KOBLENZ/MAINZ. Zwei weitere Personen haben sich in Rheinland-Pfalz mit dem neuen Coronavirus infiziert. Vier andere Patienten können aus der Klinik – drei von ihnen müssen aber noch in häusliche Isolation.
In Rheinland-Pfalz haben sich zwei weitere Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Am Donnerstag meldete das Gesundheitsministerium einen weiteren Fall im Landkreis Mayen-Koblenz. Dabei handele es sich um eine Person in der Familie einer bereits erkrankten 21-jährigen Medizinstudentin. Die junge Frau hatte nach Angaben des örtlichen Gesundheitsamtes bei einem Kongress in Karlsruhe Kontakt mit einem Nürnberger Referenten, der später positiv auf die Lungenkrankheit Covid-19 getestet worden war. Einen weiteren Fall gibt es in der Stadt Kaiserslautern: Hier sei eine 20 Jahre alte Frau positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden. Sie befindet sich nun in angeordneter häuslicher Quarantäne, wie die Kreisverwaltung Kaiserslautern mitteilte.
Zusammen mit jeweils einer betroffenen Person in den Landkreisen Mainz-Bingen, Germersheim und Bad Dürkheim sowie drei Infizierten im Landkreis Kaiserslautern gab es damit bis Donnerstagabend in Rheinland-Pfalz neun Personen, bei denen das Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen wurde. Den Angaben zufolge haben die Betroffenen nur milde Symptome, es gehe allen gut.
Bereits zuvor hatte ein aus Nordrhein-Westfalen stammender Soldat das Koblenzer Bundeswehrzentralkrankenhaus gesund verlassen können. «Unser Soldat ist gestern Nachmittag als geheilt entlassen worden», teilte Matthias Frank, Sprecher des Sanitätsdienstes der Bundeswehr in Koblenz, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur mit. Der Soldat der Flugbereitschaft am Militärflughafen Köln-Wahn wohnt im nordrhein-westfälischen Gangelt im Kreis Heinsberg. Dort soll er sich im Karneval mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt haben.
Auch die drei infizierten Personen aus Kaiserslautern konnten das Krankenhaus verlassen. Wie das örtliche Gesundheitsamt und das Klinikum mitteilten, befinden sie sich «in gutem Allgemeinzustand» und seien nun in häuslicher Quarantäne. Alle drei zeigten keine Symptome, seien aber positiv getestet. Bei sieben Menschen, die mit den Erkrankten Kontakt hatten, sei das Virus nicht nachgewiesen worden.
Eine wegen Coronavirus-Risikos geschlossene Grundschule in Wörth öffnet am kommenden Montag (9. März) wieder. Die Tests bei den Angehörigen eines Schulkindvaters seien negativ gewesen, teilte der Landrat des Kreises Germersheim, Fritz Brechtel (CDU), mit. Eine Tochter eines mit dem Coronavirus angesteckten Wörther Bürgers besucht die Dorschberggrundschule. Die Einrichtung mit 207 Schülern war vorsorglich geschlossen worden.
Weiterhin werden Veranstaltungen abgesagt. So wird der deutsch-französische Biosphären-Bauernmarkt, der am 22. März im südwestpfälzischen Rumbach stattfinden sollte, nicht zustande kommen. Das Risiko der potenziellen Ansteckung und Verbreitung des Virus bei einem Markt mit mehreren Tausend Besuchern sei zu hoch und nicht vertretbar, teilte der Veranstalter am Donnerstag mit. Die SaarLorLux Tourismusbörse, die für den 14. und 15. März in St. Ingbert geplant war, wurde ebenso wie der dazugehörige Biosphärenmarkt abgesagt. Im Sinne der Risikominimierung sei Vorsicht geboten, so die Veranstalter.
Den niedergelassenen Ärzten hat die Landesregierung eine erste Tranche an Atemschutzmasken zur Verfügung gestellt. Das Land arbeite mit Hochdruck daran, weitere Atemschutzmasken zu beschaffen, erklärte das Gesundheitsministerium.