Warnstreiks wohl unausweichlich: IG Metall will nach ergebnisloser Tarifrunde Druck erhöhen

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Eine Pfeife mit dem Logo von IG Metall. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild

MAINZ/SAARBRÜCKEN. Die vierte Tarifrunde für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland ist ohne Ergebnis beendet worden.

Bei den von Warnstreiks und einer Kundgebung begleiteten Verhandlungen hätten die Arbeitgeber nichts substanziell angeboten, kritisierte Jörg Köhlinger, Leiter der IG Metall Mitte, am Donnerstag. Die Gewerkschaft kündigte an, die Arbeitsniederlegungen auszuweiten. Es bedürfe nicht mehr viel und 24-Stunden-Warnstreiks seien unausweichlich. Ein weiterer Verhandlungstermin wurde zunächst nicht vereinbart.

Die IG Metall verlangt auch mit Blick auf die stark gestiegenen Verbraucherpreise 8 Prozent mehr Geld für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten. Im Tarifgebiet Mitte wird für rund 380.000 Beschäftigte verhandelt. Die aktuellen Vorstellungen der Gewerkschaft seien für die Unternehmen nicht verkraftbar, sagte Oliver Barta, Verhandlungsführer der Arbeitgebergemeinschaft M+E-Mitte.

Die Arbeitgeber verweisen auf die extrem unsichere wirtschaftliche Lage der Betriebe. Sie haben bislang eine Einmalzahlung von 3000 Euro und eine unbezifferte Erhöhung der Gehaltstabellen bei einer Laufzeit von 30 Monaten angeboten.

Die Verhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie werden üblicherweise zunächst regional geführt, bis in einem intern verabredeten Pilotbezirk ein Modell-Kompromiss angestrebt wird, der dann von den übrigen Tarifgebieten übernommen werden kann. In diesem Jahr könnte der Grundstein für eine Einigung im Südwesten gelegt werden. Baden-Württemberg habe bei Tarifabschlüssen eine lange Tradition, sagte der dortige IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger jüngst.

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