HILLESHEIM. Jacques Berndorf (83) ist vor allem als Eifelkrimi-Autor bekannt. Der Schriftsteller, der mit richtigem Namen Michael Preute heißt, hat aber auch seine Erfahrungen als einstiger Journalist literarisch verarbeitet: Jetzt ist sein Frühwerk «Der Reporter» aus dem Jahr 1971 neu aufgelegt worden, wie der KBV-Verlag in Hillesheim (Kreis Vulkaneifel) mitteilte.
Darin lässt er Reporter Paul Poggemann dessen berufliche Tätigkeit Revue passieren: mit «Erinnerungen an ein Leben voller Hetze, voller Brutalität, voller Alkohol», schreibt der Verlag. Er sei an einem Punkt, wo er alles verloren habe: seine Frau, seinen Beruf und den Glauben an sein Talent. Ihm sei klar, er könne nur neu starten, wenn es ihm gelinge, die Ereignisse zu verarbeiten.
«Da kommen zahllose Erinnerungen an ein früheres Leben zurück», sagt Berndorf über den Roman. Vor seiner Zeit als Schriftsteller war er selbst jahrelang als Reporter in aller Welt unterwegs. «Ich habe Kriege und Krisen gesehen.» Im Libanon, in Vietnam und Südafrika. «Und irgendwann hat sich gezeigt, dass ich die Bilder nicht mehr schaffe», sagt er. Er verfiel dem Alkohol – und stieg aus.
1984 war er eher zufällig in die Eifel gekommen. Er zog in ein kleines Haus im Ort Berndorf – und startete neu als Berndorf. Sein erster Eifelkrimi erschien 1989 («Eifel-Blues»). Es folgten etliche weitere mit der Hauptfigur, dem Journalisten Siggi Baumeister.
«Ich habe als Journalist und auch im Roman immer gern über die Dinge geschrieben, die ich kenne. Über Dinge, die um mich herum sind. Es gibt viele Parallelen zwischen mir, dem Poggemann und dem Baumeister», sagt er laut Mitteilung.
Berndorf hatte in den 1990er-Jahren das Genre des Regionalkrimis etabliert und wurde zum Auflagenmillionär. Mehr als fünf Millionen Bücher hat Berndorf nach Angaben seines Verlegers Ralf Kramp verkauft. Heute schreibt Berndorf nicht mehr.