SCHWEICH. Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig hat zur Eröffnung das Frida-Kahlo Schulzentrum in Schweich besucht.
„Schon bei meinem Besuch zum Richtfest im September 2020 habe ich spüren können, dass hier etwas Einzigartiges entsteht. Heute kann ich sagen: Die hohen Erwartungen haben sich mehr als erfüllt. Das Frida-Kahlo-Schulzentrum in Schweich ist ein Leuchtturm für inklusive Bildung in Rheinland-Pfalz. Förderschule und Grundschule unter einem Dach, ein einladendes, modernes Raumkonzept gepaart mit wirtschaftlicher Effizienz im Unterhalt und eine engagierte, kreative Lehrerschaft – dieses Gebäude und dieses Projekt atmen den Geist eines vorbildlichen Lernortes.“ Mit diesen Worten gratulierte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig der Frida-Kahlo-Schulgemeinschaft in Schweich zur offiziellen Eröffnung ihres Schulneubaus. Das Gebäude, das sich die Ministerin zusammen mit zahlreichen Ehrengästen bei einem anschließenden Rundgang zeigen ließ, setzt in Sachen Schulbau und Inklusion Maßstäbe.
Mit der Einweihung endet ein Planungsprozess, der vor rund 13 Jahren begonnen hatte. In dem Gebäude, das seit Schuljahresbeginn im August 2024 genutzt wird, kommen unter einem Dach die Frida-Kahlo-Förderschule mit Förderschwerpunkt motorische Entwicklung (früher Treverer-Schule und in Trier beheimatet) sowie die Frida-Kahlo Grundschule aus Schweich (frühere Grundschule am Bodenländchen) zusammen. Die beiden Träger – der Kreis Trier-Saarburg und die Verbandsgemeinde Schweich – haben dafür einen eigenen Zweckverband „Integratives Schulprojekt Schweich“ gegründet.
Ambitioniert wie das Projekt und der Bau ist auch die Ausstattung: Das Land hat sich über seine Schulbauförderung mit fast 14 Millionen Euro daran beteiligt. „Das ist ein Musterbeispiel für kommunale Zusammenarbeit und zukunftsweisende Investitionen in Bildung“, sagte Hubig. „Hier ist aus der Not sanierungs- und erweiterungsbedürftiger Schulen eine Tugend gemacht und ein Bauwerk geschaffen worden, das in Rheinland-Pfalz seinesgleichen sucht. Mein Dank gilt allen Verantwortlichen und Planern, die sich dafür jahrelang eingesetzt haben. Und natürlich allen Lehrkräften und Mitarbeitenden, die das Frida-Kahlo-Schulzentrum nun mit Leben füllen.“
381 Grundschulkinder sowie 106 Förderschülerinnen und -schüler bevölkern den Neubau seit drei Monaten – und zwar bunt gemischt. Denn hier gibt es keine getrennten Flure oder Trakte für behinderte und nicht behinderte Kinder, sondern drei Abteilungen („Häuser“), in denen Kinder mit und ohne Beeinträchtigung miteinander lernen, getrennt nur noch nach ihrem Alter (Abteilung I: 1 bis 3 Schulbesuchsjahre; Abteilung II: 4 bis 6 Schulbesuchsjahre; Abteilung III (7 bis 12 Schulbesuchsjahre im Bildungsgang ganzheitliche Entwicklung).
Es findet eine Vielzahl von Kooperationen der beiden Schulen statt, die von der alltäglichen Begegnung in der gemeinsamen Schule bis zu ersten gemeinsamen Projekten einzelner Klassen im Kunst und Musikunterricht reichen: Projekttage, Sportfeste, Schulchor und Schulband, Feiern, Fahrten, Mittagessen in der Mensa sowie Arbeitsgemeinschaften im Ganztag. Flexible Lernräume ermöglichen Gruppenprojekte ebenso wie Einzelarbeit in Ruhezonen, kreative Werkstätten und moderne Technologieräume bieten Lernen auf dem neuesten Stand, extra breite Flure machen den Weg frei für problemlose Durchfahrten mit Elektro-Rollstühlen. Und auch nachhaltig ist das neue Gebäude – dank einer Eisspeicherheizung, die aus EU-Mitteln gefördert wurde.
Schulleiterin Pia Rücker von der Frida-Kahlo-Förderschule erklärte: „Mich begeistert jeden Tag aufs Neue, wie schnell und selbstverständlich die Schülerinnen und Schüler von Anfang an das großzügige Gebäude und das weitläufige Gelände mit Leben gefüllt haben. Aus sich selbst heraus gehen sie aufeinander zu und lernen sich kennen.“ Ihre Kollegin von der Grundschule, die stellvertretende Schulleiterin Sabine Roths, sieht das genauso: „So vieles wurde und wird über Inklusion gesagt. Ich sage nur: Einfach mal machen! Könnte gut werden!“
„Bildung ist Zukunft – hier gewinnt sie eine weitere Dimension über die Wissensvermittlung hinaus im Mit- und Füreinander“, so Landrat Stefan Metzdorf und sagte: „Mir ist es wie allen Beteiligten eine ganz besondere Freude, dass die Frida-Kahlo-Schulgemeinschaft nun ihr lang ersehntes Domizil erhalten hat. An dieser Stelle ist nicht nur ein beeindruckender Schulbau entstanden, die Grundschule und die Förderschule haben einen gemeinsamen Lern- und Lebensraum erhalten. Dieses Projekt mit seinem inklusiven Ansatz ist vorbildlich und eine wertvolle Bereicherung für die Schullandschaft des Kreises und der Region Trier.“
Bürgermeisterin Christiane Horsch aus der Verbandsgemeinde Schweich: „Meine gesamte Amtszeit hat mich dieses herausfordernde, ambitionierte Herzensprojekt gefordert und intensiv beschäftigt. Es war pure Freude daran mitarbeiten zu dürfen. Wir alle sind nun unglaublich stolz und dankbar, dass wir dies gemeinsam erfolgreich zum Abschluss bringen konnten. Nun ist Zeit und Raum für neues inklusives Lernen mit tollen Kooperationen zwischen zwei eigentlich unterschiedlichen Schulen. Ich bin von diesem Ansatz begeistert – das ist die Schule der Zukunft!“