Trier. Kaum war für den 22. März 2015 in Trier ein verkaufsoffener Sonntag angekündigt, da stand für den Bezirksausschuss der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Trier-Eifel auch schon fest, an diesem Tag eine „Zeitrebellion“ anzuzetteln. „Wir akzeptieren nicht, dass auch noch der Sonntag für Konsum und Kommerz benutzt wird“, sagt Maria-Luise Hubert, Bezirksvorsitzende, klipp und klar. „Nein, der Sonntag gehört der Familie, dem Gottesdienst, der Muße und dem Ausruhen!“ fordert Hubert vehement ein.
Einen „blauen Teppich“ ausgerollt bekamen die Besucherinnen und Besucher des Wortgottesdienstes in der Jesuitenkirche. „Sonntag- ein Geschenk des Himmels“, so strahlte ihnen die Aufschrift des 20 m² großen Transparents entgegen, das auf den Stufen zum Altarraum lag. Die bunt zusammengewürfelte Gemeinschaft feierte einen wunderbaren Sonntags-Gottesdienst. Mit Meditationen, Gebeten und Gesprächsrunden über die Bedeutung und Sinnstiftung des freien Sonntags. Aus der Bibel erfuhren sie, dass Gott selbst am siebten Tag ruhte, nachdem er die Welt erschaffen hatte (vgl. Gen 2,2-3) und er segnete diesen Tag. Ein besseres Vorbild kann es doch gar nicht geben.
Unweit von der Jesuitenkirche entfernt, in der Fußgängerzone, eröffnete das KAB-Aktionsteam des Bezirksverbandes nach dem Gottesdienst einen Aktionsstand, um für den arbeits- und konsumfreien Sonntag zu werben. Mehr noch, sie starteten an dieser Stelle die „Zeitrebellion“: Im krassen Gegensatz zur hektischen und nervösen Betriebsamkeit vieler durch die Fußgängerzone eilender Passant/innen, verkörperten die Mitwirkenden am KAB-Stand eine ruhige und heitere Gelassenheit, Zufriedenheit und Entspanntheit. Sie saßen mitten auf dem belebten Platz in Liegestühlen der „Allianz für den freien Sonntag“, ließen Zeit verstreichen, und genossen die Sonnenstrahlen. Sie verschenkten an die Kinder schön aufgeblasene Luftballons und gaben den Erwachsenen Informationen und Tipps über die Bedeutung und Gestaltungsmöglichkeiten des Sonntags mit.
In vielen Gesprächen mit Standbesucher/innen und Passant/innen machten sie deutlich, dass der Sonntag nicht der totalen Ökonomisierung unterworfen werden darf, dass die ganze Gesellschaft diesen gemeinsamen freien Tag braucht, um sich zu treffen und einander zu helfen, um Erfahrungen auszutauschen, um Gemeinschaft, Liebe und Fürsorge zu erleben. Und dass jede/r Einzelne den Sonntag braucht, um auszuruhen, zu entschleunigen und um neue Kraft zu schöpfen.
Am Ende des Tages war sich das KAB-Team einig, dass diese „Zeitrebellion“ einen wichtigen Anstoß zum Nachdenken und Umdenken gegeben hat. Weitere Informationen zum Schutz des arbeitsfreien Sonntags: www.sonntagsallianz-rlp.de
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