Günstige Abfallgebühren: Stadt Trier mit Spitzenposition

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Symbolbild

TRIER. Bei einem Vergleich der Abfallgebühren unter den nach Einwohnerinnen und Einwohnern 100 größten deutschen Städten, liegt die Stadt Trier mit Platz 17 weit vorne und zählt zu den Städten mit den günstigsten Müllgebühren. Dies ergab ein Vergleich, den der Eigentümerverband „Haus und Grund“ in Auftrag gegeben hat.

Die Ergebnisse wurden vergangene Woche in Berlin vorgestellt. Städte in nächster Umgebung wie Saarbrücken, Koblenz und Kaiserslautern landeten auf den Plätzen 41, 43 und 91. Schlusslicht des Rankings ist Leverkusen. Hier zahlt ein Haushalt im Vergleich zum Gebührenprimus Flensburg jährlich 600 € mehr für die Entsorgung.

Für den Vergleich, den das Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult (IW Consult GmbH) durchgeführt hat, wurde unter anderem berücksichtigt, dass es in den Städten unterschiedliche Servicegrade und Leerungsrhythmen gibt. Deshalb wurden nicht nur die jährlichen Kosten für die Haus- und Bioabfallentsorgung einer vierköpfigen Familie, sondern auch der Servicegrad (Bring- und Holservice) und die Gebühren für die Entsorgung zum Beispiel von Sperrabfall und Altpapier eingerechnet.

Zuletzt wurden die Abfallgebühren vor acht Jahren verglichen. Damals gab es gleich zwei Studien. Bei beiden schnitt der A.R.T. mit seinen Gebühren für die Stadt Trier ebenfalls sehr gut ab und gehörte jeweils zu den 20 günstigsten Anbietern. Eine der beiden Studien wurde wie in diesem Jahr von der IW Consult GmbH durchgeführt.

„Auch wenn Gebührenvergleiche mit Skepsis zu betrachten sind, freuen wir uns über die Platzierung“, erklärt der Verbandsdirektor des A.R.T., Max Monzel und geht auf die Schwachstellen solcher Vergleiche ein. „Durch die unterschiedlichen Leistungen, die vor Ort angeboten werden, ist es schwierig, nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen“ führt er aus. So seien zum Beispiel die Aufwände in dichter besiedelten Kommunen in der Regel geringer als in ländlichen Gebieten, da die Sammelteams kürzere Strecken pro Haushalt zurücklegen müssten, was Zeit und Arbeitsmittel spare.
Umgekehrt profitiere die Stadt Trier als eines von nunmehr fünf Verbandsmitgliedern des A.R.T. zum Beispiel vom Entsorgungs- und Verwertungszentrum (EVZ) Mertesdorf, das in den 1970er Jahren erschlossen worden sei und von der mechanisch-biologischen Trocknungsanlage (MBT) Mertesdorf, in der seit 2007 jährlich bis zu 120.000 Tonnen Siedlungsabfall aus der Region mechanisch zerkleinert und biologisch getrocknet werden. Auf diese Weise werde aus Müll, der in seinem Ausgangsstadium rund 50 % Wasser enthält, ein Brennstoff, der in Kraftwerken in Mannheim, Andernach, Offenbach und Hürth als Ersatz für fossile Energieträger wie Kohle, Gas oder Öl eingesetzt wird.

Gebühren wurden vor drei Jahren gesenkt
„Insbesondere die MBT Mertesdorf hat dazu beigetragen, dass wir niedrige Gebühren haben und diese im Jahr 2013 trotz steigender Kosten für Personal, Treibstoffe etc. sogar senken konnten“ wurden die Hintergründe für das offenkundig gute Abschneiden vom A.R.T. kommentiert. Ein 4-Personen-Haushalt zahle nun 101,88 €/Jahr für unter anderem 26 Leerungen der Restabfalltonne, 12 Leerungen des Altpapierbehälters und bis zu 13 Abholungen von Sperr- und Gartenabfall.

Ziele für die nächsten 10 Jahre
Wie bei den letzten Rankings sei das Ergebnis aber kein Grund, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Im Gegenteil: Der A.R.T., der dafür bekannt ist, ständig nach neuen Einsparpotenzialen zu suchen, sieht in dem diesjährigen Zusammenschluss der Abfallwirtschaftsbetriebe der Stadt Trier und der Landkreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Eifelkreis Bitburg-Prüm sowie des Landkreises Vulkaneifel eine weitere Möglichkeit, Synergien zu heben und die Gebühren trotz ständig steigender Kosten und erdrückender rechtlicher Anforderungen für das gesamte Entsorgungsgebiet zu stabilisieren. „In einem Übergangszeitraum von zehn Jahren ist es unser Ziel, in der Region einheitliche Leistungen auf einem möglichst niedrigen Gebührenniveau anzubieten, was aber auch in Ansehung unserer Verantwortung für die Nachsorge von (Alt-)Deponien ambitioniert ist“, stellt Verbandsvorsteher Gregor Eibes klar.

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1 Kommentar

  1. Die Abfallentsorgung in Trier ist ein gut organisiertes Unternehmen, mit dem neuen Wertstoffhof in der Metternichstrasse ist es noch einfacher geworden Abfälle zu entsorgen. Auch die MBT ist eine hervorragende Anlage die Müll verwertet und dass die ART die Anlage nach der Insolvenz des Herstellers dann im Alleingang fertig gestellt hat fand ich grossartig.
    Hier wurde effektiv in die Zukunft investiert und uns erspart es auch eine zusätzliche Biotonne .
    Da kann man nicht meckern und sagen : weiter so

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