Im Netz konnte man von verschiedenen Sendern Berichte direkt aus dem Ort Michelbach verfolgen.

      Ich nehme das Ganze so wahr. Diese Leute aus dem Dorf haben bei den letzten Wahlen mehrheitlich genau diese Parteien gewählt, die diese Form der Migration fördern und z.B. Grundgesetz Artikel 16a/Absatz 2 komplett ignorieren.

      Jeder Michelbacher konnte beim Lesen der normalen Tageszeitungen und Nachrichten mitbekommen, dass speziell auf Deutschland ein starker Migrationsdruck mit den entsprechenden finanziellen und sozialen Konsequenzen ausgeübt wird.

      Das war den Michelbachern aber VÖLLIG EGAL, solange diese Menschen in anderen Städten/Orten untergebracht wurden und ihre vermeintliche Dorfidylle nicht gestört wurde. Seit dem „Wir schaffen das“ von 2015 lautet das Motto „von oben“, diese Leute unterzubringen, wo eben Platz ist. Da geht es nicht mehr um Integration,Sprachkurse u.s.w. und diese Realität ist jetzt bei diesen Michelbachern angekommen.

      Ganz wichtig: in den Liveaufnahmen und Interviews versichern die Bewohner natürlich zuerst einmal, dass sie nicht rächtss und ja gute Menschen sind. Jetzt bekommen sie die Auswirkungen dieses Politkversagens selbst zu spüren und jammern herum, mein Mitgefühl hält sich in engen Grenzen. Diese Leute waren völlig emphatielos gegenüber anderen länger hier Lebenden, die ebenfalls mit diesen Fakten konfrontiert wurden.

      Als nächsten Standort für die Unterbringung sollte man das Ruwertal, speziell den Ort Kasel, anvisieren. Deren Bewohner sind ja mehrheitlich für diese Massnahmen, das wurde von der dort ansässigen Bevölkerung im Rahmen einer DEMO vor einiger Zeit klar kolportiert.Insofern wäre es sicher sinnvoll, gezielt im Ruwertal nach Möglichkeiten zur Ansiedlung zu suchen.

  2. Dem deutschen Michel leuchtet hoffentlich irgendwann ein, dass sein Wahlverhalten auch politische Auswirkungen im echten Leben hat.

  3. Ein ganzer Ort ist gegen die Unterbringung , gründet sogar eine Bürgerinitiative dagegen , trotzdem wird über die Bürger hinweg entschieden und es werden Migranten dort untergebracht. Da sieht man mal wieder wie scheissegal man unseren Politikern ist. Ich hoffe der Landrat übernimmt wenigstens persönlich die Verantwortung für alle Straftaten die von den Flüchtlingen ausgehen , die erfahrungsgemäß nicht lange auf sich warten lassen .

    • Wegen Menschen wie Ihnen bin ich weg aus Deutschland. Ihre Meinung ist kaum zu ertragen. So viel Dumpfb auf einmal ist echt verachtenswert!

  4. Da schaut diese selbstherrliche SPD-Provinzfürstin Gieseking wohl, hinter ihrem bunten Welcome-Schreibtisch, betröppelt aus der Wäsche. Einfach das dumme Landwahlvolk vor vollendete Tatsachen zu stellen dabei dicke Backen machen, hat wohl nicht so ganz funktioniert. Ob das bis nach Berlin zu dem vergesslichen Ober-Fürsten durchgedrungen ist? Ganz Michelbach ist offensichtlich blau verseucht, oder zumindest blau von der Siegesfeier. Blau ist blau, egal.

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