Rheinland-Pfalz: Erschreckende Zahlen im Rentenreport – Zu wenig Rente für ein gutes Leben

13
Foto: dpa/Symbolbild

MAINZ. Der Arbeitslohn muss für ein gutes Leben jetzt und für eine auskömmliche Rente später reichen – viele Rentnerinnen und Rentner kommen aber finanziell kaum über die Runden. Das ist eine von vielen Erkenntnissen, die aus dem „Rentenreport Rheinland-Pfalz 2023“ hervorgehen, der am (heutigen) Dienstag, 17. Oktober 2023, im DGB-Haus vorgestellt wurde.

Von Altersarmut betroffen sind nach wie vor besonders stark Frauen. Neurentnerinnen in Rheinland-Pfalz erhielten 2022 im Schnitt 842 Euro pro Monat – im Durchschnitt 465 Euro weniger als Männer. Das ist eine Rentenlücke zwischen den Geschlechtern von 36 Prozent.

Die Armutsgefahr steigt insbesondere bei Frauen, die eine Erwerbsminderungsquote beziehen. Über 79 Prozent der Frauen und mehr als 61 Prozent der Männer bleiben mit Beträgen von bis zu 900 Euro unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle von 1146 Euro (2021) in Rheinland-Pfalz. „Deshalb benötigt es bei der Erwerbsminderungsrente dringend weitere Verbesserungen, Abschläge müssen gestrichen werden, um das Armutsrisiko zu minimieren“, forderte Susanne Wingertszahn, Vorsitzende des DGB Rheinland-Pfalz / Saarland.

Im Übrigen verdeutlichen die Ergebnisse des Rentenreports auch, wie sinnlos die Debatte um eine Erhöhung des Renteneintrittsalters ist. „Das würde einfach nur eine Rentenkürzung durch die Hintertür bedeuten“, warnt Wingertszahn. Denn das Zugangsalter in die Rente bleibt weiterhin deutlich von der Regelaltersgrenze entfernt. So sind im Jahr 2022 Männer mit durchschnittlich 64,3 Jahren in Altersrente gegangen – einen Monat vor den Frauen, die mit 64,4 Jahren gingen. „Die allermeisten Beschäftigten schaffen es bereits jetzt schon nicht, bis zur Regelaltersrente zu arbeiten“, so Wingertszahn.

Das könnte auch daran liegen, dass die psychischen Erkrankungen weiter zunehmen. Die häufigste Diagnose für eine Erwerbsminderung in Rheinland-Pfalz 2022 waren erneut psychische Erkrankungen. 49,4 Prozent der Frauen und 38,4 Prozent der Männer, die in Erwerbsminderungsrente gingen, waren hiervon betroffen. „Es bedarf großer Anstrengungen hin zu gesundheitsförderlichen Arbeitsbedingungen, um hier eine Trendumkehr einzuleiten“, forderte Wingertszahn.

Damit Beschäftigte überhaupt erst in die Lage versetzt werden, bis zur Regelaltersgrenze zu arbeiten, müssen besonders Ältere auf dem Arbeitsmarkt gefördert werden. „Neben den Voraussetzungen für ein gesundes Arbeiten, benötigt es auch für ältere Beschäftigte Qualifizierungsmaßnahmen und Weiterbildung. Nur dadurch können die Ressourcen, Erfahrungen und Potenziale von älteren Beschäftigten gefördert und genutzt werden“, so Wingertszahn.

(Quelle: DGB Rheinland-Pfalz)

Vorheriger Artikel++ Gutachten: Einsatzleitung war in Flutnacht «permanent überlastet» ++
Nächster ArtikelLichtinstallation im Rhein & Co.: Schwarzbuch kritisiert teure Schildbürgerstreiche in RLP

13 Kommentare

    • 3er hat ja auch gut grinsen:
      gute Pension, günstiges wohnen durch Subvention ihres Vermieters (St. M.) der dafür bei Fördergelder dann nicht vergessen wird.

  1. Vor dieser schlimmen Entwicklung wurde bereits vor 20 Jahren intensiv – aber erfolglos – gewarnt.Die Fakten lagen bereits damals auf dem Tisch.

    Man braucht sich nur diesen brillanten Vortrag anschauen, der vor 20 Jahren im Fernsehen zu sehen war. In dieser Deutlich – und Klarheit heute unmöglich.

    https://www.youtube.com/watch?v=to_3ZykGIEk

    Der Umgang des Systems mit der Generation die das hier alles aufgebaut haben, spricht für sich. Am allerschlimmsten ist aus meiner Sicht, dass die Mehrzahl der Betroffenen nach wie vor diese Volkszertreter wählen, von denen sie ins Elend reingeführt wurden. Das gleiche Prinzip gilt übrigens nicht nur für diese armen Alten, sondern dieses Schicksal blüht der Mehrheit der Bevölkerung. Genau wie vor 20 Jahren werden alle bekannten Fakten ignoriert, bis die Wirklichkeit dann irgendwann ankommt und sich nicht mehr ignorieren lässt.

    Das vom User „Peter“ gezeigte Bild spiegelt perfekt die Stimmungslage dieser Volkszertreter wieder. Vermutlich lachen die sich über das Dummvolk, dass sich ohne Gegenwehr plattmachen lässt und sie immer wieder wählt, kaputt. Je nach Weltanschaung kann man solch ein Verhalten unterschiedlich bewerten. Manche finden das clever, andere Menschen sehen das als verwerflich an. Ich gehöre zur letzten Kategorie, aber das spielt letztendlich auch keine Rolle.

  2. Im Bericht wurde lediglich die Bruttorente aus Deutschland (!) berücksichtigt.

    Dass ein nicht unerheblicher Teil der Renten z.B. aus LUX stammen, ist unberücksichtigt – natürlich sammle ich in Deutschland keine oder weniger Rentenpunkte, wenn ich den Großteil meines Erwerbslebens nicht dort arbeite.

    • Du bist wahrscheinlich auch einer von denen die Dreyer wählen weil sie denken sie setzt sich für sie ein trotz ihrer Krankheit bei deiner kruden Logik.
      IN DEM BERICHT GEHT ES UM BRUTTORENTEN AUS DEUTSCHLAND UND DASS DIE ZU NIEDRIG SIND!!!
      Jetzt kapiert?
      Ob es jemand aus RLP gibt der in Luxembourg arbeitete oder sonstwo hat damit nichts zu tun, abgesehen davon betrifft das eh nur die Leute die an der Grenze wohnen aber hier geht es um ganz RLP und das geht bis Mainz rüber.

      • Danke für diesen Kommentar.

        Letztendlich demonstriert die Zuschrift dieses „Mr.Newton“ dass er

        a.) intellektuell nicht in der Lage ist einen relativ kurzen Artikel inhaltlich zu lesen und die dargebotenen Fakten zu VERSTEHEN.

        b.) dass der Klumpen Geist zwischen den Ohren dieses Posters in der Lage ist, jeden Schwachsinn irgendwie zu rechtfertigen.

        Einfach nur noch erschütternd, welch üble Folgen dieses seit vielen Jahren kaputte Bildungssystem hat und was aus unserem Land geworden ist. Vor einiger Zeit wurde den „länger hier Lebenden“ gerne das Attribut „Land der Dichter und Denker“ zugewiesen.

        Dieser Poster „Mr.Newton“ dokumentiert lediglich, dass die Kehrtwende endgültig geschafft ist. Dass er sich mit dem Pseudonym „Mr.Newton“ rumtreibt, grenzt schon an Blasphemie.

        Die Schlussfolgerung dass er eine innige Verbundenheit zu der genannten Dame als Wähler haben könnte, halt ich für real, es ist aber auch Spekulation. Keine Spekulation sind die von mir genannten Punkt e a.) und b.).

  3. Wir haben die höchsten Lohnnebenkosten , gehen wesentlich später in Rente als in den meisten Ländern und haben trotzdem eines der niedrigsten Rentenniveaus in EU !? Das einzige das in diesem Land noch funktioniert ist die 18 Millionen Leistungsträger auszunehmen wie eine Weihnachtsgans. Beim zu erwartenden Wirtschaftsabbau , wird es garantiert nicht besser werden.

  4. Deutsche arbeiten länger als alle unsere europäischen Nachbarn die beziehen jedoch deutlich höhere Renten, zusätzlich ist die Vermögensquote in Fr., It., Sp. ….der Haushalte wesentlich höher als bei uns (Immobilien, Sparguthaben etc). Wenn man üppige Zahlungen über Jahrzehnte an die EU leistet und überdies auch noch die ganze Welt retten will bleibt für den Michel nicht mehr viel übrig. Es heißt dann immer „die Kassen sind leer“, diesen Satz habe ich noch nie gehört wenn es um die enormen Kosten für Flüchtlinge geht, da wird nur gestritten wer zahlt, das Land der Bund oder die Kommune…

    • Ja wenn es doch nur um Kosten für Flüchtlinge ginge wäre das noch ok, aber da ca 5% der angeblichen Geflüchteten nur echte Asylbewerber sind ist das eben nicht ok.

  5. Wenn unsere Politiker Rente beziehen würden wäre dass sicher anders.

    Dann würden villeicht nicht die Rentenkassen für andere Zwecke geplündert werden und ein Herr Scholz würde nicht über die Belange der Rentner lachen wenn er gefragt wird… (vgl. https://www.nordbayern.de/wirtschaft/bekommen-rentner-doch-noch-eine-inflationspramie-kanzler-scholz-spricht-klartext-1.13503280)

    Wenn die Menschen durch Minijobs und Bürgergelderhöhungen nicht dazu ermuntert würden ihren Job zu schmeissen würde in die Rentenkassen villeicht aucvh mal was eingezahlt werden…

    Es scheint inzwischen in diesem Land üblich zu sein, dass andere Dinge vorrangig sind:
    – Bürgergeld erhöhen
    – Reisen in alle Krisengebiete (aber bitte an ein sicheres Fleckchen für gute Foto- und Viodeoaufnahmen)
    – Waffen und Zuwendungen für das Ausland sponsorn
    – Migration und Familiennachzug
    – Klimakleber von der Straße kratzen
    – Atomstrom aus dem Ausland teuer einkaufen, weil wir ja umweltverträglich abgeschaltet haben
    – Förderung von …. hier bitte Liste von Randgruppen einfügen
    – Hausbesitzer mit immer neuen Vorschriften, Abgaben und Gebüren foltern
    – weitrere grüne Hirnfürze

    Vor die Hunde gehen dafür:
    – Berentete
    – Gesundheitsystem
    – Infrastruktur (Straßenbau/Reparatur, Innenstädte werden „getötet“, …)
    – Wirtschaft
    – Individualverkehr
    – Lebensqualität und- Standards
    – Eigentum (ins besondere Privathäuser weil Grün unerwünscht – vgl. https://www.focus.de/politik/deutschland/gruenen-peitsche-oder-echte-loesung-was-verbot-des-einfamilienhauses-bringen-wuerde_id_12983044.html)
    – (….)

    Danke liebe Regierung…
    …. und Ihr wundert euch über die Wahlergebnisse?!?
    Auch Rentner können wählen und haben eine freie Auswahl aus den angebotenen Parteien!

  6. Deutschland wacht allmählich aus der Merkel-Trance auf und merkt, dass die Altparteien nicht die Lösung sein werden, die Öko-Spinner und die Sozialisten schon gar nicht.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.