Streit um Nepomukbrücke: Ortsbürgermeister tritt zurück – “völliger Vertrauensverlust”

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Die Nepomukbrücke, die die Ahr überquert, wurde bei der Flutkatastrophe stark beschädigt. Foto: Thomas Frey/dpa/Archivbild

MAINZ. Im Streit um den geplanten Abriss der bei der Flutkatastrophe stark beschädigten Nepomukbrücke im Ahr-Ort Rech hat Ortsbürgermeister Benjamin Vrijdaghs seinen Rücktritt angekündigt. Er begründete seine Entscheidung am Donnerstag mit dem «völligen Vertrauensverlust» in den Gemeinderat. Zuvor hatten mehrere Medien über seinen Schritt berichtet.

Die 1723 erbaute Nepomukbrücke zählt zu den ältesten Brücken im Ahrtal. Sie war bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 schwer beschädigt worden. Zuletzt hatte die Frage, ob sie abgerissen oder doch erhalten werden soll, für Diskussionen gesorgt.

Die Gemeinde hatte den Abriss beschlossen. Ortsbürgermeister Vrijdaghs kündigte daraufhin an, diesen später auch von der Kreisverwaltung genehmigten Abbruch umzusetzen. Er führte dafür auch Sicherheitsgründe an. Bei der Flut hatten die historischen Ahrbrücken mit ihren mächtigen Pfeilern weggeschwemmte Baumstämme, Autos, Campingwagen und Öltanks aufgehalten. Die Wassermassen stauten sich so noch weiter auf, bis sie durchbrachen.

Gegen den Abriss der Nepomukbrücke formierte sich Widerstand – unter anderem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) und der Deutsche Verband für Kunstgeschichte forderten den Erhalt.

Vrijdaghs schrieb nun in einem auf der Homepage der Gemeinde veröffentlichten Bürgerbrief, dass eine Mehrheit des zwölfköpfigen Gemeinderats plötzlich in einem Brief einen Stopp der Abrisspläne gefordert habe, ohne dass darüber zuvor in dem Gremium gesprochen worden sei. «Auf dieser Basis möchte ich mit dem Gemeinderat nicht mehr arbeiten.» Er werde daher mit Ablauf des Aprils zurücktreten. «Ich bin sehr traurig», sagte Vrijdaghs der Deutschen Presse-Agentur. Er habe in den Ehrenamt immer mit viel Herzblut gearbeitet. Er war erst im August 2022 zum Ortsbürgermeister gewählt worden. (Quelle: dpa)

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