MAINZ. Der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) hat sich für schnelle Hilfen für Studenten in der Corona-Krise ausgesprochen. «Das Problem ist drängend», sagte Wolf der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Für viele seien die Jobs weggebrochen und sie stünden plötzlich ohne Geld da. Wolf sprach sich dafür aus, den Bafög-Bezug für die Studierenden um ein Semester zu verlängern. «Für die andere Gruppe, Studierende, die kein Bafög bekommen, aber für die ein Zuverdienst wirtschaftlich unbedingt notwendig ist, sollte es eine Nothilfe geben.
» Wolf ist auch Co-Vorsitzender der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern sowie Koordinator für die Wissenschaft in der Kultusministerkonferenz.
«Das Sommersemester findet zwar statt, aber modifiziert. Die Studierenden können vielleicht nicht alle Leistungen erbringen», begründete Wolf seinen Vorschlag für die Ausweitung des Bafögs. Zu den wirtschaftlich Notleidenden in der Krise gehörten etwa Studierende im Zweitstudium, ausländische Studenten und die, die für einen Teil ihres Lebensunterhalts auf das Einkommen aus Jobs angewiesen seien.
Dieses Nothilfesystem solle an das Bafög-System angelehnt sein und das Geld wie Bafög zur Hälfte als Zuschuss und zur Hälfte als Darlehen ausgezahlt werden. Vorstellbar sei eine Bedarfsprüfung für ein paar Monate. Dabei müsse das Einkommen der Eltern außen vor bleiben. Die Notfallhilfe solle sich vielmehr an der Notlage der Studenten orientieren. «Sie sollen belegen, was sie an Verdienst hatten, was ihnen weggefallen ist und dass sie kein anderes Einkommen haben.»
Ein hundertprozentiges Darlehen, wie von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) vorgeschlagen, hält Wolf für «problematisch». Die Belastung der Rückzahlung sei für viele zu groß, insbesondere für ausländische Studierende. «Und es muss jetzt schnell gehen und ins vorhandene Bafög-System passen», betonte der Sozialdemokrat. «Bafög ist zwar seit 2014 Bundessache», sagte Wolf. «Aber es ist natürlich für die Länder von höchstem Interesse, weil es unsere Studierenden sind.»














