Gewinnspiele in der Innenstadt – aber wer gewinnt?

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Mit solchen Flyern wird für Gewinnspiele geworben.

TRIER. Sie versprechen ein Auto oder eine Reise. Junge Frauen und Männer laufen durch die Innenstadt und werben mit Gewinnspielen. Was dann aber am Ende dabei raus kommt, ist alles andere als erfreulich. Eine Leserin von lokalo.de hat davon erzählt, wie es ihr mit solch einer Begegnung ergangen ist.

Angesprochen wurde Isabell (der Name wurde auf Wunsch der Leserin geändert) in der Trierer Innenstadt mit der Frage, ob sie nicht einen schicken Mini Cooper gewinnen möchte. Es waren etliche „Mitarbeiter“ dieses Gewinnspiels unterwegs, erzählt sie. Sie haben die Leute zuerst regelrecht verfolgt, wenn sie nicht stehen blieben, und dann wurden die Passanten „zugequatscht“. Auch Isabell konnte sich einem solchen Gespräch nicht entziehen und am Ende gab sie ihre Telefonnummer bekannt.

Man wird zu getextet

Kein unbekanntes Phänomen. Immer wieder ziehen Drückerkolonnen durch Fußgängerzonen und verwickeln Passanten in Gespräche. In der Hand halten sie knallig aufgemachte Flyer und suchen sich in erster Linie junge Leute als Gesprächspartner aus. Diese werden dann regelrecht zu getextet, bis sie ihre Kontaktdaten bekannt geben. Warum? Weil sie entweder den Werbern glauben, oder, was wohl häufiger der Fall sein dürfte, weil sie keine andere Chance sehen, aus der Situation heraus zu kommen.


Zwei Wochen hatte Isabell Ruhe und dachte eigentlich schon gar nicht mehr an den Vorfall, bis ihr Telefon klingelte. Am Anfang klang alles eigentlich noch erfreulich. Sie habe eine Reise gewonnen, wurde ihr von einem Mann verkündet. „Danach aber wurde ich in ein Gespräch verwickelt“, erzählt sie. „Gespickt mit kleinen Witzchen und Floskeln redete man ganze 25 Minuten auf mich ein und wollte mich davon überzeugen, dass ich meine Kontodaten preisgebe. Als ich ihm wiederholt sagte dass er die auf keinen Fall kriegt auch wenn er mir einen Porsche verspricht wurde er richtig unfreundlich und sagte ich hätte seine Zeit verschwendet, beleidigte mich und legte dann einfach auf.“

Die Stadt muss Gewinnspiele erlauben

Was die Werber mit den persönlichen Daten tun, ist fraglich. Das zumindest sagt die Polizei. Und sie sagt auch, dass ihr in der Regel die Hände gebunden sind, da die Angesprochenen diese Angaben freiwillig machen. Die einzige Anlaufstelle, die hier etwas unternehmen könne, sei die Stadt, denn die müsse solche Gewinnspielaktionen erlauben.

Veranstalter dieser Gewinnspiele ist in den meisten Fällen eine in Limburg ansässige Firma, die sich der Deutsche Video Ring nennt. Die Strukturen dieses Unternehmens sind aber so, dass man nichts gegen sie unternehmen könne. Die Neue Osnabrücker Zeitung hat hierzu recherchiert, weil dort dieselbe Problematik in der Innenstadt aufgetaucht war. Den Kollegen sagte der Limburger Pressesprecher, dass es häufiger Anzeigen gäbe, die sich allerdings gegen die Werber direkt richten und nicht gegen die Firma selbst. Die Werber arbeiten nämlich selbstständig.

Abgedruckt sind auf dem Gewinnspielflyer noch Werbeaufdrucke der „F.A.S.I.“ (Flight Ambulance Services International Agency GmbH) und des Nachrichtenmagazins Stern. Die Ambulance GmbH verspricht ihren Kunden, sie, bei Abschluss einer entsprechenden Versicherung, im Krankheitsfall kostenlos aus dem Ausland zurück in die Heimat zu holen. Ziel ist es meist, den potenziellen Kunden eine Versicherung mit einer Laufzeit von mindestens zwei Jahren aufzuschwatzen.

Der Stern hat damit nichts zu tun

Und was hat der Stern damit zu tun? lokalo.de hat mit der Abonnentenbetreuung in Hamburg gesprochen. Dort weißt man jede Beteiligung an solchen Gewinnspielen zurück. „Auf solchen Wegen verkaufen wir keine Abos“ heißt es in Hamburg. Allerdings werden nicht alle Abonnements mit dem Stern direkt geschlossen. Es gäbe auch Firmen, die den Stern in großem Stil kaufen, um ihre eigenen Abonnenten damit zu versorgen.

Am Ende kann man nur einen Rat geben. Es ist das Beste, sich auf derartige Werbegespräche erst gar nicht einzulassen und einfach weiter zu gehen. Auf jeden Fall aber sollte man auf keinen Fall persönliche Daten preisgeben. Weder die Telefonnummer und schon gar keine Kontodaten. Es gilt nach wie vor der Grundsatz: Die Werber wollen nur unser Bestes. Nämlich unser Geld.

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1 Kommentar

  1. Bei solch dubiosen gewinnspielen mache ich immer gerne mit. halt nur nicht mit meinen Daten. Die einzigen richtigen Daten die ich angebe sind die Telefonnummern. Wahlweise gebe ich die der Staatsanwaltschaft, der Verbraucherzentrale oder die vom Finanzamt an; -)
    Die Leute da haben mehr Zeit sich mit denen zu Unterhalten. Und mehr Ahnung als ich .

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