Energiewende im Flutgebiet: Ahrweiler setzt auf grünen Wasserstoff

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Foto: Fabian Sommer/dpa

BAD NEUENAHR-AHRWEILER. Der flutgeschädigte Kreis Ahrweiler setzt auf dem Weg zur Energiewende auch auf «grünen» Wasserstoff und will dabei von seiner geografischen Lage profitieren. Die parteilose Landrätin Cornelia Weigand sagte der Deutschen Presse-Agentur, langfristig sei eine Wasserstoff-Pipeline von Rotterdam nach Süddeutschland durch den oder nahe dem Kreis denkbar. Dieser wird auch von der wichtigen linksrheinischen Autobahn 61 durchquert. Für den Transport von Wasserstoff sollen bestehende Gaspipelines ertüchtigt, aber auch neue Rohre verlegt werden.

Die Kreisverwaltung Ahrweiler erwartet nach eigenen Worten, dass der Landkreis nach der Ahr-Flut 2021 mit mindestens 134 Toten und rund 9000 verwüsteten Häusern langfristig «zu einem zentralen Punkt der Wasserstoffinfrastruktur in Rheinland-Pfalz wird und als Verbindung in die Region Köln-Bonn an Bedeutung gewinnt». Landrätin Weigand sagte, ein einzelnes Fernziel sei dabei auch die Einrichtung einer Wasserstoff-Tankstelle nahe der A 61. Laut der Kreisverwaltung wird angesichts von Klimawandel und steigenden Energiepreisen die Antwort auf die Frage nach zukunftsfähigen Energiequellen immer drängender.

Die nach der Zerstörung vieler Leitungsnetze neu entstehende Infrastrukturtrasse im Mittleren Ahrtal ist abgesehen von Trink- und Abwasser sowie Telekommunikation auch für Erdgas gedacht. Die hierfür vorgesehenen hochwassersicheren Rohre können laut Weigand später aber auch Biogas sowie langfristig stattdessen Wasserstoff aufnehmen.

Dieses klimaneutral mit Ökostrom und damit «grün» hergestellte Gas solle eine große Rolle im Kreis Ahrweiler spielen auf dem Weg zu dessen angestrebter, CO2-neutraler Deckung des Energiebedarfs bis 2045. Strom auch von Windrädern und Photovoltaik lässt sich nach Worten der Landrätin «nicht einfach in großen Mengen speichern» – hier könne Wasserstoff als Energieträger ins Spiel kommen, etwa in Fahrzeugen mit Brennstoffzellen zur Stromerzeugung für den Antrieb. Beispielsweise Unternehmen mit großen Lkw-Flotten kämen dafür im Kreis Ahrweiler infrage. «Wasserstoff ist ein hochenergetisches Medium, das ich gut transportieren kann», sagte Weigand. (Quelle: dpa)

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