MAINZ. Das Landeskriminalamt (LKA) gibt trotz fehlender konkreter Hinweise keine Entwarnung für mögliche Terroranschläge in Rheinland-Pfalz. LKA-Präsident Johannes Kunz kündigte an, dass die Polizeipräsenz auf den großen Weihnachtsmärkten hoch bleiben soll – gerade nach dem Anschlag in Straßburg in der vergangenen Woche.
«Es gibt keine konkreten Hinweise auf Planungen eines Terroranschlags auf Weihnachtsmärkte in Rheinland-Pfalz», sagte Kunz der Deutschen Presse-Agentur. «Die Vorfälle in Straßburg zeigen uns allerdings, wie schnell sich eine zunächst abstrakte Terrorgefährdung zuspitzen kann. Denn das Risiko, dass spontan und irrational vorgehende Täter einen Angriff durchführen, besteht.»
Bei dem Terroranschlag am Dienstag vergangener Woche in der Straßburger Innenstadt waren fünf Menschen ums Leben gekommen, mehrere wurden verletzt. Der mutmaßliche Attentäter Chérif Chekatt war am Donnerstag vergangener Woche bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet worden.
«Gerade deshalb ist es wichtig, dass der Staat vor Ort ist», sagte der LKA-Präsident. «Deshalb wird es weiterhin eine starke Präsenz der Polizei auf den größeren Weihnachtsmärkten geben, denn der Staat darf in seiner Wachsamkeit nicht nachlassen.» Er verwies darauf, dass auch die Bürger aktiv sind, wenn es um die Suche nach Hinweisen geht. «Dass auch die Wachsamkeit der Bevölkerung uns unterstützen kann, zeigen die Hinweise, die wir nach dem Vorfall in Straßburg von rheinland-pfälzischen Bürgerinnen und Bürgern entgegennehmen konnten.»
Innenminister Roger Lewentz (SPD) hatte nach dem Anschlag in Straßburg veranlasst, dass mehr Polizisten auf großen Weihnachtsmärkten in Rheinland-Pfalz Streife gehen. Sie sollen an den Zugängen zu den Märkten offen ihre Maschinenpistolen tragen.