Quarantäne-Verweigerung! 100-Gäste-Hochzeitsfeier mit positiven Corona-Fällen zieht weite Kreise

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Symbolbild; Foto: pixabay

MAINZ. Eine marokkanische Hochzeitsfeier, die vor über einer Woche in Mainz stattgefunden hat, zieht aktuell große Kreise. Immer wieder bearbeitet das zuständige Gesundheitsamt Fälle, die sich in der Ermittlung auf die Feierlichkeit zurückführen lassen – mindestens 18 Personen sind positiv getestet worden.

Mit über 100 Gästen feierte das Brautpaar in der Landeshauptstadt – Problem: Dem Gesundheitsamt konnte nach Auftreten des ersten Falles seitens der infizierten Personen keine genauen Angaben zu den Kontaktpersonen gemacht werden – im Gegenteil, nicht alle Personen kooperierten mit Amt, verweigerten beispielsweise die Quarantäne. Es dauerte Tage die Infektionen nachzuverfolgen.

„Die Ermittlung wurde deutlich erschwert und verzögerte sich entsprechend. Es dauerte einige Tage, bis das Gesundheitsamt zumindest eine unvollständige Gästeliste zur Verfügung stehen hatte und die darauf genannten Personen informieren konnte. In dieser Zeit waren die Gäste nicht in Quarantäne sondern sind der normalen Alltagsbeschäftigung nachgegangen: In Schulen, Arbeitsstätten und mit Kontakt zu weiteren Freunden und Familienmitgliedern. Neben einzelnen Schulen, deren Klassen nun vollständig unter Quarantäne stehen, betrifft es auch die ELW-Kantine. Die Mitarbeitenden, die mit der infizierten Person in Kontakt standen, befinden sich ebenfalls in Quarantäne und warten derzeit auf ihr Testergebnis“, heisst es in einer Pressemeldung des zuständigen Gesundheitsamtes.

Hochzeitsgästen droht Strafe

„Aufgrund des Ausbruchsgeschehens ist ganz klar, dass sich auf der Veranstaltung nicht an die Abstands- und Hygieneregeln gehalten wurde“, vermerkt Dr. Kaschlin Butt, Leiterin des Wiesbadener Gesundheitsamtes.

Wie das Amt weiter mitteilt, gibt es noch eine Besonderheit: Da die Veranstaltung im Mainzer Stadtgebiet stattgefunden hat, ist das dortige Gesundheitsamt zuständig. „Wir prüfen derzeit, ob und welche Bußgelder wir für die Wiesbadener Gäste verhängen können“. Diese Bußgelder können bei Behinderung der Ermittlungsarbeit und der damit einhergehenden Gefährdung für die Bevölkerung verhängt werden. Bei Quarantäneverweigerung, die in einzelnen Fällen ebenfalls stattgefunden hat, kann das Gesundheitsamt eine Zwangabsonderung anweisen.

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5 Kommentare

  1. Die Geldstrafen werden solange laufen, bis die von der Regierung verschleuderten Gelder für viele unsinnigen Sachen wieder drin sind. Viele Mittel stehen nicht mehr zu Verfügung.

  2. Eben folgten Reisewarnungen für 160 Länder, also wieder der Urlaub vermasselt durch die deutsche Regierung. So können diejenigen weiter im eigenen Land walten. Würde gerne mal wissen, wieviel RKI etc. für nicht nachvollziehbare Zahlen kassiert.

    • Klausi, das ist wirklich blöd mit dem Urlaub. Aber vermasselt hat den nicht die „deutsche Regierung“, sondern SARS-CoV-2. Die Regierung hat lediglich darauf reagiert. Und wenn man sich die Zahlen im Detail im weltweiten Vergleich anschaut (insbesondere die Inzidenzverläufe), dann hat das die Regierung sogar ziemlich gut gemacht. Wenn Sie da anderer Meinung sind, dann würde mich wirklich interessieren, welche Maßnahmen Sie ergriffen hätten, um einen besseren Status zu erzielen.
      Was genau können Sie denn nicht nachvollziehen an den zahlen die das RKI veröffentlicht? Ist eigentlich nicht so schwer, ich erkläre es Ihnen aber gerne.

  3. Ohne Bußgelder wird es leider nicht gehen. Jeder kann die Strafe selbst vermeiden. Wer weiß aber, ob es überhaupt dazu kommt. Oft nur heiße Luft.

  4. Wo leben wir hier eigentlich?
    In meinem Bekanntenkreis wurde eine vor einem Jahr schon geplante Hochzeit durch das
    Brautpaar abgesagt. Wegen Corona und dem Schutz der Angehörigen und Freunde.
    Wenn ich dann von riesigen „Türkenhochzeiten“ wie in Groß- Gerau höre oder von der oben
    erwähnten „Marokkohochzeit“, bei der sich unzählige Menschen infiziert haben, geht mir die
    Hutschnur hoch. Und man ist dann noch nicht mal bereit, mit den Behörden
    zusammenzuarbeiten. Die machen doch hier was sie wollen.
    Corona und der Schutz der Bevölkerung scheint nicht zu interessieren.
    Würde wetten, dass die Beteiligten noch keinen einen Cent Strafe erhalten.
    Dafür werden im Notfall noch einige schwachsinnige Anwälte und Richter, speziell aus Verwaltungsgerichten, sorgen.
    Und unsere Politiker labern immer nur von gelungener Integration.
    Besser kann man der AFD die Wähler nicht in die Arme treiben.

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