Berufe in der Logistik – Möglichkeiten und Verdienst

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All die Produkte, die uns täglich in Supermärkten, Drogerien, Modegeschäften, Apotheken usw. zur Verfügung stehen, werden durch die Logistik dorthin verbracht. Gleiches gilt für die nötigen Materialien für sämtliche Bauvorhaben. Damit ein Transport von A nach B aber überhaupt stattfinden kann, müssen Logistiker in den Lagern jeden Tag alles geben und diverse Aufgaben erfüllen.

Demnach sind wir zweifellos abhängig davon, dass es solche Fachkräfte gibt – ohne die Logistikbranche würde die Wirtschaft schnell zugrunde gehen. Daraus lässt sich schließen, dass in diesem Bereich stetig qualifiziertes Personal benötigt wird und deren Jobs ziemlich zukunftssicher sind. Aber welche Einstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es in der Logistik eigentlich? Das sehen wir uns nun genauer an.

Zugangsmöglichkeiten in der Logistikbranche

Wer Interesse an einem Beruf in der Logistik hat, hat die Wahl zwischen mehreren Ausbildungen oder auch einem Studium. Folgende Optionen gibt es unter anderem:

  • Fachkraft für Lagerlogistik

    Für die duale Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik wird in der Regel mindestens ein Hauptschulabschluss, besser noch ein Realschulabschluss, verlangt. Egal wie, die Noten für Mathe, Deutsch und Englisch sollten gut bis sehr gut sein.

    Die Ausbildung dauert dann drei Jahre und kann in verschiedenen Branchen absolviert werden. Dabei werden sowohl Praxis- als auch Theoriekenntnisse in Betrieb und Berufsschule vermittelt. Die Aufgaben der Azubis sind unter anderem die Annahme und Lagerung der Waren, die innerbetrieblichen Transporte, die Kommissionierung und der Versand.
    Abhängig von der Branche und vom Bundesland ist im ersten Ausbildungsjahr ein Azubi-Gehalt von etwa 740 bis 1000 Euro brutto möglich. Dieses steigert sich dann und liegt im zweiten Jahr zwischen 800 und 1100 Euro brutto, im dritten Jahr dann schon bei 920 und 1200 Euro.

    Das durchschnittliche Einstiegsgehalt nach der Ausbildung beträgt ungefähr 2200 Euro brutto.

    Eine weitere mögliche Ausbildung ist folgende:

  • Fachlagerist

    Für diese Ausbildung gelten die gleichen Zugangsvoraussetzungen wie bereits bei der Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik aufgeführt. Der Unterschied liegt in der Dauer: Die duale Fachlagerist-Ausbildung dauert lediglich zwei Jahre, da alle organisatorischen Aufgaben der Fachkraft für Lagerlogistik nicht erfüllt werden müssen.
    Stattdessen arbeiten Fachlageristen in Lagerhallen, nehmen Waren an, lagern sie und versenden sie schließlich wieder. Sie nutzen hierzu Gabelstapler und Sortieranlagen, benötigen aber keinerlei Wissen zu rechtlichen Inhalten oder ähnlichem.

    In der zweijährigen Ausbildung kann das gleiche Azubi-Gehalt erwartet werden wie das der Fachkraft für Lagerlogistik. Letztlich ist das Einstiegsgehalt mit durchschnittlich 1700 Euro brutto jedoch geringer.

    Denkbar wäre auch folgende Ausbildung:

  • Kaufmann / Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung

    Bei dieser Ausbildung handelt es sich wiederum um eine dreijährige, duale Ausbildung, die für all diejenigen mit der Mittleren Reife oder gar dem Abitur relevant sein könnte. Die Aufgaben eines Kaufmanns für Spedition und Logistikdienstleistung sind denen der Fachkraft für Lagerlogistik recht ähnlich. So müssen im Grunde alle nur erdenklichen Abläufe geplant werden, vom Versand der Waren bis hin zur Auslieferung.

    Die Höhe des Gehalts ist auch hier abhängig vom Bundesland und von der Branche. In vielen Unternehmen liegt es im ersten Jahr liegt bei monatlich 720 bis 860 Euro brutto und erhöht sich dann auf 780 bis 930 Euro. Im dritten Jahr kann mit 850 bis 1000 Euro brutto pro Monat gerechnet werden.

    Später kann ein Einstiegsgehalt von 1900 bis 2200 Euro brutto im Monat erwartet werden.

    Wer den akademischen Weg gehen möchte, kann zwischen zwei Studiengängen wählen:

  • Logistik

    Ein Logistikstudium deckt sämtliche theoretischen Inhalte ab, die später im Beruf abgerufen werden müssen. Bachelor-Studenten erwerben beispielsweise Wissen zum Transport- und Speditionswesen und zum Controlling sowie zur Produktions- und Lagerlogistik und zur Betriebs- und Volkwirtschaftslehre.

    Im Master-Studium wird all das ergänzt durch Vertiefungen in den Bereichen Transport und Transportrecht, E-Logistik oder ähnliches. Auf diese Weise können Absolventen später vielseitig eingesetzt werden und sich frühzeitig spezialisieren.

    Im Idealfall werden parallel zum Studium Praktika oder Werkstudenten-Tätigkeiten ausübt, um auch Praxiserfahrung vorweisen zu können.

  • BWL-Studium Schwerpunkt Logistik

    Alternativ zum „normalen“ Logistikstudium kann auch ein BWL-Studium mit dem Schwerpunkt Logistik gewählt werden. Dieses ermöglicht später die Teilnahme an einem Trainee-Programm im Bereich Logistik. Bestenfalls wird auch hier während des Studiums bereits Praxiserfahrung gesammelt.

    Im Allgemeinen können Akademiker in der Logistikbranche abhängig von Unternehmen, Branche, Bundesland und Position anfangs durchschnittlich 30.000 bis 40.000 Euro im Jahr verdienen.

    Disponenten beispielsweise erhalten weniger Gehalt als Logistiker mit etwaigen Spezialisierungen, weshalb sich Weiterbildungen immer lohnen.

    Die Weiterbildungsmöglichkeiten in der Logistik

    Weiterbildungen machen es auch in der Logistik möglich, mehr Verantwortung, höhere Positionen und ein besseres Gehalt zu erhalten. Für Azubis und für Akademiker kommen unter anderem folgende Weiterbildungen in der Lagerlogistik infrage:

  • Supply Chain Manager

    Supply Chain Manager haben im Vorfeld oftmals studiert und sich dabei bereits im Bereich Supply Chain spezialisiert. Sie dienen dann als Schnittstelle zwischen der IT und der Logistik, um sämtliche Prozesse in der Lieferkette zu kontrollieren und gegebenenfalls zu steuern. Ein Supply Chain Manager mit Berufserfahrung hat in der Tat in jeder nur erdenklichen Branche gute Jobperspektiven.

  • Contract Manager
    Die Logistik arbeitet stets mit diversen Verträgen. Das hat zur Folge, dass es jemanden geben muss, der sich mit den rechtlichen und technischen Inhalten auskennt, Verhandlungen führen kann und diese Verträge final abschließt. Hierzu gibt es Contract Manager. Eine solche Weiterbildung öffnet zweifellos viele Türen.

  • Geprüfter Fachwirt für Logistiksysteme

    Der Abschluss als Geprüfter Fachwirt für Logistiksysteme ist über eine Aufstiegsfortbildung bei der IHK erreichbar. Diese ist für Logistiker mit einer der genannten Ausbildungen gedacht und vermittelt beispielsweise Wissen hinsichtlich der Wahl von Zulieferern, der Wareneingangskontrolle und der Bearbeitung von Reklamationen. Auch mit dieser Weiterbildung ist schließlich die Arbeit in allen Bereichen der Logistik möglich.

  • Logistiker 4.0

    Da die Logistik sich zukünftig im Rahmen von Industrie 4.0 noch verändern wird, bedarf es auch hier spezialisierter Fachkräfte für die sogenannte Logistik 4.0. Die Weiterbildung zum Logistiker 4.0 ist für Arbeitnehmer geeignet, die bereits eine kaufmännisch-technische oder betriebswirtschaftliche Ausbildung absolviert haben. Haben diese in der Vergangenheit einen Bezug zur Logistik gehabt, erlangen sie in der Weiterbildung von A bis Z das theoretische Wissen dazu. Dies beinhaltet auch den Umgang mit SAP-Systemen.

    Fazit
    In der Logistik wird stetig qualifiziertes Personal gesucht und Einstiegsmöglichkeiten gibt es einige. Selbst Quereinsteiger haben gute Möglichkeiten, sich in der Logistikbranche einen zukunftssicheren Job zu sichern. Selbstverständlich sollten mittels Weiterbildungen konkrete Spezialisierungen angestrebt werden, um in allen Bereichen der Logistik eingesetzt werden zu können.

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