Entgültiges Aus auch für Trier: Rettung von Michelin-Werken gescheitert

Der französische Reifenhersteller will seine Werke in Trier und Karlsruhe schließen und die Produktion von Lkw-Reifen im saarländischen Homburg einstellen. Nun ist das Aus für die Standorte endgültig.

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Foto: Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA

TRIER/FRANKFURT. Beim französischen Reifenhersteller Michelin ist die angekündigte Schließung mehrerer Werke in Deutschland – darunter auch der Standort Trier – besiegelt.

Die Gewerkschaft IG BCE ist mit ihren Versuchen gescheitert, das Aus für die Standorte in Trier und Karlsruhe zu verhindern und einen Job-Kahlschlag dort sowie im saarländischen Homburg abzumildern. Der Konzern habe alle Vorschläge der Arbeitnehmerseite zum Erhalt der Werke und einem Teil der Arbeitsplätze abgelehnt, teilte die IG BCE am Freitag in Hannover mit.

1500 Arbeitsplätze betroffen

Die Beschäftigten in Karlsruhe, Homburg und Trier seien darüber informiert worden, dass Michelin an seinen Umstrukturierungen festhalte. Betroffen davon sind mehr als 1500 Arbeitsplätze. 

Nach Angaben der Gewerkschaft haben Verhandlungen zum Interessenausgleich und für einen Sozialplan bereits begonnen. «Wir werden alles daransetzen, dass Michelin seiner so oft beschworenen sozialen Verantwortung gerecht wird. Wer die Standorte mit guten Konzepten nicht weiterführen will, muss jetzt die nötigen Mittel für vernünftige Zukunftsaussichten der betroffenen Beschäftigten auf den Tisch legen», forderte Matthias Hille, IG BCE-Konzernbetreuer für das Unternehmen.

Michelin teilte mit, die Mehrheit der Vorschläge könne nicht umgesetzt werden. «Sie sind aus wirtschaftlicher Sicht nicht tragfähig oder widersprechen einer nachhaltigen Geschäftsstrategie von Michelin.» Man werde aber manche Aspekte für die Verhandlungen mit den Sozialpartnern aufnehmen – etwa Beschäftigungsmöglichkeiten innerhalb der Michelin-Gruppe oder Ansätze zur Umgestaltung der Standorte.  

Michelin hatte im Herbst verkündet, die traditionsreichen Werke in Karlsruhe und Trier bis Ende 2025 schrittweise zu schließen und die Lkw-Neureifen- und Halbfabrikatfertigung im Homburg einzustellen. Erhalten bleiben soll am saarländischen Standort nur die Runderneuerung von Lkw-Reifen. Allein dort sollen mehr als 800 Jobs wegfallen. Zudem plant Michelin, ein Kundenzentrum von Karlsruhe nach Polen zu verlagern. Begründet wurden die Einschnitte mit Billigkonkurrenz aus Asien sowie steigenden Kosten.

Die IG BCE hatte versucht, die schlimmsten Einschnitte zu verhindern. Sie hatte Vorschläge zur Bildung von Kompetenzzentren, höher spezialisierten Fertigungen, Zusammenlegung von Werken und einem teilweisen Jobabbau gemacht, um die Kosten zu drücken.

Die Reifenbranche in Deutschland steckt in der Krise: Von 12 Werken soll ein Drittel dichtmachen. Auch der US-Konzern Goodyear will seine Werke in Fulda und im brandenburgischen Fürstenwalde schließen.

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4 Kommentare

  1. Nachrichten wie diese wird es noch viele geben. Linksrotgrün haben das Land an die Wand gefahren, in ihrem Wahn, dass alles unbedingt noch teurer, komplizierter und bürokratischer werden muss. Ein Staat der Regulierungs- und Verbotsorgien, aber mit hemmungslosem Wachstum bei illegaler Migration, Schulden und Messerkriminalität.

    Aber inhaltliche Diskussionen sind zwecklos. Es hilft nur noch abwählen, ersetzen, egal durch wen und so schnell wie möglich.

  2. Wenn diese Möchtegern-Regierung unter einem Gedächtnisverlust leidenden Kanzler, einem völlig unterbelichteten Vizekanzler, der auch noch Wirtschaftsminister spielt und einer grünrot versiffen Ideologie-Bubble so weiter macht, werden wir in absehbarer völlig vom Ausland abhängig sein. Hauptsache die masssenhaft eingewanderten Facharbeiter lungern auf unseren Straßen herum und die Klimawerte sind erreicht. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich auf meine alten Tage noch radikalisieren könnte.

  3. Erlebe dein grünes Wirtschaftswunder!

    Dann sollen die ehemaligen Mitarbeiter jetzt halt bei einem der wie Unkraut aus dem Boden schiessenden Denuntiationsportalen anfangen! Da werden noch händeringend Leute gesucht….

  4. Wie wäre es denn, wenn unsere kompetente Regierung zur Rettung des Industriestandortes Deutschland alle entlassenen Mitarbeiter in „rot-grünen, staatlich finanzierten Kompetenzzentren“ auf Montage und Bereifung von Lastenfahrrädern umschult und sie werden „jubeln“. Das ist doch die gewünschte Verkehrswende und Deutschlands Zukunft. Hohlafs superwumms. Später kann sich eh niemand erinnern 😂😂😂😂😂😂😂

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