LUXEMBURG. Die luxemburgische Polizei meldet eine wachsende Zahl von gehackten Mail-Konten. Betroffen sind in erster Linie Adressen beim Anbieter Google, also Gmail-Konten. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass auch Mail-Adressen bei anderen Anbietern betroffen sind. Ebenso wenig kann man davon ausgehen, dass sich das Problem alleine auf das Großherzogtum beschränkt.
In den gemeldeten Fällen bekamen die Nutzer zunächst eine Fehlermeldung angezeigt, inklusive einem Link, der auf den ersten Blick zu einer Web-Adresse von Google führte. Dort werden die Nutzer aufgefordert, ihre Zugangsdaten einzugeben. Das Besondere: Sobald die Hacker im Besitz dieser Daten sind, stellt sich das Profil des Nutzers auf Arabisch um. Außerdem werden die Kontaktlisten und der Nachrichtenverlauf des Kontos gelöscht.
Die Hacker richten dann eine automatische Weiterleitung der eingehenden Mails vom Google-Konto auf eine Yahoo-Adresse ein. Von dieser Adresse aus werden dann Phishing-Mails oder Geldbitten an die Kontakte des gehackten Kontos verschickt.
Die Polizei rät, nach der Wiederherstellung der Menusprache sofort die Weiterleitung zu deaktivieren und vor allem auch das Passwort zu ändern. Zusätzlich sollte man die Empfänger aus der Kontaktliste über das Ereignis informieren.
Auch wenn diese Ereignisse bisher nur in Luxemburg und nur bei G-Mailkonten aufgetreten sind, kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch Konten bei anderen Anbietern und in anderen Ländern Opfer solcher Angriffe werden oder schon geworden sind.