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MAINZ. Rund dreieinhalb Jahre nach der Flutkatastrophe hat die Summe der vom Land Rheinland-Pfalz bewilligten Hilfen für den kommunalen Wiederaufbau im Ahrtal die Marke von einer Milliarde Euro geknackt.
Der Wiederaufbau komme mit großen Schritten voran, sagte Innenminister Michael Ebling (SPD) in Mainz.
Direkt nach der Katastrophe im Juli 2021 habe erst das Aufräumen im Mittelpunkt gestanden. 2022 sei es schwerpunktmäßig um die Finanzierung von Provisorien gegangen, nun um teils millionenschwere Einzelprojekte wie den Neubau von Kitas, Schulen, Brücken oder anderer Infrastruktur.
Die im Januar erreichte Summe von rund einer Milliarde Euro entspreche mehr als 40 Prozent des gesamten Fördervolumens für den kommunalen Wiederaufbau in der Region, erklärte Ebling. Dahinter stecke auch eine unglaubliche Energieleistung der Kommunen. Eine Milliarde Euro entspreche zwölf Jahren Städtebauförderung in Rheinland-Pfalz oder 50 Jahren Dorferneuerung.
19.000 Anträge auf Unterstützung abgewickelt
Ressortübergreifend – also über das beim Wiederaufbau federführende Innenministerium hinaus – beläuft sich die Bewilligungssumme Ebling zufolge mittlerweile auf fast 2,9 Milliarden Euro, etwa 19.000 Anträge auf Unterstützung von kommunaler Seite, von Privatpersonen oder von Unternehmen seien abgewickelt worden.
In diesem Jahr werde beispielsweise die Ahrtalbahn fertig, sagte Ebling. In Bad Neuenahr-Ahrweiler würden in diesem Jahr drei Brücken fertiggestellt, weitere in Dernau und Sinzig. In alter Pracht strahlt mittlerweile auch wieder das Kurzhaus von Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Dort wollte sich Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) am Dienstagabend die Karnevalsveranstaltung «Närrisches Kurhaus» anschauen. Endlich finden in dem Haus nach aufwendiger Renovierung und Sanierung wieder Veranstaltungen statt, sagte der Regierungschef. «Das Herz von Bad Neuenahr-Ahrweiler kann also wieder pulsierend schlagen.»