Region: Deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich

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Foto: dpa/Symbolbild

TRIER. Der bis in den Vormonat verzeichnete Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Region Trier hat sich im Juni nicht fortgesetzt. Die Zahl der Arbeitslosen stieg seit Mai um 108 auf 12.551 Personen, das entspricht einer Zunahme von 0,9 Prozent. Auf die Arbeitslosenquote wirkt sich das nicht aus, sie bleibt konstant bei 4,2 Prozent.

Im Vergleich mit den Vorjahreswerten ist ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit sichtbar. Gegenüber Juni 2023 hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 1.528 Personen oder 13,9 Prozent und die Arbeitslosenquote um 0,5 Prozentpunkte erhöht.

Am ausgeprägtesten fällt die Zunahme der Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen bis 25 Jahren aus. Gegenüber dem Vormonat ist sie um 1,8 Prozent und gegenüber dem Juni 2023 um 25,6 Prozent geklettert.

Viele junge Menschen beenden im Sommer ihre Ausbildung und finden erst einmal keine neue Beschäftigung, sodass sie sich arbeitslos melden müssen“, erklärt Reinhilde Willems, Leiterin der Agentur für Arbeit Trier. Zwar sei den Unternehmen bewusst, dass die Bindung der Jugendlichen an ihr Unternehmen im Anschluss an die Ausbildung zur eigenen Fachkräftesicherung wichtig ist, in manchen Fällen klappt das aber nicht nahtlos. Sie appelliert daher an die Betriebe: „Nutzen Sie jetzt die Chance, frisch ausgebildete Fachkräfte vom Markt zu holen. Der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Trier hilft den Betrieben aktiv“.

Auch haben viele junge Menschen noch keinen Ausbildungsplatz gefunden. 753 Bewerberinnen und Bewerber um einen Ausbildungsplatz sind aktuell unversorgt. Ihnen rät Reinhilde Willems: „Es ist noch nicht zu spät, Sie haben noch gute Chancen, nehmen Sie Kontakt zu unserer Berufsberatung auf“. 1.942 Ausbildungsplätze in der Region sind noch unbesetzt, viele Unternehmen suchen händeringend nach Ausbildungsinteressierten. „Auch Menschen über 25 können zum Beispiel über eine geförderte betriebliche Umschulung die Chance erhalten, einen dieser Plätze zu besetzen“, erklärt Reinhilde Willems.

Ebenso gefragt sind Arbeitskräfte: 5.243 offene Stellen sind bei der Arbeitsagentur und den Jobcentern gemeldet. Gegenüber Mai ist der Bestand geringfügig um 10 Jobangebote gestiegen, die Zahl der Neumeldungen jedoch um 92 Stellenausschreibungen gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Personalnachfrage etwas abgebremst, der Bestand ist gegenüber Juni 2023 um 547 oder 9,4 Prozent zurückgegangen. Dennoch macht Reinhilde Willems deutlich: „Die Deckung des Fachkräftebedarfs wird, insbesondere vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, eine zentrale Herausforderung bleiben, der wir nur durch ein Umdenken und aktives gemeinsames Engagement mit Wirtschaft und Politik begegnen können“.

Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick

In der Region Trier waren im Juni 12.551 Menschen arbeitslos gemeldet, 108 mehr als im Mai. Die Arbeitslosenquote blieb bei 4,2 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen um 1.528 Personen oder 13,9 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt 0,5 Prozentpunkte höher als im Juni 2023.

Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Mehr Zugänge als Abgänge deuten auf steigende Arbeitslosigkeit hin. Im Juni haben sich 2.232 Personen arbeitslos gemeldet, 2.207 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Personengruppen – jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer, Ausländer und Langzeitarbeitslose

6.815 der Arbeitslosen im Agenturbezirk Trier sind Männer, 5.736 Frauen. Unter den insgesamt 12.551 Arbeitslosen befinden sich 1.432 Jüngere unter 25 Jahren, 3.145 Ältere ab 55 Jahren sowie 4.279 Ausländer und 3.527 Langzeitarbeitslose. Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juni sind insbesondere die Personengruppen der bis 25jährigen (+1,8 Prozent) aber auch der Frauen und der Langzeitarbeitslosen betroffen (je +1,2 Prozent).

Stellenangebote

Die Zahl der freien Stellen in der Region Trier liegt mit 5.243 Angeboten 9,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Gegenüber Mai hat sich der Bestand um 10 Stellen erhöht. Im Juni sind 648 Ausschreibungen neu gemeldet worden, 12,4 Prozent weniger als im Vormonat, und 27,3 Prozent weniger als im Juni 2023.

Die meisten offenen Stellen gibt es in der Zeitarbeit mit 1.175 Angeboten, im Verarbeitenden Gewerbe mit 801 freien Jobs, im Handel mit 648 und im Gesundheits- und Sozialwesen mit 522 Stellenangeboten.

Unterbeschäftigung

Wer an einer Qualifizierung teilnimmt oder erkrankt ist, wird während dieser Zeit laut Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, veröffentlicht die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die sogenannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zusätzlich zu den Arbeitslosen unter anderem all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Laut aktueller Datenbasis lag im Juni die Unterbeschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier bei 16.152 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 5,4 Prozent, 0,1 Prozentpunkte höher als im Mai. Gegenüber Juni 2023 stieg sie um 0,5 Prozentpunkte.

Blick in die einzelnen Regionen

Stadt Trier

In der Stadt Trier ist die Arbeitslosigkeit im Juni um 2,9 Prozent gestiegen. 4.417 Menschen sind arbeitslos gemeldet, 124 mehr als im Vormonat und 699 mehr als im Juni 2023. Die Arbeitslosenquote liegt um 0,2 Prozentpunkte höher als im Mai bei 7,2 Prozent, 1,2 Prozent höher als im Vorjahresmonat.

2.490 der Arbeitslosen in der Stadt Trier sind männlich, 1.927 weiblich. Unter den insgesamt 4.417 Arbeitslosen befinden sich 513 Jüngere unter 25 Jahren, 813 Ältere über 55 Jahre, 1.673 Ausländer und 1.354 Langzeitarbeitslose. Im Juni haben sich 810 Menschen im Stadtbezirk arbeitslos gemeldet, 693 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Stadt Trier waren alle Personengruppen betroffen.

Landkreis Bernkastel-Wittlich

Im Kreis Bernkastel-Wittlich ist die Arbeitslosigkeit entgegen der Entwicklung im gesamten Agenturbezirk im Juni gesunken. 2.294 Menschen sind arbeitslos, 30 weniger als im Mai, das entspricht einem Rückgang von 1,3 Prozent. Gegenüber Juni 2023 ging die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls um 30 Personen bzw. 1,3 Prozent zurück. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,5 Prozent, 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Mai und als im Vorjahresmonat.

In den Juniwochen meldeten sich 459 Personen im Landkreises Bernkastel-Wittlich arbeitslos, 479 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. 1.224 der insgesamt 2.294 Arbeitslosen sind Männer, 1.070 sind Frauen. Darunter befinden sich 250 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 656 Arbeitslose, die älter als 55 Jahre sind, 749 Ausländer und 613 Langzeitarbeitslose.

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Wie im Gesamtbezirk ist die Arbeitslosigkeit auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich gegenüber Mai um 35 auf 1.692 Personen. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,1 Prozent. Das ist die niedrigste Quote im Agenturbezirk Trier. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg sie um 0,1 Prozentpunkte und im Vergleich zum Juni 2023 um 0,7 Prozentpunkte.

Unter den aktuell 855 arbeitslosen Männern und 837 arbeitslosen Frauen befinden sich 209 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 472 Ältere ab 55 Jahren, 622 Ausländer und 426 Langzeitarbeitslose. 324 Menschen konnten im Juni ihre Arbeitslosigkeit beenden, 357 Personen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos.

Kreis Vulkaneifel

Im Vulkaneifelkreis ist die Arbeitslosigkeit im Monat Juni geringfügig, um 0,3 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich um 4 auf 1.448 Menschen reduziert. Gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnet die Arbeitslosigkeit ein Plus von 89 betroffenen Personen, das entspricht einer Steigerung um 6,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote hat sich seit Mai nicht verändert und liegt bei 4,3 Prozent. Gegenüber Juni 2023 stieg sie um 0,2 Prozentpunkte.

Im Juni haben sich 216 Bürgerinnen und Bürger aus dem Vulkaneifelkreis arbeitslos gemeldet, 219 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Von den 1.448 Arbeitslosen sind 764 Männer und 684 Frauen. Darunter befinden sich 158 Jüngere unter 25 Jahren, 457 Ältere ab 55 Jahren, 349 Ausländer und 476 Langzeitarbeitslose.

Landkreis Trier-Saarburg

Der Landkreis Trier-Saarburg verzeichnet, ebenfalls gegen den Trend im gesamten Agenturbezirk einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Arbeitslosen reduzierte sich seit Mai um 17 auf 2.700 Personen bzw. 0,6 Prozent. Im Vergleich zum Juni 2023 ist die Arbeitslosigkeit um 16,5 Prozent bzw. 382 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenquote blieb wie im Mai bei 3,3 Prozent. Im Vorjahresvergleich hat sie sich um 0,4 Prozentpunkte erhöht.

Unter den 1.482 arbeitslosen Männern und 1.218 arbeitslosen Frauen befinden sich 302 Jüngere unter 25 Jahren, 747 Ältere ab 55 Jahren, 886 Ausländer und 658 Langzeitarbeitslose. 481 Menschen meldeten sich arbeitslos, 492 Personen haben ihre Arbeitslosigkeit beendet. (Quelle: Agentur für Arbeit Trier)

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