Rehlinger: “Planungs-Boom” bei Windkraft im Saarland bedeutet Zusammenführung von Ökologie und Ökonomie

Das Saarland will den Ausbau von erneuerbaren Energien stärken und damit gleichzeitig Klima und Arbeitsplätze schützen. Ministerpräsidentin Rehlinger nennt dazu nun Zahlen und Pläne.

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Mit Signallampen beleuchtete Windräder drehen sich nach Sonnenuntergang. Foto: Jens Büttner/dpa/Archivbild

SAARBRÜCKEN. Im Saarland sind nach Angaben der Landesregierung aktuell 59 neue Windkraftanlagen in Planung, 17 davon befinden sich bereits in einem konkreten Genehmigungsverfahren. Nach einer «Flaute» beim Ausbau im ersten Halbjahr gibt es laut Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) derzeit einen «regelrechten Planungs-Boom».

Aktuell liege die Leistung durch Windkraft im Saarland bei 530 Megawatt, wenn die 59 Anlagen mit insgesamt 300 Megawatt dazukämen, wäre das «ein richtiger Sprung», sagte die Regierungschefin am Dienstag beim Sommergespräch mit Journalisten in Saarbrücken. Ergänzt werde dies noch durch das Repowering, also bestehende Anlagen durch leistungsstärkere Turbinen zu ersetzen. Für die Ministerpräsidentin bedeute der Ausbau von erneuerbarer Energie auch die Zusammenführung von Ökologie und Ökonomie: «Damit schützen wir nicht nur das Klima, sondern auch den Arbeitsplatz.»

Gerade die Frage nach dem Vorhandensein von grünem Strom sei für Unternehmen entscheidend: «Wenn es sich zum Beispiel um Zulieferer handelt im Zertifizierungsprozess, werden sie alle ihren grünen CO2-Fußabdruck abliefern müssen», sagte Rehlinger. Der drei Milliarden schwere Transformationsfonds im Saarland könne ihrer Ansicht nach auch als «Klimaschutzfonds» bezeichnet werden. «Denn jeden Euro, den wir zum Beispiel der Stahlindustrie zugutekommen lassen, weil sie dann anschließend grünen Stahl produziert, ist einer der effektivsten Beiträge, die man leisten kann, um das Klima in diesem Land hier zu schützen», sagte sie. Auch die energetische Sanierung in den Kommunen, die aus dem Fonds finanziert werde, leiste einen Beitrag für den Klimaschutz.

Zudem kündigte Rehlinger Prüfungen zum Thema Solarpflicht sowie einen Photovoltaik-Check für öffentliche Gebäude an. Auch Hürden beim Denkmalschutz könnten dann vielleicht abgebaut werden. Im Herbst soll außerdem ein Wind- und Solarpaket auf den Weg gebracht werden.

Dieses beinhalte auch, eine so genannte Akzeptanz-Abgabe bei Windkraft-Investoren erheben zu können, die dann für gemeinnützige Zwecke in den Gemeinden verwendet werde. Rehlinger hält dies für einen «sinnvollen ergänzenden Ansatz» zu Bürger-Energiegenossenschaften. «Denn nicht alle Menschen haben Kleingeld übrig, um sich an einer Anlage zu beteiligen. Sie sollen aber trotzdem, wenn Anlagen errichtet werden, davon profitieren können.» (Quelle: dpa)

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