Bitburger Stadtarchiv: Als nach dem 2. Weltkrieg “gehamstert” wurde, gab es Hausdurchsuchungen

0
Zu Tausenden stehen die Menschen zum "Hamstern" an. Foto: dpa

Das Stadtarchiv ist im Besitz von Dokumenten, die noch heute die dramatische Situation der Nahrungsmittel und Güterknappheit nach dem 2. Weltkrieg widerspiegeln, in der sich die Bitburger Bürger in den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg (1939-1945) befanden.

So haben sich im Archiv Bezugsscheine für Fleisch, Milch, Spinnwaren, Schuhe, Pflanzensamen, Butter (nur 125g), Brot (500g oder 1000g) und Fleisch (125g) bis heute erhalten. Diese Scheine berechtigten nur zum Erwerb der Ware. War die Ware nicht mehr im Geschäft vorhanden, entwertete dies auch den Bezugsschein.

Da die Bezugsscheine den Verbrauch der Menschen somit nicht wirklich decken konnten, versuchten diese mit anderen Mitteln zu überleben, z. B. durch den Tausch von Schmuck oder anderen Wertgegenständen gegen Nahrung, was im Volksmund auch als „Hamstern“ bezeichnet wurde.

Durch diese Geschäfte begannen jedoch auch einige Menschen damit, Nahrungsmittel richtig zu horten. Da dies in einer Situation geschah, in der viele andere Mitbürger Hunger litten, sah sich die damalige Verwaltung gezwungen, gegen das „Hamstern“ allgemein und vor allem das Vorgehen dieser wenigen Personen Maßnahmen zu ergreifen. Wie schon aufgezeigt, führte dies zu Hausdurchsuchungen und Androhungen von Strafen.

(Quelle: Bitburger Rathaus-Zeitung; Text:GvSch)

Vorheriger ArtikelKleine, grüne Männchen? Astronaut Maurer glaubt an Außerirdische
Nächster ArtikelKultur, Marketing und Kirchenpolitik – Bundesfreiwilligendienst in der Dominformation Trier –

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.