Hochschule der Polizei feiert 20-jähriges Jubiläum

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Schutzmann Walter Welling legt Staatsminister Roger Lewentz im Beisein von Polizeidirektor Roland Kaiser und Direktor Friedel Durben (rechts) die Handfessel an.

BÜCHENBEUREN / HAHN. Unter dem Thema „Polizei live – Hochschule hautnah“ öffnete die Hochschule der Polizei am Campus Hahn am Sonntag ihre Pforten. Tausende Besucher nutzten den Tag der offenen Tür für einen Blick hinter die Kulissen.

Bereits vor 20 Jahren siedelte die damalige Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Fachbereich Polizei, vom zu eng gewordenen Standort Koblenz-Asterstein in die ehemalige Housing der US-Airbase Hahn um.

Die Zahl der 180 Studierenden von damals auf aktuell 1300 Studierenden lässt erahnen, wie viel sich seit dieser Zeit verändert hat. 6529 Polizistinnen und Polizisten absolvierten in den vergangenen 20 Jahren erfolgreich am Campus Hahn.

Aufgabe der Hochschule der Polizei ist es, die polizeilichen Nachwuchskräfte für ihre späteren Aufgaben zu qualifizieren und sie auf die Herausforderungen im dienstlichen Alltag vorzubereiten. Sie vermittelt dies in einem seit 2009 akkreditierten Bachelorstudium, denn eine aufgeklärte und vernetzte Bildungs- und Informationsgesellschaft erwartet eine fachlich kompetente und handlungssichere Polizei.

Die Hochschule ist interdisziplinär, regional, national und international vernetzt und mit der polizeilichen Praxis eng verzahnt. Dieser ständige Austausch ermöglicht die kontinuierliche Weiterentwicklung dieser polizeilichen Bildungseinrichtung. In Rahmen des Festaktes hieß der Direktor der Hochschule der Polizei, Friedel Durben, zahlreiche Gäste, darunter auch Vertreter von der US-Airbase Ramstein und Spangdahlem, ganz herzlich willkommen. „Kaum jemand hätte vor 20 Jahren gedacht, dass sich diese Einrichtung heute so präsentieren kann. Damit meine ich nicht nur die Liegenschaft an sich, unsere Schule im Park, sondern auch den Personalkörper mit mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und über 1300 Studierenden in aktuell sechs Bachelorstudiengängen und zwei Masterstudiengängen.

Insgesamt also eine Einrichtung voller Leben und Dynamik“, so der Direktor. Nur wenig erinnert heute an die von den US-Streitkräften aufgegebene und verlassene Liegenschaft, in der Mitte der 90er Jahre der polizeiliche Planungsstab seine Arbeit aufnahm. Ausdrücklich bedankte sich der Hausherr bei dem ersten Leiter der Einrichtung, dem Leitenden Schutzpolizeidirektor a.D. Ulrich Pett sowie dem Landtagspräsidenten a.D. Joachim Mertes, die mit großem Engagement das Projekt „Hahn“ begleiteten. Schmunzelnd berichtet er, dass Joachim Mertes bei der Einweihung der Mensa 1997 unter den Augen von zahlreichem Sicherheitspersonal den Einweihungsschlüssel entwendete und infolgedessen eine Geldbuße (ein Fass Bier fürs Sommerfest der Studierenden) auferlegt bekam.

Staatsminister Roger Lewentz erklärte in seiner Festansprache: „Mit dem Hochschulstudium leisten wir einen maßgeblichen Beitrag, die zunehmende Fülle und Komplexität der Aufgaben der Polizei in einer sich wandelnden Gesellschaft zu bewältigen. Gleichzeitig bietet die Landespolizeischule Rheinland-Pfalz ein breites Angebot an polizeilicher Fortbildung, das die Fähigkeiten und Fertigkeiten aller Polizeiangehörigen des Landes auf aktuellem Stand hält. Digitalisierung ist eines der großen Themen unserer Zeit, was auch die umfassende Festschrift unter dem Leitthema „Polizei in der digitalen Welt“ mit zahlreichen Fachbeiträgen verdeutlicht.

Durch Online-Vorlesungen und virtuellen Lernplattformen hat sich auch längst das Lernen, Lehren und Forschen an der Hochschule der Polizei verändert.“ Nach den Grußworten von Landtagspräsident a.D. Joachim Mertes mit einem „Blick zurück – wie alles begann….“ wurde erstmals der Hochschulpreis des Freundeskreises der Hochschule durch den Vorsitzenden, den Leitenden Kriminaldirektor a.D., Ernfried Groh, zum Thema „Bürger und Polizei Rheinland-Pfalz“ verliehen. Ausgezeichnet wurde Polizeikommissaranwärterin Pia Magdeburg mit ihrem Thesis-Thema „Verabschiedung aus der Opferrolle. Wirkung der postulierten Gewalt gegen Polizeibeamte und die Kollision mit dem polizeilichen Selbstverständnis als Garant der Inneren Sicherheit“ sowie Polizeikommissaranwärterin Meryem Seyyitoglu (Thema: Zeugen- und Beschuldigtenbelehrungen von Ausländern am Beispiel Türkei – Wie verständlich sind polizeiliche Belehrungen und welche Lösungen bieten sich an?). Die beiden Preisträgerinnen des 10. Bachelorstudiengangs beenden ihr Studium Ende des Monats und freuten sich riesig über die Anerkennung. Nach dem musikalischen Ausklang des Festaktes durch das Saxophonensemble des Landespolizeiorchesters Rheinland-Pfalz wünschte Friedel Durben allen Gästen einen abwechslungsreichen Aufenthalt am Polizeicampus mit zahlreichen interessanten und abwechslungsreichen Ausstellungen und Aktionen.

Rückfragen bitte an:

Hochschule der Polizei/Landespolizeischule

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