Theater Trier: “Komödie mit Biss” über die katholische Kirche vor Uraufführung

Theatermacher in Trier knöpfen sich die katholische Kirche vor. Das neue Stück «Kardinalfehler» stammt aus der Feder von zwei bekannten Satirikern - und soll «eine Komödie mit Biss» sein.

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Schauspielerin Tamara Theisen spielt bei einer Probe des Schauspiels «Kardinalfehler». Foto: Theater Trier/dpa

TRIER. Es geht um Machtstrukturen, um Vertuschung und um katholische Würdenträger: Unter dem Titel «Kardinalfehler» kommt am 22. April am Theater Trier eine satirische Komödie über die katholische Kirche zur Uraufführung. «Es ist eine bissige Komödie, die nicht nur unterhält, sondern auch provoziert», sagte Theaterintendant Manfred Langner, der selbst Regie führt. Er hatte längere Zeit nach einem Stück über die Kirche für die Bühne in der ältesten deutschen Bischofsstadt gesucht. Da er kein passendes gefunden habe, habe er es dann in Auftrag gegeben, erzählte er.

«Es gehört zu unseren Aufgaben, dass wir Theater machen, das am Puls der Zeit ist», sagte Langner der Deutschen Presse-Agentur. Und da biete sich die katholische Kirche «und das, was es da an Dingen gibt, die manchmal wirklich erschüttern, manchmal aber schon wieder absolut komisch sind, für ein Theaterstück an». Das Stück habe eine Botschaft und auch eine Kritik. Man erhebe aber nicht den Zeigefinger. «Wir versuchen, über die Pointe Nachdenken auszulösen.»

Langner hat für das Schauspiel zwei bekannte Autoren gewonnen: den britischen Theaterautor Alistair Beaton («Feelgood», «Fracking for Future») und Dietmar Jacobs («Extrawurst»). Die beiden Autoren seien «Komödienschreiber erstklassiger Art», die an das Thema mit Witz und Humor herangingen – «mit einem bissigen Kern».

«Wir wenden uns nicht gegen einzelne Kleriker, Geistliche, Priester oder Bischöfe», sagte Langner. «Sondern wir wenden uns gegen eine Institution, die doch irgendwie eine eigene Welt verkörpert. Mit merkwürdigen Kostümen und merkwürdigen Riten. In der Frauen nicht viel zu sagen haben. In der eine eigene Justiz existiert. Und in der unliebsame Dinge weggewischt werden.»

Im Zentrum des Stücks steht der Besuch des Papstes in einem ausgedachten 700 Jahre alten Bistum, das als vorbildhaft gilt: Es gibt dort kaum Kirchenaustritte und keine Skandale. Doch bei den Vorbereitungen auf den Papstbesuch entwickelt sich ein Skandal, der Bischof und Bistum zu erschüttern droht. Führungspersonen versuchten dann den Skandal mit allen Mittel zu verhindern, sagte Langner.

Vor der Uraufführung werde es zwei Preview-Termine (20. und 21. April) geben, bei denen Zuschauer das Stück bereits vor der Premiere sehen und sich im Anschluss mit dem Autorenduo und Langner austauschen könnten. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann sei zur Premiere «herzlich willkommen», sagte Langner. (Quelle: dpa)

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1 Kommentar

  1. Ach, wie beliebig und selbstgefällig. Dieses mitschwimmen im woken Mainstream geht einem nur noch auf die Nerven. Die Mitglieder der Katholischen Kirche in Deutschland sind eine Mindeheit im Land, die mittlerweile vom linken Establishment verfolgt wird. Und im Gegensatz zu anderen Religionen traut sich der Kulturbetrieb, hier noch kräftig draufzuschlagen, weil sich Katholiken nicht wehren. Wie billig und langweilig. Liebe Trierer Theatermacher, machen Sie doch mal etwas über den Propheten Mohammed. Aber dafür braucht man nun einmal Eier in der Buxe.

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