Habeck im Saarland: Klimafreundlicher Umbau der saarländischen Stahlindustrie vorbildlich

Nach Rheinland-Pfalz besucht Habeck das Saarland. Großes Thema ist der klimafreundliche Umbau der für die Region so wichtigen Stahlindustrie. Und einmal mehr stehen Gespräche mit Landwirten an.

2
Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen, Mitte r), Bundeswirtschaftsminister, nimmt in der Staatskanzlei des Saarlandes an einem Arbeitsfrühstück teil. Foto: Laszlo Pinter/dpa

SAABRÜCKEN. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hält das Vorgehen beim klimafreundlichen Umbau der saarländischen Stahlindustrie für vorbildlich. «Eigentlich müsste man erwarten, dass Belegschaften, wenn sich so große Veränderungen ankündigen, vielleicht auf der Bremse stehen oder dagegen votieren», sagte der Vize-Kanzler am Freitag in Saarbrücken.

«Hier ist es umgekehrt.» Auch die Belegschaft fordere Veränderungen ein, um eine Zukunft zu haben. Es gebe eine gute Zusammenarbeit von Unternehmensführung, Belegschaft und Gewerkschaften.

Habeck hatte einen Förderbescheid in Höhe von 2,6 Milliarden Euro im Gepäck für das Projekt «Power4Steel» der Unternehmen Dillinger Hüttenwerke, Saarstahl und Rogesa. Damit sollen zwei Drittel der Stahlproduktion der Stahl-Holding-Saar GmbH & Co. KG von fossilen Energieträgern wie Kohle mittel- bis langfristig unter anderem auf Wasserstoff umgebaut werden.

Saar-Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) lobte, der Bund habe Zusagen trotz zunehmend schwieriger Rahmenbedingungen eingehalten. Die Stahlindustrie sei kein Bittsteller. Es gehe darum, etwas auf den Weg zu bringen – nämlich in Deutschland «zu höchsten, allerbesten und innovativsten Bedingungen mit möglichst wenig, bestenfalls überhaupt keinem CO2-Ausstoß» zu produzieren.

Solange dies noch nicht wettbewerbsfähig sei, müsse es ausgeglichen werden, betonte Rehlinger. «Wir müssen in der Lage sein, diesen Wirtschaftsstandort umzubauen. Für kurze Zeit werden wir dafür massive Investitionen der Unternehmen mit unterstützen müssen.» Die Regierungschefin zeigte sich auch offen für eine Modernisierung der Schuldenbremse.

Habeck traf in Saarbrücken auch Landwirte, die gegen die Sparpläne der Bundesregierung demonstrierten und mit Traktoren in die Landeshauptstadt gekommen waren. Er sagte, viele Bauern könnten die Produktionskosten nicht wirklich weitergeben und betonte, «dass der Preis für landwirtschaftliche Produktion häufig nicht fair ist und dadurch ein großer ökonomischer Druck bei den Betrieben ist». (Quelle: dpa)

Vorheriger ArtikelZeichen für Vielfalt und Demokratie: Demos gegen Rechtsextremismus in RLP gehen weiter
Nächster ArtikelLauter Knall mitten in der Nacht: Geldautomat im Saarland gesprengt

2 Kommentare

  1. Es wundert mich dass die Unternehmen den überhaupt noch auf ihre Firmengelände lassen ? Der klimafreundliche Umbau der Stahlindustrie wird genauso in die Hose gehen wie alles was die Grünen anstreben. Wenn diesen Spinnereien nicht bald einer ein Ende setzt , kann Bangladesch demnächst Entwicklungshilfe an uns zahlen.

  2. Als Kind gabs in den 1970 Jahren einmal jährlich im Kindergarten oder Grundschule das Kasperle-Theater.
    Heute muss ich mir den Kasper jeden Tag in den Nachrichten anschauen. Das ist schon Nötigung.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.