++ Aktuell: Stadt Trier verbietet das Überholen von Fahrrädern in diesen Straßen ++

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Das neue Verkehrszeichen in der Hunsrückstraße (Fahrtrichtung Olewig) bedeutet, dass „einspurige Fahrzeuge“, darunter Fahrräder, nicht überholt werden dürfen.Foto: Presseamt Trier

TRIER. Als eine der ersten Kommunen in Rheinland-Pfalz hat die Stadt Trier ein neues Verkehrszeichen aus der jüngsten Novelle der Straßenverkehrsordnung aufgestellt: Das „Verbot des Überholens von ein- und mehrspurigen Fahrzeugen“ soll insbesondere die Sicherheit für den Fahrradverkehr auf Gefällstrecken erhöhen. Seit Anfang April gilt diese Regelung in der Hunsrückstraße zwischen den Einmündungen Gustav-Heinemann-Straße und Olewiger Straße. Autofahrer dürfen auf diesem Abschnitt Personen, die mit dem Fahrrad (sowie auch andere, mehrspurige Fahrzeuge) unterwegs sind, nicht überholen, wie die Stadt Trier am Freitag mitteilt.

Mit der Anordnung wird eine Lücke auf der wichtigen Fahrrad-Verkehrsachse Irsch-Olewig-Innenstadt geschlossen. Für Radfahr- oder Schutzstreifen ist auf dem genannten Abschnitt der Hunsrückstraße nicht genügend Platz vorhanden. Viele Radlerinnen und Radler, die auf dem Zwei-Richtungs-Radweg aus Richtung Irsch kommend an die Kreuzung mit der Gustav-Heinemann-Straße gelangen, fühlen sich bei der Weiterfahrt auf der Fahrbahn Richtung Olewig unsicher, zumal hier viele Autos durch das Gefälle der Straße mit relativ hoher Geschwindigkeit unterwegs sind. Um dem zu entgehen, wurde bisher häufig der Gehweg benutzt, was aber neue Sicherheitskonflikte mit dem Fußverkehr hervorruft. „Eine Freigabe des Gehwegs für den Radverkehr wäre daher keine gute Lösung“, erläutert Verkehrsplaner Jonas Klöpfer. „Das Überholverbot gewährleistet eine sichere Benutzung der Fahrbahn und vor allem auch ein sicheres Abbiegen nach links in die Olewiger Straße.“ Von dort verläuft die Hauptradroute weiter durch den verkehrsberuhigten Ortskern Olewig.

Im Unterschied zu einer ansteigenden Straße sei bei einer Gefällstrecke nicht mit einer unangemessenen Behinderung des Autoverkehrs durch das Fahrrad-Überholverbot zu rechnen, so Klöpfer. Radfahrerinnen und Radfahrer seien hier in der Regel mit zügigem Tempo unterwegs. Wo das Überholverbot nicht gilt, müssen Autofahrer beim Überholen von Radfahrenden einen Sicherheitsabstand von mindestens 1,50 Meter einhalten.

(Quelle: Stadt Trier)

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22 Kommentare

    • Auch das ist klar geregelt: Wo ein Radweg mit einem blauen Schild versehen ist, MUSS der Radfahrer den Radweg nehmen und darf nicht auf der Straße fahren. Zeichen 237.

      Aber ich empfehle, einfach ein bisschen Rücksicht an den Tag zu legen – es gibt sowohl bei den Radfahrern, wie auch bei den Fußgängern und Autofahrern immer ein paar Extreme, die ganz viel Egoismus gefressen haben. Die meisten Verkehrsteilnehmer sind vernünftig.

  1. Es fahren doch überall Fahrräder auf dem Gehweg, z. B. in der Paulinstraße. Wer kontrolliert das denn eigentlich? Daran wird sich sowieso nichts ändern, wir haben wirklich andere Probleme.

    • In Trier fällt mir jeden Tag auf dass fast alle Fahrradfahrer grundsätzlich gegen die STVO verstoßen, wenn ich als Autofahrer so fahren würde wäre ich ruckzuck im Gefängnis, aber Fahrradfahrer lassen sich nicht einfach identifizieren außer man fährt sie an und die Strafen sind auch lächerlich .

      • Wäre dafür das die Fahrräder auch ein Nummernschild bekommen, denn die meisten halten sich an überhaupt keine Regeln.

  2. Dieses Schild hat an keiner Stelle in Trier eine Berechtigung. Gerade hier fahren die meisten Radler doch sowieso auf der falschen Seite auf dem schmalen Gehweg am Studentenwohnheim entlang. Da wurde wohl mit Gewalt eine Stelle gesucht, wo das Schild keinen weiteren Schaden anstiften kann. Die Forderungshaltung der Cyclisten wird immer frecher. Hauptsache mal wieder Steuergelder verblasen.

  3. Die beiden vorherigen Kommentare lassen tief blicken. Autofahrer gegen Radfahrer gegen Fußgänger und anders herum in beliebiger Kombination. Anstrengend, unnötig und schwachsinnig.

    Sich selbst einfach mal zurück nehmen, sich bewusst machen dass man selber ebenso wie das Gegenüber nicht unfehlbar ist und in aller Regel niemand irgend jemanden bewusst ärgern möchte, sondern nur voran kommen möchte. Fertig.

    Ich finde die neue Regel als Auto fahrender Radfahrer (und umgekehrt :-D) gut. Man fühlt sich dort auf dem Fahrrad nicht wohl.

    • Ihrem letzten Satz stimme ich ausnahmslos zu, denn ich fühle mich dort auf dem Rad genauso unwohl.
      Aber es sollte doch eine andere Lösung gefunden werden, als ein solch schwachsinniges Überholverbot- Platz ist ja genug vorhanden.

    • Realitätsfremde, von Idealen getriebene Weltverbesserer, die nur noch ummotorisierte Fortbewegung als das Ideal betrachten, was dann auch irgendwie an den unwürdigen Rest der Bevölkerung weiter gegeben werden soll. Erfüllungsgehilfen sind in diesem Fall die Behörden, die den Mist auch noch unter Vergeudung von Steuermitteln ausführen dürfen. Beklatscht werden solche Maßnahmen dann z.B von sogenannten verkehrspolitischen Sprechern einzelner Fraktionen und derem Gefolge.

  4. Ich bin täglicher Radfahrer und gebe beiden Vorrednern recht.
    Das überholverbot halte ich für Schwachsinn.
    Und Radfahrer die den Radweg nicht nutzen ärgerlich. Vor allem wenn er genutzt werden muss.
    Ersichtlich durch das entsprechende Schild.
    Leider werde ich auch immer angefeindet, obwohl ich mich an alle Regeln halte.
    Autofahrer schreien mich an, ich soll auf dem Bürgersteig fahren. Das darf ich nicht.
    Fußgänger schreien mich an, ich soll auf der Straße fahren, obwohl ich mich gerade auf einem Rad/Fußweg befinde.
    Radfahrer schreien mich als Autofahrer an, wenn ich sie darauf hinweise, das parallel ein Nutzungspflichtiger Radweg führt.
    Es ist und bleibt ein Drama.

  5. Der völlige Egoismus vieler Radfahrer kann man am besten am Moselradweg erkennen – dort werden Fussgänger gnadenlos verdrängt – Radler fahren viel zu schnell und dicht, manchmal nur 2-3 cm, an einem vorbei….vor allem die Freizeitrennfahrer sind absolut unverschämt, aber auch einige ältere Damen und/oder Paare, die nebeneinander herfahren und sich überhaupt nicht um Fussgänger scheren.
    Man kann noch nicht mal ne Anzeige erstatten, dank fehlender Kennzeichen!
    Am nettesten, rücksichtsvollsten sind noch die Rad-, oder Rollerfahrer*innen, welche von, oder zur Arbeit fahren…..
    Deshalb: Bevor Städte solch einen Schwachsinn, wie den obigen, einführen – MUSS erst einmal eine KENNZEICHNUNGSPFLICHT für FAHRRÄDER kommen……alles andere ist ein absoluter WITZ – noch dazu eine FÜHRERSCHEINPFLICHT, wie beim Mofa.
    Viele kennen überhaupt keine Verkehrszeichen und wissen auch nicht, wie man sich auf einer Kreuzung verhält – ach und absteigen tut ja auch kaum noch einer, Schüler*innen sowieso nicht….da braucht es nicht zu wundern, das es häufiger „kracht“…..die sind noch dazu mit einem Tempo unterwegs, DAS ist kaum hinnehmbar!

    • Muss Ihnen absolut Recht geben! Ich radle sehr oft auf dem Moselradweg und es ist für mich selbstverständlich, dass ich langsam fahre, sobald Fußgänger in Sichtweite kommen.
      Aber so wie manche Autofahrer sich gegenüber Zweiradfahrern verhalten, so auch Radfahrer gegenüber Fußgängern…. Traurig!
      Und im schönen, grünrotbunten Trier haben Radfahrer (= moralisch höherwertig) bekannterweise Narrenfreiheit, siehe beispielsweise Saarstraße oder Paulinstraße.

  6. An dieser Aussage ist schon etwas
    Wahrheit drin. Wie sollen alte Leute z.B.
    in unserem hügeligem Gelände noch
    Radfahren, bei Wind und Wetter, Regen
    und Schnee. Dabei noch Termine
    wahrnehmen. Wer so etwas fordert,
    muss von von einem anderen Stern sein !

  7. Dann mal viel Spaß beim hinterher fahren mit dem Auto! Das ist auch gut für den Umweltschutz, wenn mehrere Autos hinter Radfahrer:innen in der Kolonne fahren müssen. Die Stadt will doch Grün werden und Abgase verbannen. Oh, Moment! Die Schilder müssen ja auch finanziert werden. Am besten noch ein Blitzanhänger dahin, der das noch überprüft.
    Applaus, Applaus, kann ich nur sagen!
    Ein weiteres hirnloses Verbot, ohne nachgedacht zu haben.
    Hauptsache die Stadt ist Vorreiter zu einer Idee, die von einem gelangweilten Beamt:innen entwickelt wurde, damit er auf kosten der Steuerzahler, so ein Mist anordnen kann.
    Willkommen im Schildbürger Staat – Stadt: Banane

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