MAINZ. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat die Deutsche Fußball Liga aufgefordert, das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur Polizeikostenbeteiligung konstruktiv aufgreifen und den Innenministern Vorschläge dazu zu machen. «Die steigende Wirtschaftskraft der Spitzenvereine und der Deutschen Fußball gibt es her, dass sich Clubs und DFL an den Kosten für Hochrisikospiele beteiligen», sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in Mainz. «Die Lastenverteilung muss gerecht sein, auch für Menschen, die nicht so fußballbegeistert sind wie ich.»
Die Allgemeinheit trage bislang die Kosten für die Clubs, dabei werde im Profi-Fußball unglaublich viel Geld verdient, «deswegen sollte sich die DFL konstruktiv einbringen und Vorschläge machen», meinte Dreyer. Sie unterstütze den Aufschlag aus Bremen, DFL und Innenminister an einen Tisch zu bringen. «Die Vereinbarung mit der DFL zur stärkeren Unterstützung für Präventionsmaßnahmen und Fanprojekte allein reichen nicht aus, die Ausschreitungen vor und nach Spielen belegten das immer wieder.»
Die Gewährleistung der Sicherheit bei Hochrisikospielen stelle die Polizei vor enorme Herausforderungen. «Die zunehmende Belastung der Polizei durch kommerzielle Großereignisse sollte nicht ausschließlich zu Lasten der Steuerzahler gehen», sagte sie. Sie begrüße daher, dass das Bundesverwaltungsgericht die Erhebung einer Gebühr für den besonderen Polizeiaufwand aus Anlass von Hochrisikospielen als grundsätzlich rechtmäßig eingestuft hat.
Ob die finanzielle Beteiligung über Einzelabrechnungen oder eine Gebührenordnung erfolgen könne, müsse jetzt geklärt werden. Dreyer unterstütze daher die Einladung des Bremer Innensenators Ulrich Mäurer zu einem zeitnahen Treffen zwischen DFL und den Innenministern, um gemeinsam zu einem gerechten finanziellen Ausgleich der erhöhten Personalausgaben bei der Polizei zu kommen.
(dpa)