WIESBADEN/ROSTOCK. Im langfristigen Trend steigt die Lebenserwartung in Deutschland, ein Trend der sich allerdings während der Pandemie umgekehrt hat, wie der Nachrichtensender n-tv auf seiner Internetseite berichtet. Demnach ist die Lebenserwartung in Deutschland in den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 gesunken, und zwar in statistisch signifikantem Umfang.
Unter Berufung auf das Statistische Bundesamt in Wiesbaden berichtet n-tv, dass im Jahre 2021 die durchschnittliche Lebenserwartung für neugeborene Mädchen mit 83,2 und für Jungen mit 78,2 Jahren um 0,4 bzw. 0,6 Jahre gesunken ist. Besonders dramatisch fiel der Rückgang im von der zweiten Pandemie-Welle besonders betroffenen Ostdeutschland aus: Dort sank die Lebenserwartung sogar um 0,9 Jahre (Mädchen) und 1,3 Jahre (Jungen).
„Wir können die Entwicklung direkt auf Covid-19 zurückführen“, zitiert der Nachrichtensender Jonas Schöley vom Max-Planck-Institut für Demografische Forschung in Rostock. Der Wissenschaftler erklärt, dass die Lebenserwartung in Europa seit rund 100 Jahren angestiegen ist. Dennoch hat es in dieser Zeit immer wieder Rückschläge gegeben, verursacht z.B. durch die beiden Weltkriege oder die Spanische Grippe.
Nach einer Übergangszeit habe sich aber immer wieder eine positive Entwicklung eingestellt. Dies könne auch diesmal wieder so sein, meint Schöley, weil die in Corona-Impfstoffen verwendete mRNA-Technologie beispielsweise im Kampf gegen Krebs helfen könne.