Römisches Handelsschiff: Von Trier nach Frankreich – Weiterfahrt der «Bissula»verzögert sich

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Das antike Römerschiff Bissula tritt von Trier aus auf der Mosel seine Reise über Dillingen nach Cannes an. Foto: Harald Tittel/dpa

TRIER. Die Fahrt des nachgebauten römischen Handelsschiffs «Bissula» zu einem Forschungseinsatz nach Südfrankreich ans Mittelmeer verzögert sich. Das Schiff werde noch ein paar Tage länger als geplant auf der Saar in der Nähe des saarländischen Dillingen liegen, da noch nicht alle Genehmigungen für die Fahrt durch Frankreich vorliegen würden, sagte der Leiter des Projekts, Christoph Schäfer, am Freitag. «Das ist ärgerlich, aber nicht wirklich schlimm. Es verschiebt sich jetzt alles ein bisschen.»

Eigentlich hätte das 16 Meter lange und 5 Meter breite Segelschiff am Freitag in Dillingen per Kran aus dem Wasser gehoben und auf einen Tieflader gesetzt werden sollen, der es nach Cannes transportiert. Für die Fahrt durch Frankreich brauche man 15 Genehmigungen von 15 Départements, sagte Schäfer. «Leider fehlen uns noch zwei.» Und der Transporter fahre erst los, wenn er grünes Licht für die ganze Strecke habe. Der antike Nachbau war am Mittwoch in Trier auf der Mosel gestartet.

Bei Messfahrten auf dem Mittelmeer wollen die Forscher in der Bucht von Cannes bis Ende Oktober Daten zur Leistungsfähigkeit des Schiffes sammeln. Zuvor war «Bissula» bereits auf der Mosel etliche dutzende Male zu Testfahrten unterwegs gewesen. «Aber was uns fehlt, ist der Wellenschlag, den wir auf der Mosel nicht simulieren können», sagte Schäfer. «Daher müssen wir jetzt ins Mittelmeer, um den kompletten nautischen Datensatz zu haben.»

Forscher hatten den Segelfrachter von 2017 bis 2019 mit Studenten und Handwerkern in Trier originalgetreu nachgebaut. Vorlage war ein an der französischen Küste bei Marseille gesunkenes Schiff aus dem 3. Jahrhundert, das als Wrack in den 1980er Jahren ausgegraben worden war.

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