Teamwork in der Nachbarschaft: Förderpreis für Projekte in der Region

Immer mehr Anwohner vernetzen sich, um sich gegenseitig im Alltag zu unterstützen. Ob als Patenschaft, Dorfgemeinschaft oder «Zeitbank» - die Initiativen können sich nun um einen Förderpreis bewerben.

0
Foto: dpa (Symbolbild)

TRIER/HAMBURG. Gemeinschaftsgärten, Besuchsdienst oder Mehrgenerationen-Wohnen: In Rheinland-Pfalz und im Saarland setzen sich viele Menschen für lebendige Nachbarschaften ein, wie das Netzwerk Nachbarschaft in Hamburg am Donnerstag mitteilte.

Solche Gemeinschaftsprojekte könnten sich bis zu 15. September um den Förderpreis «Gesunde Nachbarschaften» bewerben, den das Netzwerk gemeinsam mit der Krankenkasse AOK Rheinland-Pfalz/Saarland veranstaltet.

Bisher hätten sich in beiden Ländern insgesamt 25 Projekte beworben, sagte die Projektleiterin «Gesunde Nachbarschaften», Karin Banduhn. «Wir hätten gerne noch mehr Teilnehmer, auch um vorzustellen, was sie Tolles tun.» Manchen Initiativen sei gar nicht bewusst, dass sie sich bewerben könnten. «Es geht uns auch darum, dass sie sichtbarer werden», sagte Banduhn. So könnte auf kommunaler Ebene die Unterstützung möglicherweise gestärkt werden.

Mitmachen könnten Nachbargemeinschaften mit mindestens drei Personen, die «gemeinwohlorientiert» sind – ob als private Initiative oder Verein. Die Projekte sollten unter anderem darauf abzielen, soziale Kontakte zu stärken oder gesunde Ernährung und Mobilität zu fördern. Der Förderpreis, den es seit 2021 gibt, sei mit insgesamt 11.000 Euro dotiert – pro prämiertem Projekt gebe es 1000 Euro.

In diesem Jahr seien bereits zehn Nachbarschaften nominiert, sagte Banduhn. Darunter ist ein Gemeinschaftsgarten in Worms, der verschiedene Generationen und Nationalitäten zusammenbringt. Oder der Verein «Paten mit Herz» aus dem saarländischen Kreis St. Wendel, bei dem sich Paten mit älteren Menschen verabreden und Zeit verbringen. Nominiert ist auch der Verein «Mombach hilft» in Mainz, der mit sportlichen Aktivitäten das Wir-Gefühl im Stadtteil stärken will.

Eine gesunde Nachbarschaft schütze vor allem ältere Mitbewohnende durch lebendigen Austausch vor Vereinsamung, teilte die Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, Martina Niemeyer, mit. «In der Covid-Pandemie ist ja sehr deutlich geworden, dass Einsamkeit und Isolation in allen Gesellschaftsgruppen zunehmend zum Problem werden.»

Den Förderpreis «Gesunde Nachbarschaften» gibt es bundesweit zudem noch in Hamburg und in Nordrhein-Westfalen. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind seit dem Start vor zwei Jahren mehr als 100 Nachbarschaften nominiert worden. Das Netzwerk Nachbarschaft wurde 2004 als bundesweites Aktionsbündnis gegründet.

Vorheriger ArtikelOffene Rechnungen bei Unimedizin: Opposition sieht “gravierende Managementfehler”
Nächster ArtikelEkelhaft! Mann hinterlässt “Häufchen” in Bankfiliale

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.